Freitag, 01. November 2024Der Tag

Heute mit Sabine Oelmann und Johanna Ohlau
22:38 Uhr

Das war Freitag, der 1. November 2024

Liebe Leserinnen und Leser,

für viele Menschen ist heute einfach nur Freitag. Oder eben der Monatsanfang. Doch für die queere Community in Deutschland ist heute ein historischer Tag: Ab sofort können trans-, intergeschlechtliche und nichtbinäre Menschen ihren Geschlechtseintrag selbst bestimmen. Es ist mit dem Selbstbestimmungsgesetz zudem deutlich einfacher, den Vornamen zu ändern.

Diese Geschichten vom Tag möchte ich Ihnen außerdem ans Herz legen:

Ist das das Ende der Ampel? Lindner provoziert Grüne und SPD mit neuem Papier
Von Jan Rosenkranz und Veit Medick

Von Pennsylvania bis Nevada: Diese Themen entscheiden in den Swing States die Wahl
Von Roland Peters und Kevin Schulte

Wieduwilts Woche: Aydan Özoguz ist noch immer eine Schande für den Bundestag
Von Hendrik Wieduwilt

Bei mangelnder Kooperation: Jobcenter können Bürgergeldempfänger in Ein-Euro-Jobs zwingen

Geplantes Täuschungsmanöver? Mutmaßliche ukrainische Brigaden existieren gar nicht

Razzia in Sachsen: "Reichsbürger" verstecken gesuchte Minderjährige in Hotel

Schauen Sie doch nochmal im Ukraine-Ticker vorbei. Ich wünsche Ihnen eine gute Nacht und ein schönes erstes November-Wochenende.

Ihre Johanna Ohlau

22:11 Uhr

Einsturz von Bahnhofs-Vordach in Serbien: Zahl der Toten steigt auf 14

Rettungskräfte suchen nach dem Einsturz eines Daches in einem Bahnhof in Novi Sad, Serbien nach Opfern.

Rettungskräfte suchen nach dem Einsturz eines Daches in einem Bahnhof in Novi Sad, Serbien nach Opfern.

(Foto: picture alliance/dpa/Interior Ministry of Serbia/AP)

Beim Einsturz eines Bahnhofs-Vordachs im serbischen Novi Sad sind mindestens 14 Menschen ums Leben gekommen. Unter den Todesopfern sei ein Kind, sagte Präsident Aleksandar Vucic am Abend. Vucic kündigte in einer Fernsehansprache an, die Verantwortlichen für das Unglück zu bestrafen. Das Unglück ereignete sich am Morgen am Hauptbahnhof von Novi Sad. Unter dem Vordach versammelten sich regelmäßig zahlreiche Pendler, während sie auf ihren Zug warteten.

22:02 Uhr

Israel: Einer der letzten Hamas-Anführer in Gaza getötet

Immer wieder gab es zuletzt Berichte über mögliche Gespräche zwischen Israel und der Hamas über einen Waffenstillstand und die Freilassung von Geiseln. Doch wie soll das eigentlich noch möglich sein, wenn es quasi keinen Ansprechpartner mehr gibt, mit denen etwas vereinbart werden könnte? Viele aus der Führungsriege der Hamas sind ja nicht mehr übrig: Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben einen der letzten hochrangigen Hamas-Vertreter im Gazastreifen getötet. Das Mitglied des Politbüros der islamistischen Terrororganisation, Is al-Din Kassab, sei für die Beziehungen zu anderen extremistischen Gruppen in dem Küstenstreifen zuständig gewesen. Die Armee veröffentlichte ein aus der Luft aufgenommenes Video, das den Raketenangriff auf das Fahrzeug des Hamas-Funktionärs zeigen soll. Auch ein Mitarbeiter Kassabs sei getötet worden. Die Hamas bestätigte den Tod der beiden.

Mehr dazu lesen Sie hier.
21:28 Uhr

Mann bedroht Polizei mit Messer

Ein Mann hat im niedersächsischen Achim bei Bremen Polizisten mit einem Messer bedroht. Der 30-jährige war dort am Abend in einer Fußgängerzone unterwegs, als es aus noch unbekannter Ursache zu einer Auseinandersetzung kam, wie die Polizei mitteilt. Im Eingangsbereich eines Geschäfts trafen die Einsatzkräfte den Mann an. Er war mit einem Messer bewaffnet und drohte, die Polizisten zu erstechen. Zudem hatte er einen großen Hund dabei. Nachdem die Beamten den 30-Jährigen ansprachen, konnten sie ihn widerstandslos entwaffnen. Der Mann wurde in Gewahrsam genommen, verletzt wurde niemand.

20:55 Uhr

Gleitschirmflieger bleibt in 15 Metern Höhe in Baumkrone hängen

Das ist zum Glück in eine Baumkrone und nicht ins Auge gegangen: Da ist ein Gleitschirmflieger am Mittag in Offenburg in Baden-Württemberg hängen geblieben. Der 29-Jährige konnte unverletzt aus etwa 15 Metern Höhe gerettet werden, teilt die Polizei mit. Ursache für den Unfall sei vermutlich ein Flugfehler gewesen. Rettungskräfte der Feuerwehr Oppenau und der Bergwacht Schwarzwald gelang es, den Mann unverletzt zu retten.

20:25 Uhr

Nach Abhörskandal: Mauritius sperrt vor Wahlen soziale Medien

Ministerpräsident Pravind Jugnauth tritt für eine zweite Amtszeit an.

Ministerpräsident Pravind Jugnauth tritt für eine zweite Amtszeit an.

(Foto: picture alliance / newscom)

Nicht nur in den USA wird gewählt, auch in Mauritius stehen Parlamentswahlen an und zwar am 10. November. Die Regierung ergreift kurz davor drastische Maßnahmen und dreht den sozialen Medien den Saft ab. Der Grund für das beispiellose Verbot hat mit einem Abhörskandal zu tun, der das Land erschüttert hatte. Dabei wurden in den sozialen Medien aufgezeichnete Unterhaltungen von Politikern, Geschäftsleuten und Vertretern der Zivilgesellschaft veröffentlicht. Auch die aufgenommenen Unterhaltungen von fünf sehr bekannten Journalisten wurden gepostet, teilt die Aktivistengruppe Reporter ohne Grenzen mit. Die Regierung bezeichnet die Veröffentlichungen als Gefahr für die nationale Sicherheit. Die Anordnung wurde heute von der nationalen Kommunikationsaufsicht bekanntgegeben. Social-Media-Plattformen würden bis 11. November, dem Tag nach den Wahlen, nicht zugänglich sein.

20:00 Uhr

Videos des Tages

19:48 Uhr

Super-Taifun wütet über Taiwan - Pilot wagt trotzdem Landeversuch

Über Taiwan wütet der Super-Taifun "Kong-rey" und hinterlässt schon jetzt eine Welle der Zerstörung, mehr als 500 Menschen sind verletzt. Trotz der widrigen Bedingungen wird der Flugbetrieb auf dem Inselstaat aufrechterhalten. Offenbar keine gute Idee, wie Aufnahmen aus einem landenden Flugzeug zeigen.

19:12 Uhr

"Dieser Scheiß ist echt" - "Avengers"-Stars unterstützen Kamala Harris bei US-Wahl

Noch wenige Tage bis zum "Endgame" ums Weiße Haus und da steigen jetzt auch die "Avengers", genau genommen bekannte Schauspieler der Comic-Verfilmungen, in den Wahlkampf mit ein - und sprechen sich für die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris aus. "Dieser Scheiß ist echt", sagt Schauspieler Mark Ruffalo an die Wählerinnen und Wähler gerichtet und betont, wie wichtig es ist, seine Stimme abzugeben. Das Video beginnt mit einem gestellten Facetime-Anruf von Scarlett Johansson, die neben Ruffalo noch ihre anderen Co-Stars Robert Downey Jr, Danai Gurira, Paul Bettany und Chris Evans in den Call holt. Im Laufe ihres Gesprächs suchen die Stars eine Catchphrase für Harris, mit der sie sie unterstützen könnten. Vorschläge sind etwa "Ich könnte das den ganzen Tag machen" oder "Kamala Forever". Schließlich einigen sie sich auf die Idee von Paul Bettany: "Ich bin Kamala Harris und bei Demokratie bin ich dabei." Ob es Harris mit Superhelden-Unterstützung gelingt, am 5. November die Wahl zu gewinnen? Donald Trump gibt auf jeden Fall passend zu dem Video einen guten Oberschurken ab. Die "Avenger"-Stars hoffen bei diesem "Film" jedenfalls auf ein Happy End.

18:39 Uhr

Bagger kracht gegen Eisenbahnbrücke - Zugverkehr eingestellt

Zwischen Köln und Wuppertal hakt es im Zugverkehr und das hat mit einem Bagger zu tun: Das Baufahrzeug war auf der Ladefläche eines Tiefladers, der unter einer Eisenbahnlinie in Leverkusen hindurch fuhr - leider nicht ganz: Der Bagger kollidierte mit der Eisenbahnbrücke, fiel vom Auflieger und verlor große Mengen an Hydraulikflüssigkeit. Das eigentlich Drama könnte jetzt auf der Schiene und nicht auf der Straße folgen: Noch ist unklar, wie viel die Brücke bei der Kollision abbekommen hat. Deshalb wurde der Bahnverkehr auf der Brücke auf unbestimmte Zeit eingestellt, wie die Feuerwehr mitteilt. Die betroffenen Fernverkehrszüge zwischen Köln und Wuppertal werden umgeleitet.

18:03 Uhr

Keine große Halloween-Parade - Tausende Menschen fallen auf Fakenews herein

Statt bunter Wagen und Gruselspaß gab es in Dublin nur traurige Gesichter über die Fakenews. (Themenbild)

Statt bunter Wagen und Gruselspaß gab es in Dublin nur traurige Gesichter über die Fakenews. (Themenbild)

(Foto: picture alliance / Zoonar)

Das war wohl eine Mischung aus Halloween und fiesem Aprilscherz: Da machen sich Tausende Halloween-Fans schick und kommen ins Stadtzentrum in Dublin, um die angekündigte Parade an der O'Connell Street in der irischen Hauptstadt zu verfolgen - die es jedoch gar nicht gibt. Enttäuscht mussten die Menschen wieder von dannen ziehen, nachdem sich die Informationen über einen großen Festumzug als Fakenews entpuppt hatte. "Im Gegensatz zu den im Internet verbreiteten Informationen findet heute Abend oder heute Nacht keine Halloween-Parade im Stadtzentrum von Dublin statt", erklärte die Polizei in Onlinenetzwerken. Die Polizei rief die Menschen dazu auf, wieder nach Hause zu gehen. Für die angebliche Parade hatte eine anonyme Veranstaltungswebsite geworben. Diese landete dann bei Tiktok und Instagram und das Unheil nahm seinen Lauf. Das ist wohl eine große Lektion für sehr viele Menschen gestern gewesen, nicht alles zu glauben, was irgendjemand so im Internet schreibt. 

17:21 Uhr

Deutscher und Franzose am russischen Weltraumbahnhof verhaftet

Der Ort übt auf Weltraum-Enthusiasten einen besonderen Reiz aus.

Der Ort übt auf Weltraum-Enthusiasten einen besonderen Reiz aus.

(Foto: picture alliance / abaca)

So ziemlich der einzige Ort, wo die Weltgemeinschaft mit Russland noch zusammenarbeitet, ist der Weltraum und Startpunkt für Missionen zur Internationalen Raumstation ISS ist Baikonur in Kasachstan. Umso mehr sorgt eine Meldung für Aufhorchen vom russischen Weltraumbahnhof: Dort sind ein Deutscher und ein Franzose kurzzeitig festgenommen worden. "Russische Polizisten haben am 29. Oktober in Baikonur einen 2003 geborenen Franzosen und einen 1998 geborenen Deutschen festgenommen", teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft der zentralkasachischen Region Kysylorda der Nachrichtenagentur AFP mit. Dabei handelt es sich jedoch nicht um eine politische Angelegenheit. Die beiden sind wohl sowas wie Extremtouristen. Für die Aktion gibt es für die beiden Männer eine Haftstrafe von einem Tag, so der Sprecher. Den Angaben zufolge steuerten die Männer nach dem Betreten des Geländes des von Russland betrieben Weltraumbahnhofes auf eine Trägerrakete aus Sowjetzeiten zu. Mit seinen zahlreichen Raumfahrt-Hinterlassenschaften aus der Sowjetära hat das Kosmodrom Baikonur bei Weltraum-Enthusiasten und Fans schwer erreichbarer und "verbotener" Orte einen legendären Ruf.

Erst im Juli waren zwei Niederländer und ein Belgier in das Gelände eingedrungen. Angaben des russischen Militärgerichts in Baikonur zufolge wurden sie "nach 24 Stunden in Polizeigewahrsam aus der Stadt gebracht". Im Sommer gab es einen sehr tragischen Vorfall: Im Juni war ein Franzose nach mehreren Tagen in sengender Hitze in der Steppe, in der sich der Weltraumbahnhof befindet, an den Folgen seiner Dehydrierung gestorben. Ein Landsmann, der mit ihm auf das Kosmodrom-Gelände vorgedrungen war, war nach einer Befragung wieder freigelassen worden.

16:49 Uhr

Betrunkener radelt nachts über Autobahn

Das war keine gute Wahl für den Nachhauseweg: Ein 26 Jahre alter Mann ist nachts auf dem Standstreifen der Autobahn 650 bei Ludwigshafen in Rheinland-Pfalz unterwegs gewesen. Der junge Mann hat dabei unter Alkoholeinfluss gestanden, teilt die Polizei mit. Das Manöver war nicht nur waghalsig und lebensgefährlich, sondern auch verboten. Gegen den 26-Jährigen wird nun wegen einer Trunkenheitsfahrt sowie einer Ordnungswidrigkeit ermittelt. Wie viele "Radler" der Radler getrunken hat, ist nicht bekannt.

15:52 Uhr

Ein Euro mehr: Bremen erhöht Landesmindestlohn auf 13,46 Euro

In Bremen gibt es sogar noch etwas mehr als den gesetzlichen Mindestlohn, der ab 2025 auf 12,82 Euro steigt.

In Bremen gibt es sogar noch etwas mehr als den gesetzlichen Mindestlohn, der ab 2025 auf 12,82 Euro steigt.

(Foto: picture alliance / pressefoto_korb)

Mit 8,50 Euro führte Bremen als erstes Bundesland im Jahr 2012 einen Landesmindestlohn ein. 2015 trat eine bundesweite Regelung in Kraft. Nun ist Bremen erneut Vorreiter bei einem Mindestlohn über 13 Euro und setzt in Zeiten gestiegener Lebenshaltungskosten ein Zeichen für faire Löhne: Der Landesmindestlohn beträgt in Bremen seit dem 1. November 13,46 Euro. Damit liegt er um rund einen Euro über dem allgemeinen gesetzlichen Mindestlohn in Deutschland von 12,41 Euro, wie das Arbeitsressort mitteilt. Der bundesweite Mindestlohn steigt leicht am 1. Januar 2025 au 12,82 Euro. Von der Erhöhung profitieren Beschäftigte des Landes und der Stadtgemeinden Bremen und Bremerhaven. Auch Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die im Rahmen einer öffentlichen Auftragsvergabe tätig sind oder bei Einrichtungen arbeiten, die Zuwendungen des Landes oder der Kommunen erhalten, bekommen den Landesmindestlohn.

15:17 Uhr

Mann öffnet Kindern an Halloween Tür mit Gewehr in der Hand

An dieser Tür klingeln die Kinder wahrscheinlich nie wieder an Halloween: Ein Mann in Hamburg hat den als Hexen und Gespenster verkleideten Kindern mit einem Gewehr in der Hand die Tür geöffnet und sie in Angst und Schrecken versetzt. Ein wirklich gelungener Halloween-Scherz? Das sieht die Polizei ganz und gar nicht so, als die verängstigten Kinder den Notruf wählen und rückt mit einem Großaufgebot an. Sie nehmen den 65-Jährigen fest, der noch drei weitere Langwaffen, einen Revolver und Munition im Haus hatte. Das Gewehr, was er in der Hand hielt, ist nach ersten Erkenntnissen nicht schusstauglich. Wie ein Polizeisprecher mitteilt, sei der Mann im Besitz waffenrechtlicher Erlaubnisse und habe die Waffen ordnungsgemäß in einem Waffenschrank verwahrt. Die Waffenbehörde überprüfe nun dennoch seine Zuverlässigkeit zum Besitz von Schusswaffen.

Jetzt stellt sich für mich noch die Frage: Ist der Mann nun ein krasser Halloween-Fan oder ganz und gar nicht begeistert? Das geht aus den Informationen leider nicht hervor.

14:34 Uhr

Nach tödlichen Schüssen auf Bürgermeister - Fluchtauto von Jäger entdeckt

Ein Jäger soll am Montag in Österreich zwei Männer erschossen haben, einer davon war der Bürgermeister des Ortes Kirchberg ob der Donau. Bislang gelingt es der Polizei nicht, den Tatverdächtigen ausfindig zu machen. Nun haben die österreichischen Behörden immerhin das Fluchtauto des Mannes. Ein Passant habe die Polizei auf das Fahrzeug in einem Wald auf dem Gemeindegebiet von Altenfelden in der Nähe der Tatorte aufmerksam gemacht, teilt die Polizei in Oberösterreich mit. Die Polizei warnt Anwohner, dass der Mann womöglich noch in der Region unterwegs sei. Er soll zwei Langwaffen und eine Faustwaffe bei sich haben. Momentan fahnden mehr als 250 Beamte nach dem flüchtigen Mann. "Wir suchen eine sehr gefährliche Person", sagt Polizeisprecher David Furtner. Im Zuge der Fahndung waren auch Behörden in Tschechien und Deutschland alarmiert worden. Der Gesuchte soll den Bürgermeister und einen ehemaligen Jagdleiter mit gezielten Kopfschüssen getötet haben. Hintergrund der Tat dürften nach Polizeierkenntnissen jagdrechtliche Streitigkeiten gewesen sein. Weil der Mann mit zahlreichen weiteren Menschen im Jagdmilieu Streit hatte, wurden rund 50 Menschen vorsorglich unter Polizeischutz gestellt oder an sichere Orte gebracht.

14:20 Uhr

Schichtwechsel

Meine liebe Kollegin Sabine Oelmann kann den Feierabend einläuten, denn ich übernehme ab hier für sie im "Tag". Bis zum späten Abend halte ich Sie hier mit Nachrichten und Wissenswertem aus Deutschland und der Welt auf dem Laufenden und bestenfalls auch etwas bei Laune. Mein Name ist Johanna Ohlau. Hinweise, Fragen und Kritik bekomme ich gern per E-Mail: johanna.ohlau@ntv.de. Los geht's!

13:47 Uhr

Zahl der Toten in Spanien steigt immer weiter


Die Zahl der Toten nach den heftigen Unwettern in Spanien ist nach der Bergung weiterer Leichen auf mindestens 205 gestiegen. Allein 202 Opfer habe es in der besonders hart getroffenen Mittelmeerregion Valencia gegeben, teilte der Notdienst der Region auf X mit. Zwei weitere Menschen kamen Behörden zufolge in der Region Kastilien-La Mancha ums Leben, und einen Toten gab es in der Region Andalusien. Zuletzt hatten die Behörden von insgesamt 158 bisher bestätigten Toten gesprochen. 

Noch immer werden Dutzende Menschen vermisst. Verteidigungsministerin Margarita Robles sagte im Sender RTVE, man rechne damit, etwa in Autos möglicherweise noch weitere Tote zu finden. Bei dem Unwetter vom Dienstag waren viele Fahrzeuge in den Fluten stecken geblieben.

13:12 Uhr

Siebdrucke aus Warhols "Queens"-Serie geraubt

Unbekannte Täter haben die Tür einer Galerie in den Niederlanden aufgesprengt und zwei Werke des US-Künstlers Andy Warhol geraubt. Die Siebdrucke der Königinnen Elizabeth II. und Margrethe II. seien in der Nacht zum Freitag aus dem Rahmen gebrochen und dabei offenbar stark beschädigt worden, sagt der Besitzer der MPV Gallery in der südniederländischen Ortschaft Oisterwijk, Mark Peet Visser. 

Vier nummerierte und handsignierte Siebdruck-Porträts allein von Königin Beatrix waren 2021 in Den Haag für insgesamt 217.000 Euro versteigert worden.

Vier nummerierte und handsignierte Siebdruck-Porträts allein von Königin Beatrix waren 2021 in Den Haag für insgesamt 217.000 Euro versteigert worden.

(Foto: AP)

Die Bilder gehören zu Warhols in den 80er Jahren geschaffenen Serie "Reigning Queens" mit insgesamt vier Porträts von seinerzeit herrschenden Königinnen. Zwei dazugehörige Bilder der niederländischen Königin Beatrix und der Königin Ntfombi Twala von Swasiland ließen die Räuber bei ihrer Flucht auf der Straße zurück, weil nicht alle vier Bilder in das Fahrzeug der Täter passten, berichtet der Galeriebesitzer. Laut einer Sprecherin haben die Porträts dieselbe Nummerierung, was eher selten sei. Dass die Serie nun auseinandergerissen wurde, sei "eine schreckliche Schande".  Alle vier sollten Ende November auf der Kunstmesse PAN Amsterdam zum Kauf angeboten werden.

12:40 Uhr

Nach Schweden abgeschobener Afghane wieder in Deutschland

Nur zwei Wochen nach seiner Abschiebung aus einem Hamburger Kirchenasyl nach Schweden ist ein Afghane nach Deutschland zurückgekehrt. Der 29-Jährige habe Mitte Oktober versucht, erneut einen Asylantrag zu stellen, teilt das Hamburger Amt für Migration mit. Er sei umgehend in Gewahrsam genommen worden und befinde sich derzeit in Abschiebehaft. "Eine zeitnahe Rücküberstellung nach Schweden ist in Vorbereitung", hieß es.

Die Abschiebung am 30. September war die Erste aus einem Kirchenasyl in Hamburg. Sie erfolgte gemäß der Dublin-Verordnung, wonach Ausländer in das EU-Land zurück überstellt werden, das für ihr Asylverfahren zuständig ist. Die Abschiebung war von Flüchtlingsinitiativen, der Partei Die Linke und den Kirchen scharf kritisiert worden.

12:26 Uhr

Harris' Stiefsohn zieht nicht nach Texas wegen Abtreibungsgesetz

Cole Emhoff ist stolz auf seinen Vater, von dem er hofft, dass er "the first First Husband ever" wird ...

Cole Emhoff ist stolz auf seinen Vater, von dem er hofft, dass er "the first First Husband ever" wird ...

(Foto: IMAGO/USA TODAY Network)

Das strikte Abtreibungsgesetz des US-Bundesstaats Texas hat sich nach Angaben des Ehemanns von Vizepräsidentin Kamala Harris auf die Zukunftsplanung seines Sohnes und seiner Schwiegertochter ausgewirkt. Das Paar werde deshalb nicht nach Texas ziehen, sagt Doug Emhoff. Und das, obwohl seine Schwiegertochter aus Texas stammt. Sie erwägen jetzt, woanders hin zu ziehen.

"Sie werden nicht dorthin ziehen, weil sie eine Familie gründen wollen und falls - Gott bewahre - etwas passiert, kann man die medizinische Behandlung nicht erhalten", sagt Emhoff. Seine Frau, die demokratische Präsidentschaftskandidatin, hat im Wahlkampf immer wieder versucht, auf die weitreichenden Auswirkungen von Abtreibungsverboten hinzuweisen, die jeden Aspekt der Reproduktionsmedizin betreffen können.

12:00 Uhr

Schlagzeilen zum Mittag

11:14 Uhr

Strack-Zimmermann mahnt Ampel: "Viele Nationen blicken auf Deutschland"

Die FDP-Europapolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann hat das von Streit geprägte Erscheinungsbild der Ampel-Koalition in Berlin kritisiert. "Ich bedauere sehr, dass dies so weit gekommen ist", sagt sie dem Nachrichtenportal Web.de. "Keiner auf dieser Welt wartet, bis sich in Berlin wieder alle lieb haben." In der Ampel-Koalition wachsen seit Wochen die Konflikte. FDP-Chef Christian Lindner wollte sich nicht ausdrücklich auf einen Fortbestand der Ampel-Koalition festlegen. In einem Gespräch mit dem "Spiegel" sagte er lediglich, er habe keinen Vorsatz, die "Ampel" zu verlassen.

Geopolitisch gehe es gerade um die elementare Frage nach einer kommenden Friedensordnung, so Strack-Zimmermann, die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Europäischen Parlament und Mitglied im FDP-Präsidium. "Und dabei blicken viele Nationen auf Deutschland, auch wenn das manche in Berlin im Eifer der politischen Auseinandersetzung ausblenden." Die Europa-Abgeordnete bekräftigte ihre Forderung, der Ukraine im Krieg gegen Russland den Einsatz weitreichender Waffen zu erlauben.

10:23 Uhr

25 Jahre Haft für "bestellte" Vergewaltigungen auf Philippinen

In Paris ist ein Mann zu 25 Jahren Haft verurteilt worden, der per Internet die Vergewaltigung von Kindern auf den Philippinen "bestellt" und via Livestream dabei zugeschaut hat. Das Gericht sprach den angeklagten früheren Grafikdesigner wegen wiederholter Mittäterschaft bei Vergewaltigungen und anderer sexueller Übergriffe gegen Minderjährige schuldig.

Außerdem wurde Bouhalem Bouchiba wegen Beteiligung an schweren Fällen von Menschenhandel sowie des regelmäßigen Konsums von kinderpornografischem Material im Internet verurteilt. Zwei Drittel seiner 25-jährigen Haftstrafe soll der 59-Jährige in Sicherheitsverwahrung verbringen. Außerdem muss der Verurteilte seine Opfer entschädigen, es würde ihm untersagt, jemals eine Tätigkeit mit Kindern auszuüben.

Zwischen 2012 und 2021 hat Bouchiba Frauen auf den Philippinen dafür bezahlt, Mädchen zu vergewaltigen und andere sexuelle Übergriffe an ihnen vorzunehmen, während er selbst per Webcam dabei zuschaute, den Frauen Anweisungen gab und masturbierte. Die Opfer waren zwischen fünf und zehn Jahren alt. Bouchiba gestand die Taten und bezeichnete sie selbst als "grauenvoll" und "widerlich". Seine Mittäterinnen erhielten zwischen 50 und 100 Euro. Den Ermittlungen zufolge gab Bouchiba über 50.000 Euro für seine Taten aus.

10:01 Uhr

Abgeschnitten von der Außenwelt - Spanier müssen sich vielerorts selbst helfen


Am dritten Tag nach den schweren Unwettern im Süden und Osten Spaniens mit mindestens 158 Toten und Dutzenden Vermissten sind weiter viele Gemeinden von der Außenwelt abgeschnitten und müssen Hilfe für die Einwohner auf eigene Faust organisieren. Es fehle an allem, sagt die Bürgermeisterin des besonders stark verwüsteten Ortes Catarroja südlich der Großstadt Valencia, Lorena Silvent, Essen, Trinkwasser, Geräte zur Wiederherstellung der Wasserversorgung, Kleidung. Auch die Stromversorgung und die Telekommunikationsnetze seien nicht überall wiederhergestellt.

Silvent plant nun, Versorgungspunkte in dem knapp 30.000 Einwohner zählenden Ort aufzubauen, wo Spenden wie Lebensmittel und Kleidung verteilt werden sollen. Auch wolle sie eine Anlaufstelle für medizinische Versorgung rund um die Uhr einrichten. Auch in anderen Orten organisieren Bürgermeister mittlerweile Hilfe für die Einwohner. "Wir mussten einen Supermarkt ausräumen, um Lebensmittel an die Bevölkerung zu verteilen", sagte der Bürgermeister des Orts Alfafar, Juan Ramón Adsuara. In der Gemeinde mit 20.000 Einwohnern gebe es noch Menschen, die mit Leichen in ihren Häusern lebten.

Spaniens Regierung kündigte für Freitag an, dass weitere 500 Soldaten in den betroffenen Gebieten zur Verstärkung eingesetzt werden. Mehr als 1200 Soldaten helfen bereits zusätzlich zu Rettungskräften mit.


09:32 Uhr

Mit Sichel über Hals begraben: Gesicht einer "Vampirin" rekonstruiert

Passender Nachklapp zu Halloween. Nachdem Halloween-Queen Heidi Klum ja eher niedlich war, jetzt was wirklich Gruseliges: Bereits 2022 entdecken Archäologen das Grab einer Frau aus dem 17. Jahrhundert. Das Besondere: Zum Zeitpunkt ihrer Bestattung wird sie vermutlich für eine Vampirin gehalten. Darauf deutet unter anderem eine Sichel, die über ihrem Hals liegt, hin. Mithilfe der DNA und eines 3D-Druckers gelingt es nun, das Gesicht der Frau zu rekonstruieren.

09:18 Uhr

Deutsche Politik fürchtet Wahlsieg von Trump

Es ist ein Schreckensszenario, mit dem sich das politische Berlin derzeit beschäftigt: Ein entfesselter US-Präsident Donald Trump macht sich nach seiner Wiederwahl daran, die alte transatlantische Allianz zu zerschlagen, von der Deutschland so lange profitiert hat - und die USA driften in eine Phase der außenpolitischen Unberechenbarkeit ab. "Sollte Donald Trump noch einmal zum Präsidenten gewählt werden, würden sich schräge und gefährliche Alleingänge und unnötige Konflikte, wie wir sie in seiner ersten Amtszeit erlebt haben, vermutlich noch verschärfen", warnt die Grünen-Sicherheitsexpertin Agnieszka Brugger.

Einem möglichen Wahlsieg Trumps sieht sie mit Bangen entgegen: "Die unverantwortlichen Aussagen rund um Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine und auch insbesondere sein unterwürfiges Verhalten Putin gegenüber lösen zu Recht große Sorgen aus."In der Tat sind die USA viel zu wichtig, als dass Deutschland den Ausgang der Wahl zwischen Donald Trump und Kamala Harris ignorieren könnte. Schließlich sind die USA als Führungsmacht der NATO der Garant für die Sicherheit Deutschlands und Europas. Die USA und Europa machen gemeinsam einen Großteil (...) einer Wertegemeinschaft aus, die auf ähnlichen Vorstellungen (...) beruhen. Zudem sind die USA der größte Abnehmer deutscher Exporte.

08:05 Uhr

Drei Kandidatinnen aus Niedersachsen bei Miss-Germany-Wahl

Hartia Hingladjia (l-r), Anna Hof und Lu Zhang sind bei der Miss-Germany-Wahl 2024.

Hartia Hingladjia (l-r), Anna Hof und Lu Zhang sind bei der Miss-Germany-Wahl 2024.

(Foto: dpa)

Die 21 Jahre alte Anna Hof aus Nordhorn und die beiden 33-jährigen Harita Hinglajia sowie Lu Zhang aus Hannover stehen im Halbfinale des Miss-Germany-Wettbewerbs. Die drei arbeiten in technischen oder handwerklichen Berufen, in denen Frauen unterrepräsentiert sind.

Seit 2019 geht es bei der Wahl nicht mehr um die beste Bikinifigur, sondern um Auszeichnungen in den Kategorien Founder (Gründerinnen), Mover (Frauen in männerdominierten Berufen wie dem Handwerk) und Leader (Führungskräfte von morgen). Der Fokus soll auf Frauen liegen, die Vorbilder sind, heißt es in einer Mitteilung der Organisatoren.

Die neue Staffel will mit traditionellen Vorstellungen brechen und nicht nach den nächsten Beauty-Influencerinnen suchen, sondern nach zukünftigen DAX-Vorständinnen und erfolgreichen Gründerinnen. Obwohl Frauen oft die besten Abiturnoten und Hochschulabschlüsse erzielen, seien sie in Führungspositionen noch unterrepräsentiert. In Kroatien werden die 18 Halbfinalistinnen von Samstag an in Workshops wie einem Speaker-Training geschult, bevor entschieden wird, wer es in das Miss-Germany-Finale 2025 am 22. Februar in der Europa-Park Arena in Rust schafft.

07:37 Uhr

Was heute wichtig wird oder: Wie man Frauen beschützt


Oh mein Gott, was denn noch alles? "Ich will die Frauen in unserem Land schützen. Nun, ich werde es tun, ob es den Frauen gefällt oder nicht, ich werde sie beschützen." Nein, das hat nicht Friedrich Merz gesagt, sondern Donald Trump, was es eben auch nicht besser macht, bloß weil er ein paar Tausend Kilometer weiter weg ist. Man beziehungsweise frau muss schon hart im Nehmen sein, wenn man beziehungsweise frau bereits dem Ressort "Gedöns" zugeordnet wurde und dennoch gedenkt, sich auch in Zukunft nicht von jedem dahergelaufenen Pseudo-Frauenversteher regieren oder "beschützen" zu lassen. Naja, kurz vor der US-Wahl bemüht sich Donald Trump nun, Wählerinnen für sich zu gewinnen. Dass er dabei nicht auf seine Berater hört, die gesagt haben sollen, er solle nicht sagen, dass er Frauen beschützen wolle, denn es sei "unangebracht", macht den Kohl nun auch nicht mehr fett. Und damit einen guten Morgen und gleich zu den anderen Themen des Tages.

  • Wenige Tage vor der US-Präsidentenwahl gehen Kamala Harris und Donald Trump auf Stimmenfang in den umkämpften Bundesstaaten Nevada und Arizona. Die demokratische Vizepräsidentin und der Republikaner liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen.
  • Nach dem israelischen Angriff auf den Iran plant die Regierung in Teheran Medienberichten zufolge bereits einen erneuten Gegenschlag. Ein Angriff mit Drohnen und ballistischen Raketen könnte vom Irak aus gestartet werden, berichtete die US-Nachrichtenseite Axios unter Berufung auf israelische Quellen.
  • Nach den extremen Regenfällen in Spanien mit mindestens 158 Toten fehlt es an vielen Orten an Lebensmitteln, Wasser und Strom. Spaniens Regierung kündigt an, heute weitere 500 Soldaten in die betroffenen Regionen zu entsenden, um die Logistik und die Verteilung von Hilfsgütern sicherzustellen. Weiterhin würden Dutzende Menschen vermisst.
  • Nach Ansicht der USA stehen nordkoreanische Soldaten an der Seite Russlands kurz vor ihrem Einsatz im Krieg gegen die Ukraine. Zwar habe die US-Regierung noch keine Kampfhandlungen der Nordkoreaner gegen ukrainische Streitkräfte gesehen, aber man gehe davon aus, dass dies in den nächsten Tagen geschieht. Ein solcher Einsatz würde die Truppen zu legitimen Zielen im Krieg machen.

  • Bundesinnenministerin Nancy Faeser besucht die Bundespolizei am Flughafen Frankfurt und wird sich dort zu aktuellen Themen wie Grenzkontrollen und Eindämmung der irregulären Migration äußern.

  • Ein neues Gesetz erleichtert es Menschen, ihren Geschlechtseintrag und ihren Vornamen ändern zu lassen. Seit heute ist das sogenannte Selbstbestimmungsgesetz in Kraft, um den Geschlechtseintrag auf weiblich, männlich, divers zu ändern oder auch einen Verzicht anzugeben. Es reicht nun eine Erklärung beim Standesamt.

  • Bayer Leverkusen und der VfB Stuttgart eröffnen um 20.30 Uhr mit einem Topspiel den neunten Spieltag der Fußball-Bundesliga.

07:13 Uhr

Grüne in Kiel fordert Verbot für Rückwärtseinparken

Die Mobilitätsdezernentin der Stadt Kiel, Alke Voß, möchte eine neue Regel durchsetzen: Sie möchte, dass Autofahrer künftig in Grundstückseinfahrten nicht mehr rückwärts ein- und ausparken. Das berichten die "Kieler Nachrichten".

Ihre Begründung: Unfallzahlen würden zeigen, dass es gerade bei rückwärts fahrenden Autos vermehrt zu Unfällen mit Verletzten komme. Voß stellt sich vor, dass Autofahrer in Kiel nur noch vorwärts auf Grundstücke fahren – und auch vorwärts wieder raus. Das gilt natürlich nur da, wo es funktionieren kann: Voß will daher in Zukunft nur neue Grundstückszufahrten genehmigen, die diesen Vorgaben entsprechen. Werden alte Grundstücke umgebaut, müssen sie den neuen Regeln angepasst werden. Bestandsschutz soll es aber auch geben - für Kleingaragen und alte Anlagen.

06:47 Uhr

Trumps Truppe: Newcomer und alte Bekannte vom "Sumo-Ringer" bis zum "Gesandten"

Im Wahlkampfteam von US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump sind einige Newcomer, aber auch alte Bekannte vertreten, die ihn nach Kräften unterstützen und auf die er im Falle eines Wahlsieges zählen könnte:

  • Elon Musk: Der reichste Mann der Welt unterstützt den Republikaner mit viel Geld, seinem Onlinedienst X als Sprachrohr sowie eigenen Wahlkampfauftritten. Eine derartige Einmischung eines Multimilliardärs in den Wahlkampf haben die USA noch nicht erlebt. Trump hat den 53-jährigen Hightech-Unternehmer für einen Posten in seiner Regierung vorgesehen, auf dem er Bürokratie abbauen und öffentlich Bedienstete vor die Tür setzen soll.
  • J.D. Vance: Trump machte den Senator James David Vance im Juli zu seinem Vizepräsidentschaftskandidaten. Der erzkonservative Hardliner, der sich aus armen Verhältnissen in Ohio nach oben kämpfte und mit dem Bestseller "Hillbilly-Elegie" bekannt wurde, hat eine 180-Grad-Wende hinter sich: 2016 hatte er über Trump noch entsetzt geschrieben, dieser werde womöglich "Amerikas Hitler" werden.
  • Richard Grenell: Trump nennt ihn "meinen Gesandten". Als solcher sorgte Grenell in Deutschland für viel Unmut, indem er in seinen zwei Jahren als US-Botschafter in Berlin (2018-2020) die Bundesregierung mehrfach öffentlich über die seiner Ansicht nach richtige Außenpolitik belehrte. Der 58-Jährige ist bedingungsloser Unterstützer des Republikaners und hofft auf den Posten des Außenministers.
  • Stephen Miller: Er agierte in der ersten Amtszeit Trumps als einer der engsten Berater des Präsidenten, war Mitverfasser seiner Reden und Vordenker seiner radikalen Migrationspolitik. Der 39-Jährige gilt als ultrarechter Scharfmacher. Bei Trumps Kundgebung im Madison Square Garden trat er auf und brüllte ins Mikrofon: "Amerika ist für Amerikaner - und nur für Amerikaner."
  • Lara Trump: Im März wurde Trumps Schwiegertochter zur Ko-Vorsitzenden des Republican National Commitee (RNC) ernannt, des Organisationsgremiums der Republikanischen Partei.
    Die 42-jährige Ehefrau von Trumps Sohn Eric koordiniert unter anderem das Einsammeln von Spenden und organisierte den Nominierungsparteitag im Juli.

    Die 42-jährige Ehefrau von Trumps Sohn Eric koordiniert unter anderem das Einsammeln von Spenden und organisierte den Nominierungsparteitag im Juli.

    (Foto: REUTERS)

  • Steven Cheung: Der 42-Jährige ist Trumps Wahlkampfsprecher. Mit scharfen Attacken beantwortet er jedwede Kritik des politischen Gegners, dem er in der Regel das "Trump-Derangement-Syndrom" unterstellt, also eine Art Krankheit, die zu wahnhaften oder irrationalen Äußerungen über seinen Chef verleite. Trump nennt den Sohn chinesischer Einwanderer mit der massigen Figur seinen "Sumo-Ringer".
  • Linda McMahon: Die 76-Jährige ist Vorsitzende des 2021 gegründeten rechtskonservativen "America First Policy Institute", dessen Name dem Credo von Trumps Politik entspricht (Amerika zuerst). Das Institut soll, ähnlich wie Project 2025 für jede Bundesbehörde, einen Plan für die Personalbesetzung und die politische Agenda ausgearbeitet haben, der für den Fall eines Wahlsieges die Loyalität gegenüber Trump und eine aggressive Ausübung der Exekutivgewalt einfordert.
06:00 Uhr

Zwei Mal klingeln - Ingo Zamperonis Mini-Interview mit Trump

"Tagesthemen"-Moderator Ingo Zamperoni hat für einen Film zur US-Wahl mit Donald Trump gesprochen - mit dem Musiker Kid Rock als Mittelsmann: "Für unsere Doku haben wir Kid Rock besucht, der Trump unterstützt und der wirklich einen kurzen Draht zu ihm hat", sagt Zamperoni in der Neuen Osnabrücker Zeitung. "Wir haben gefragt, ob er Trump ans Handy kriegt - und dann hat er auf Laut gestellt und ihn angerufen. Nach zweimal klingeln war er dran - ein kurioser Moment."

Das Gespräch mit dem Ex-Präsidenten schildert Zamperoni wie folgt: "Kid Rock hat gesagt: 'Hier wollen ein paar Deutsche wissen, warum ich Trump-Fan bin.' Geantwortet hat der dann: 'Weil du willst, dass Amerika wieder ein Gewinner wird.' Dann hat Trump uns aufgefordert, Kid Rock freundlich zu behandeln. Es ging alles sehr schnell, aber gewissermaßen war es wirklich ein Mini-Trump-Interview."

Für den Fall einer erneuten Trump-Niederlage warnt Zamperoni vor möglicherweise tödlicher Gewalt: "Ich glaube nicht, dass eine Wahlniederlage Trumps zum Bürgerkrieg führt. Aber ich sehe schon die Gefahr, dass seine Lügen zu Ausschreitungen führen könnten und es im schlimmsten Fall Tote geben kann", so der Journalist. "Worte haben Wirkungen. Nehmen Sie zum Beispiel Trumps falsche Behauptung, dass Flüchtlinge aus Haiti in Ohio Hunde und Katzen stehlen und aufessen. In einem Land wie den USA, wo Schusswaffen an jeder Ecke zu finden sind, kann solche Stimmungsmache gegen bestimmte Gruppen gefährlich werden."

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