Wolfgang Weber, Taurus Investors Edelmetalle nicht zu stoppen
04.04.2010, 16:55 UhrWieder einmal legten die Edelmetalle eine beeindruckende Performance-Woche hin. Gold stieg in der aktuellen Handelswoche "nur" um 2,5 Prozent, Silber um 6,7 Prozent und die Weißmetalle Platin und Palladium um 4,6 respektive 8 Prozent.
Insbesondere Platin und Palladium überraschen mit ihren weiteren Anstiegen, da den professionellen Metall-Händlern hierfür die Erklärungen fehlen - außer, dass die beiden Metalle durch Investoren angefacht innerhalb ihrer Mini-Märkte eben durch die Rohstoff-Hausse getrieben werden. Gerade einmal rund 250 Tonnen der beiden Metalle werden jährlich neu gefördert und die verfügbare Palladium-Menge ist quasi monopolistisch von Russland gesteuert und für die Händler ein stark "eingenebeltes Terrain". Daher sind auch Preiszusammenbrüche von 70 Prozent bei Palladium schon mal ein kleiner aber nicht seltener Ausrutscher. Wir bleiben bei unserer Empfehlung, die soliden 100 Prozent-Gewinne aus 2009 und erstem Quartal 2010 mindestens abzusichern oder zu realisieren.

Wolfgang Weber
Gold tut sich von den vier bekannten Edelmetallen am schwersten die vom erstarkenden Euro zu US-Dollar steigenden Notierungen mitzumachen. Auch hier bleiben wir bei unserer Empfehlung, nicht mit aller Gewalt im Kurskorridor 1.080 US-Dollar zu 1.150 US-Dollar die Unze große Mengen des gelben Metalls aufzunehmen. Der Markt muss sich derzeit noch finden und das zweite und dritte Quartal 2010 könnten durchaus nochmals tiefere Preise sehen. Nach wie vor halten sich die professionellen Hauptabnehmer des Metalls beim Zukauf vornehm zurück in der Erwartung tieferer Notierungen. Nichtsdestotrotz kaufen die Investoren im Rahmen der heißen Rohstoffhausse zusätzlich zu Öl und Industriemetallen über Terminkontrakte und ETF`s Gold zu. So lange das anhält und sich immer neue Käufer finden, geht das auch gut. Die im letzten Edelmetallreport empfohlenen Kauflimits können wir an dieser Stelle nur bekräftigen.
Silber bestätigt unsere Erwartungen der inneren Stärke dieses ebenfalls sehr kleinen Marktes und legt deutlich mehr zu als Gold. Diesem Metall dürfte eine spannende Zukunft ins Haus stehen, da es durch seine Doppelfunktion als Industriemetall und "Gold des kleinen Mannes" auf einer sehr soliden Basis die kommenden Jahre stehen könnte. Letztendlich kann sich Silber aber von der Goldentwicklung und auch dem Kursverlauf des Platins und Palladiums nicht entziehen. Das heißt, der Silberkurs vollzieht die Richtung der anderen Edelmetalle nach, nur in welcher Schwankungsbreite das ist die Frage. Der Silberkäufer muss aber gerade hier beim Einkauf höllisch aufpassen, um nicht in zu breite Spread-Fallen zu laufen, die in Deutschland auch noch mit 19 Prozent Mehrwertsteuer bzw. 7 Prozent bei Zahlungsmünzen (legal tender) deftig garniert werden. Als grober Richtwert gilt hier derzeit beim 1 Kilo-Barren 5 bis 8 Prozent als fair, beim legal tender 1 Kilo Münze 12 bis 16 Prozent Aufschlag plus Mehrwertsteuer. Die nach wie vor preiswerteste 1 Unze Silber – Münze bleibt der Maple Leaf, der bei seriösen Händlern zwischen 12 und 17 Prozent Aufschlag plus Mehrwertsteuer über den Tisch geht. Die favorisierte Form des Silber-Investments sollte der 31,10-Kilo-Barren, Mehrwertsteuer-frei (Auslandslagerung oder Zollfreilagern) und mit Aufschlägen bei größeren Investments ab 100.000 Euro von nurmehr 4 bis 8 Prozent bleiben.
Quelle: ntv.de