Der Tag Mannheimer Messerattacke: Verteidiger fordern lebenslänglich für Sulaiman A.
15.08.2025, 14:03 Uhr
Ende Mai, am Jahrestag des Messerangriffs, wurde an den getöteten Polizisten Rouven Laur erinnert.
(Foto: picture alliance / epd-bild)
Immer wieder kommt es zu Messerattacken von völlig verblendeten Extremisten im angeblichen im Namen des Islams. So war es auch in Mannheim, als Sulaiman A. am 31. Mai 2024 plötzlich mit einem Messer auf die Organisatoren einer islamkritischen Bewegung losging. Rouven Laur und weitere Polizisten schritten ein, Laur wurde so selbst zur Zielscheibe des perfiden Angriffs. Der Beamte erlag kurz danach seinen schweren Verletzungen. Das alles war in einem Livestream und auch danach noch im Internet zu sehen. Schreckliche Szenen vom Mannheimer Marktplatz, die man nicht so leicht wieder vergisst. Der Tod des Polizisten löste bundesweit großes Entsetzen aus. Für diese grausame Attacke muss sich Sulaiman A. seit Februar vor dem Oberlandesgericht Stuttgart verantworten. Seine Verteidigung fordert nun eine lebenslange Haftstrafe wegen Mordes an dem Polizisten. Zudem sei der 26-Jährige des versuchten Mordes an Islamkritiker Michael Stürzenberger schuldig, sagte einer seiner Anwälte. Mit Blick auf weitere Opfer seien sie im Plädoyer von gefährlicher Körperverletzung ausgegangen. Doch die Verteidigung sprach nicht von einer Feststellung der besonderen Schwere der Schuld oder einer Sicherungsverwahrung. Sollte das Gericht dem folgen, könnte Sulaiman A. im Fall einer Verurteilung nach 15 Jahren frühzeitig aus der Haft entlassen werden.
Genau das sieht die Bundesanwaltschaft anders und fordert, dass daneben auch die besondere Schwere der Schuld festgestellt wird. Damit wäre eine vorzeitige Haftentlassung so gut wie ausgeschlossen. Die Anwälte der Familie Laur fordern zusätzlich die Anordnung der Sicherungsverwahrung. Diese dient dazu, die Allgemeinheit vor Straftätern zu schützen, die ihre Strafe verbüßt haben, aber weiter als gefährlich gelten. Bis zum Urteil wird es noch etwas dauern: Erst nach der Sommerpause am 15. September erhält der Angeklagte das letzte Wort. Ein Urteil könnte es laut Gericht bereits am Tag geben.
Quelle: ntv.de