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Nicht besonders renditestark ETF-Anleger mögen Telekom-Titel

Telekommunikation stand bei den ETF-Anlegern ganz oben.

Telekommunikation stand bei den ETF-Anlegern ganz oben.

(Foto: REUTERS)

Telekomwerte waren bei ETF-Anlegern im abgelaufenen Jahr die beliebteste Branche. ETFs auf den Stoxx 600 Telecommunications verbuchten von Anfang Januar bis Ende Dezember Nettozuflüsse in Höhe von 409,2 Mio. US-Dollar und damit mehr als Fonds auf die übrigen Teilindizes des Stoxx 600. Das zeigt eine neue Analyse des US-Vermögensverwalters Blackrock.

Besonders renditestark waren diese Investments allerdings nicht. Denn im Vergleich der 19 Branchenindizes des Stoxx 600 hat sich der Telekomindex unterdurchschnittlich entwickelt. Mit einem Wertzuwachs von 20,2 Prozent belegte er in der Performance-Rangliste Platz 16 von 19. "Dort gab es die Zuflüsse vor allem zum Ende des Jahres hin, als die Anleger in defensive Werte umgeschichtet haben", sagte Christian Oetterich aus dem Market Making der Deka Bank.

Eine glückliche Hand bewiesen die Anleger dagegen mit ihren ETF-Investments auf den Stoxx 600 Basic Resources. Dieser Index verbuchte mit 402,5 Mio. Dollar die zweitstärksten Zuflüsse. "Damit wetteten die Anleger auf eine Erholung der Weltwirtschaft", sagte Florian Perini vom Market Maker Flow Traders. "Denn keine andere Branche ist so konjunktursensibel." Gleichzeitig bescherte ein Kursplus von 110,2 Prozent dem zugrunde liegenden Index den ersten Platz bei der Wertentwicklung.

Auf den Verkaufslisten standen 2009 vor allem Fonds, die den Stoxx 600 Financial Services abbildeten. Aus ihnen zogen Anleger unterm Strich 35,6 Mio. Dollar ab. Das überrascht auf den ersten Blick, weil ETFs auf den Stoxx 600 Banks wiederum sehr beliebt waren. "Ich könnte mir vorstellen, dass viele Anleger aus Finanzdienstleistern in Banken umgeschichtet haben, nachdem die Bankwerte günstiger bewertet waren und stärkere Wetten auf ein Ende der Finanzkrise ermöglichten", sagte Oetterich. Dabei lag der Wertzuwachs des entsprechenden Index von 35,6 Prozent immerhin im Mittelfeld der 19 Branchenindizes auf den Stoxx 600.

Die zweitstärksten Abflüsse im Branchenvergleich verzeichneten ETFs auf den Stoxx 600 Retail, die 23 Mio. Dollar einbüßten. Auch in diesem Fall dürften sich Anleger nicht mangels Performance verabschiedet haben. Denn die Wertentwicklung war mit 39,8 Prozent überdurchschnittlich gut. "Die Anleger haben befürchtet, dass die Konjunkturflaute auch auf den Binnenkonsum durchschlagen wird und sich daher von Einzelhandelswerten getrennt", sagte Oetterich.

Quelle: ntv.de, rts

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