Der Tag Vogelgrippe grassiert auf Pelztierfarmen
04.08.2023, 14:31 UhrAuf finnischen Pelztierfarmen breitet sich weiter die vermutlich von Möwen übertragene Vogelgrippe aus. Mittlerweile sollen 21 Farmen betroffen sein, teilte die finnische Gesundheitsbehörde mit. Erste Ergebnisse von Gesamtgenomsequenzierungen deuteten darauf hin, dass Wildvögel, vor allem die Lachmöwe, die Infektionsquelle seien. Auf zwei Farmen seien Vogelgrippeviren mit Mutationen entdeckt worden, die die Vervielfältigung des Virus in Säugetierzellen verstärkten. Die finnische Lebensmittelbehörde hatte in dieser Woche veranlasst, dass alle Nerze auf Farmen gekeult werden müssen, auf denen Vogelgrippe-Infektionen festgestellt wurden. Wie viele Tiere seitdem gekeult wurden, ist unklar.
Der finnische Rundfunk hatte am Dienstag von schätzungsweise 70.000 Pelztieren gesprochen, die getötet werden müssten, darunter 30.000 Nerze und 40.000 Füchse. Diese Zahl dürfte seitdem gestiegen sein. Tierschützer kritisieren das Vorgehen, aber auch die Farmen als solche. Die gesamte Absurdität der Pelzfarmen zeigte sich bereits 2021, als in Dänemark mehrere Millionen Nerze gekeult werden mussten, weil man bei ihnen eine mögliche Mutation des Corona-Virus vermutete. Moralisch sind sie bereits problematisch, doch auch modisch. Wieso sich nur bei manchen der 19. Jahrhundert-Aristokraten-Stil hält?

Die Haltebedingungen für Nerze sind, nett ausgedrückt, nicht immer optimal.
(Foto: picture alliance/dpa/Lehtikuva)
Quelle: ntv.de