Der Tag

Der Tag "Sklave" soll Domina 250.000 Euro gezahlt haben - Steuerhinterziehung?

Was war ein Geschäft an der Beziehung und was privat?

Was war ein Geschäft an der Beziehung und was privat?

(Foto: picture-alliance / dpa)

Das Karlsruher Amtsgericht befasst sich momentan mit einem schlüpfrigen Fall von möglicher Steuerhinterziehung: Dort ist eine Domina angeklagt, die von ihrem "Sklaven" mehr als 250.000 Euro bekommen haben soll - das sagte der Mann vor Gericht aus. Ein teurer Dienst auf jeden Fall, an dem auch der Staat mitverdienen will: Das Finanzamt spricht von einem Steuerschaden von rund 120.000 Euro. Ob dem so ist, das will das Gericht wohl noch heute klären. Die 53-Jährige soll durch zu niedrig angegebene Einkünfte allerdings einen Steuerschaden von 87.600 Euro verursacht haben, wie eine Gerichtssprecherin unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft mitteilt. Ein Vertreter des Finanzamtes sprach vor Gericht inklusive Verzugszinsen und Säumniszuschlägen sogar von mittlerweile mehr als 120.000 Euro. Der Verteidiger der Frau hat dem Gericht eine Zahlung von 5.000 Euro vorgeschlagen. Warum?

Die Version der Angeklagten ist eine ganz andere, und diese soll nichts mit erbrachter Leistung zu tun haben: Nach ihrer Aussage entwickelte sich die Beziehung zwischen ihr und dem Mann in eine private Richtung. Daher habe sie das Geld zum gemeinsamen Leben auch nicht in ihrer Steuererklärung angegeben. Stattdessen habe sie es für gemeinsame Aktivitäten ausgegeben wie Shoppen, Essengehen und Urlaube. Der Kunde sagte hingegen aus, er habe gedacht, dass er das Geld zurückbekomme. Der Mann hat nach eigener Aussage versucht, die Angeklagte wegen Betrugs anzuzeigen. Dies habe aber zu keinem Ergebnis geführt, weil man ihm nicht geglaubt habe. Deswegen habe er auch keine zivilrechtlichen Ansprüche geltend gemacht.

16:27 Uhr: Die Frau ist wegen Steuerhinterziehung zu einer Geldstrafe von 10.000 Euro verurteilt worden. Der Richter am Amtsgericht Karlsruhe verurteilte die 53-Jährige zu 400 Tagessätzen à 25 Euro. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Der Anwalt ließ offen, ob er Rechtsmittel einlegt.

Quelle: ntv.de

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