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Belgiens Ex-König blitzt beim Premier ab Albert II. muss mit Rente auskommen

Elio Di Rupo kommt Albert nicht entgegen.

Elio Di Rupo kommt Albert nicht entgegen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Keine Extrawurst für den Blaublüter: Belgiens ehemaliger König Albert II. wird von der Regierung weiter kurz gehalten. An der angeblich zu knappen Rente wird nach Angaben von Premierminister Di Rupo nichts geändert. Der 79-Jährige bekommt netto 700.000 Euro pro Jahr.

Belgiens Regierung muss sparen, das bekommt auch der abgedankte König Albert II. zu spüren. Der 79-Jährige kann sich keine Hoffnungen auf eine höhere Rente machen. "Wir haben nicht vor, ein Komma zu ändern", sagte Premierminister Elio Di Rupo im Parlament mit Blick auf die jährliche Zahlung von 923.000 Euro zugunsten des früheren Staatsoberhaupts. Das Geld für das Königshaus kommt aus der Staatskasse und muss vom Parlament beschlossen werden.

Der sozialistische Regierungschef reagierte auf einen Medienbericht, wonach Albert II. die Zahlung zu mager findet. Die Tageszeitung "Le Soir" hatte berichtet, es gebe deshalb hinter den Kulissen Gespräche, dass der Staat Kosten für den Unterhalt des Wohnorts Schloss Belvédère übernehme. Aus dem Königspalast verlautete dazu nichts.

Albert II. war im Juli nach rund 20 Jahren auf dem Thron zugunsten seines ältesten Sohnes Philippe zurückgetreten. Er führt weiter den Titel König. Als amtierender Monarch erhielt Albert 11,5 Millionen Euro im Jahr - musste dafür aber auch für mehr Kosten aufkommen.

Die sogenannte Dotation für Albert II. von 923.000 Euro wird laut einem Regierungsbeschluss vom Sommer mit Steuern und Abgaben belastet. Laut Zeitungsbericht mindert das die Bezüge des Ex-Souveräns um jährlich 200.000 Euro.

Vermittelnde Rolle während der Regentschaft

Neben dem ständigen Zoff zwischen Flamen und Wallonen hat Belgien mit einem hohen Staatsdefizit zu kämpfen. Die Staatsverschuldung des westeuropäischen Landes beträgt rund 100 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Zwischen 1995 und 2007 war es Belgien gelungen, seine Staatsverschuldung deutlich abzubauen. Die danach ausbrechende Finanzkrise hat aber wieder einen Anstieg bewirkt.

Albert war der sechste König der Belgier. In den Jahren seiner Regentschaft war er überwiegend damit beschäftigt, das Land zusammenzuhalten. Er spielte bei den komplizierten Regierungsbildungen, in der flämische und wallonische Parteien mit eingebunden werden mussten, eine vermittelnde Rolle. Premierminister Di Rupo stammt aus dem südlichen Landesteil Wallonien. Dieser ist der wirtschaftlich schwächer als Flandern und erfährt finanzielle Unterstützung. Dagegen regt sich Widerstand in Flandern.

Quelle: ntv.de, wne/dpa

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