Zero zero trentanove? 0039 Italy präsentiert sich fröhlich
03.07.2016, 17:34 Uhr
Aysen Bitzer-Bourak (l). nach der Show - einfach nur glücklich.
(Foto: soelmann)
Sonst trifft man sich hier auf sein Hauptstadtschnitzel, um zu sehen und gesehen zu werden und während der Berlinale-Zeit ist das "Borchardt" das inoffizielle Büro der Cineasten. Aber heute sind noch mehr hübsche Frauen und Mädchen da als sonst, denn eine Designerin hat die heiligen Hallen für eine Fashion Show umfunktioniert. Aysen Bitzer-Bourak, in einem schicken Blazer und einem T-Shirt mit Coca-Cola-Aufdruck, wuselt durch die Gänge, zupft hier zurecht, klopft da auf eine Schulter, lacht, korrigiert und ist entspannt auf diese Art, die sagt: "Ich hab' alles gegeben, jetzt kann ich sowieso nichts mehr dran ändern." Und was hätte sie auch verbessern sollen? Die Entwürfe strotzen nur so vor Lebensfreude: maritime Streifen, Seesterne auf wallenden, leichten Kleidern, Mohn- und andere Blumen. Viel US-amerikanisches Blau-Weiß-Rot. Neben den Kleidern für alle und für das Urlaubsgefühl gibt es Hot Pants für die Frauen mit den makellosen Schenkeln, ein paar Pailletten blinken an der ein oder anderen Stelle ebenfalls auf. Mit ihrer Capsule-Kollektion reiht sich die in Stuttgart ansässige Designerin jedenfalls mühelos in die Reihe internationaler Designer, die bereits mit dem Brausehersteller kooperiert haben. Kaufen kann man die durchaus bezahlbare Mode von 0039 Italy (übrigens die Vorwahl Italiens) mittlerweile in über 1500 Geschäften weltweit. n-tv.de hat mit Aysen Bitzer-Bourak über ihre Leidenschaften gesprochen: Mode, Kinder und Essen.
n-tv.de: Erstmal für die nicht Eingeweihten: Zero zero trentanove Italy oder zero zero thirtynine Italy?
Aysen Bitzer-Bourak: (lacht) Das ist ganz egal, auf Englisch klingt es internationaler und das ist ja der Grundgedanke.
Für alle, die die Marke noch nicht so gut kennen, wird sich das jetzt aber ändern, denn mit der Coca Cola-Kooperation kommt da ja ein gewaltiger Schub, oder?
Naja, wir sind schon relativ bekannt, aber jetzt werden auch die anderen bald wissen, dass es uns gibt!
Coca-Cola ist ja das zweitbekannteste Wort auf der Welt nach "Okay" - da passt 0039 doch ganz gut.
Ich hätte nichts dagegen (lacht)!
Wer ist denn die Kundin oder der Kunde, der Ihre Kleidung trägt?
Das ist richtig, wir haben Kleidung für Frauen und für Männer, die Capsule-Kollektion jetzt richtet sich allerdings nur an Frauen. Unsere Kundin ist von16 bis, tja, über 80, glaube ich. Wir haben keine spezielle Altersgruppe, ich denke, hier kann jeder das Passende für sich finden. Wir haben ja zu 80 Prozent Blusen, und den Rest baue ich um die Kollektion herum. Jetzt, Dank der Zusammenarbeit mit Coca-Cola, sieht man mal, was man eigentlich alles noch machen könnte!
Was hat Coca-Cola denn mit Mode zu tun?
Mehr, als man denkt. Die hatten schon einige Designer, die für sie entworfen haben, ich denke nur an Dolce & Gabbana und Marc Jacobs. Die suchen einen Weg in die Fashion-Branche, und ich freue mich sehr, dass ich jetzt ausgesucht worden bin (lacht). Und dazu noch als erste Frau in Deutschland - das macht mich mega glücklich.
Ist es tatsächlich immer noch etwas ganz Besonderes, als Designerin in Deutschland?
Ja, schon. Sowohl in der Mode als auch überhaupt. Nach Jil Sander fallen einem erstmal nicht so viel andere ein. Ihren Namen vergisst man nicht. Es ist in Deutschland immer noch sehr schwierig, als Frau Fuß zu fassen. Mir fällt jetzt spontan noch die Dorothee Schumacher ein, aber dann wird es auch schon eng (lacht).
Wo holen Sie sich Ihre Ideen her?
Bei Coca-Cola war das jetzt relativ einfach, muss ich sagen. Das ist ja ein positives Lebensgefühl, Freude, da waren die Hausaufgaben relativ zackig erledigt. Aber vor allem lass ich mich in anderen Ländern inspirieren, ich bin ja viel unterwegs. Da ich 62 Länder am Markt bediene, funktioniert das ganz gut mit den Inspirationsquellen.
Welchen Tipp haben Sie für berufstätige Frauen mit Kindern, die erfolgreich sein wollen? Wie kriegen Sie alles unter einen Hut?
Den Spagat habe ich mit 14 mal gekonnt, das schaff ich heute mit der Familie nicht mehr (lacht), aber ich versuche, einfach alles so zu machen, dass es funktioniert. Ich weiß, dass ich nicht perfekt bin, aber ich mache meinen Job mit Leidenschaft und Mutter bin ich auch mit Leidenschaft. Da läuft immer mal etwas schief, natürlich, aber am Ende des Tages bin ich megaglücklich, dass ich zwei Kinder habe und Mode machen darf.
Haben Ihre Kinder auch schon ein Gespür für Mode?
Mein Großer weiß noch nicht einmal, dass er gut aussieht, aber der Kleine ist schon sehr modeaffin (lacht).
Sie wirken sehr entspannt ...
... bin ich aber gar nicht (lacht)!
... okay, positiv aufgeregt. Was machen Sie, um sich so im Griff zu haben?
Ganz normale Sachen: Ich esse, ich laufe und mache Yoga. Außerdem habe ich gute Freunde. Und eine Familie, die mich immer wieder auffängt.
Mit Aysen Bitzer-Bourak sprach Sabine Oelmann
Quelle: ntv.de