Die Schreie lassen Boris Becker nicht los. In der ersten Nacht im Gefängnis hätten sie ihm am meisten zugesetzt. "Schreie, die klingen, als ob jemand Schmerzen hätte", schreibt der 57-Jährige. "Als ob jemand Hilfe bräuchte. Als ob jemand stirbt." In seinem neuen Buch "Inside" erzählt er, wie es ihm während seiner Haft in Großbritannien ergangen ist.
Das Buch schildert auf etwa 340 Seiten, wie Becker vor der Urteilsverkündung seine Sachen packt (Trainingsanzüge, Barack Obamas Autobiografie und ein Aftershave, das ihm später abgenommen wird) und eine Wimbledon-Krawatte umbindet. Wie er bei Haftantritt untersucht wird ("Sie forderten mich auf, die Beine zu spreizen") und sich zurechtfinden muss. Häftlingsnummer A2923EV. Anfangs im berüchtigten Gefängnis Wandsworth untergebracht, in dem einst schon Schriftsteller Oscar Wilde einsaß, verbringt er seine Zeit in einer schimmeligen Zelle. Hält sich mit Frühstücksfernsehen, Atemübungen, Unterrichten und Anrufen bei seiner geliebten Lilian über Wasser.
Als Elitetennisspieler sei man es gewohnt, nur nach vorn auf den nächsten Wettkampf zu blicken. "Die schlechten Dinge, die hinter dir liegen? Ignoriere sie. Pack sie weg", heißt es im Buch an einer Stelle. Im Gefängnis habe er aber angefangen, Dinge neu zu bewerten und sein bisheriges Leben zu überdenken. "Das Gefängnis", schreibt Becker dann auch, "lässt dich nie ganz los."
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