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Der Tag Indonesien holt Holzboot mit 120 Rohingya-Geflüchteten nicht an Land

Unfassbar: 120 Menschen sollen auf diesem klapperigen Holzboot noch bis nach Malaysia schippern.

Unfassbar: 120 Menschen sollen auf diesem klapperigen Holzboot noch bis nach Malaysia schippern.

(Foto: ADITYA SETIAWAN via REUTERS)

Vor zwei Tagen entdecken Fischer ein Holzboot vor der indonesischen Küste. An Bord: 120 Rohingya-Geflüchtete, darunter auch 51 Kinder, die eigentlich nach Malaysia wollen. Wie die Behörden mitteilen, holt die indonesische Regierung die Gestrandeten deshalb nicht an Land, sondern schickt sie weiter. Dafür lässt sie den defekten Motor wieder instand setzen und versorgt die Menschen mit Treibstoff, Lebensmitteln und Kleidung, wie ein indonesischer Polizeisprecher sagte.

Zwar bekommen die Geflüchteten immerhin Unterstützung, aber Amnesty International und das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR kritisieren das Vorgehen Indonesiens scharf, die Menschen in einem seeuntüchtigen Boot weiterzuschicken. Sie riefen die Regierung in Jakarta auf, die Rohingyas aufzunehmen. "Hier geht es um Leben und Tod", erklärte der Chef von Amnesty in Indonesien, Usman Hamid. Bislang wurden Rohingyas von Indonesien nicht so entschieden zurückgewiesen wie von Malaysia oder Thailand. Im vergangenen Jahr waren Hunderte der in Myanmar verfolgten muslimischen Minderheit nach Indonesien geflüchtet. Die meisten reisten später nach Malaysia weiter, wo inzwischen rund 100.000 Rohingyas leben.

Quelle: ntv.de

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