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Walters Woche Alle werten ab, der Euro nicht

Der "Währungskrieg" ist ein Abwertungswettlauf, der auf Dauer nicht gut gehen kann. Leider fehlen im Moment die Freiwilligen für Aufwertungen, sagt Norbert Walter. Der Finanzmarktexperte nimmt vor allem die US-Geldpolitik aufs Korn. Europa stehen noch Probleme ins Haus.

n-tv Finanzexperte Norbert Walter

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Währungsstreitigkeiten haben seit Bretton Woods, als die Bindung von Geld und Gold aufgehoben wurde, eine gewisse Tradition. Trotzdem kocht das Thema hoch, als sei es noch nie dagewesen. Die großen Volkswirtschaften suchen den Wachtsumskick durch die Abwertung ihrer Währungen und zetteln dabei einen "Währungskrieg" an. Funktionieren kann das nicht. Denn der Wechselkurs ist der Preis von zwei Währungen. Die Lösung des Dilemmas ist denkbar schwierig. Denn leider fehlen im Moment die Freiwilligen für Aufwertungen, wie Norbert Walter im Interview mit Telebörse.de sagt.

Auch Europa wird langsam nervös und befürchtet chaotische Verhältnisse. Problematisch ist nach Walters Worten die Haltung der Amerikaner, die meinen, ein "Naturrecht auf höhere Wachstumsraten" zu haben. "Wer die Staatskasse so geplündert hat, wie die Amerikaner in den letzten zwei Jahren, die haben natürlich auch nichts mehr übrig, um finanzpolitisch Gas zu geben." Wenn einem zuhause nichts mehr einfalle, denke man eben darüber nach, was man international machen könne.

Europa wird Walter zufolge aus diesem Grund noch "etwas blühen". Denn die Europäer seien die einzigen, die durch Kapitalverkehrskontrollen ihre Aufwertung weder verhindern könnten noch wollten. Europa bekomme somit einen starken Euro, ohne dass Europa stark sei. Das könne nicht so weitergehen, so Walter. Die Amerikaner glauben, sie hätten die einzige Weltwährung. Dabei gebe es Alternativen zum Dollar, so Walter. Vorsicht ist nach seinen Worten auch im Verhältnis zu China geboten. Die USA hängen für die Finanzierung ihrer staatlichen Defizitevon von den chinesischen Sparern ab. Die Bereitwilligkeit der Chinesen könne nicht überstrapaziert werden."Wenn die Chinesischen muffelig werden, weil die Amerikaner mit Sanktionen drohen, wird es ernst."

Quelle: ntv.de, ddi

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