Der Tag

Der Tag Chefetage der Bahn fehlt in Anklageschrift nach Garmisch-Unglück

Aufregung um die Anklageschrift der Staatsanwaltschaft München für den Prozess rund um den tödlichen Unfall eines Regionalzugs bei Garmisch-Partenkirchen. Denn anders, als in einem Untersuchungsbericht der Deutschen Bahn festgestellt, ist hierin keinerlei Rede mehr von Verantwortlichen in den Chefetagen des Unternehmens, berichtet die "Süddeutsche Zeitung" (SZ). So soll etwa die DB Netz für gravierende Versäumnisse im Umgang mit schadhaften Betonschwellen verantwortlich sein. Laut SZ hat sich die Bahn bereits von Mitarbeitern getrennt und will zwei frühere Vorstandsmitglieder von DB Netz in Regress nehmen.

In der 56-seitigen Anklageschrift heiße es nun auf Seite 37, das konkrete Verhalten dreier örtlicher Bahn-Beschäftigter unterbreche die Zurechnung des Unglücks zu etwaigen Versäumnissen (Organisationsmängel) im Management der Bahn. Die Zeitung nimmt an, dass damit gemeint ist, die drei der fahrlässigen Tötung und Körperverletzung bezichtigten Eisenbahner vor Ort hätten so schwere Schuld auf sich geladen, dass man erst gar nicht nach etwaigen Missständen weiter oben im Staatsunternehmen Bahn suchen müsse. Hätten sich Eisenbahner vor Ort an die Regeln gehalten, wäre der Zug nicht entgleist, steht in der Anklage.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen