"Sing meinen Song" - Das FinaleAuf die Freundschaft, Digger!
Whisky-Schorle, Kräuterschnaps und Bier vom Fass: Bevor die Couch in Südafrika geräumt wird, stoßen alle "Tauschkonzert"-Kandidaten noch einmal auf die "vielleicht inspirierendsten Wochen" ihres Lebens an. Na dann: Prost!
Die Egos hängen am Nagel, alle Ukulelen sind verteilt und im piekfeinen Grootbos-fünf-Sterne-Tempel werden zum letzten Mal die Betten frisch bezogen. Auch wenn es die "Tauschkonzert"-Kandidaten nicht wahrhaben wollen: Selbst im schönen Südafrika macht irgendwann einmal irgendwer als Letzter das Licht aus.
"Das war so schön und inspirierend. Können wir nicht nochmal von vorne anfangen?", fragt Stefanie Kloß. Och, irgendwann ist aber auch gut, möchte man ihr in diesem Moment ins Ohr flüstern. Sicher, phasenweise wurde während der diesjährigen "Sing meinen Song"-Staffel schon amtlich abgeliefert. Gerne erinnern wir uns zurück an Big Daddy Mos Lena-Abend-Sternstunde ("Home"), Paddys Rock'n'Roll-Rausch ("Stallion Battalion") oder die Geburtsstunde der neuen, reifen, endlich erwachsen gewordenen Frau Meyer-Landrut ("Break Free").
Keine Frage, die Damen und Herren aus Bautzen, Hannover, Frankfurt, Winnweiler, Köln und Berlin haben uns in den vergangenen Wochen manch nahrhafte Klang-Kost auf dem Silbertablett serviert. Aber es galt auch diverse Fehltritte zu verkraften.
"An Angel" in zappeligem "KiKa-Plüsch", zwei marschierende Cowboys im Rammstein-goes-Big-Band-Modus ("Höha, schnella, weita") und blutleerer Sprechgesang aus dem müde pumpenden Herzen Sachsens ("Eigentlich gut"): Da schlug man ab und an dann doch auch mal die Hände vors Gesicht. Ergo, liebe Stef: Belassen wir es dabei und stoßen lieber noch einmal gemeinsam an. Allesamt dabei? Aber Hallo! Zwischen Bier, Schnaps, Whiskey, Weinbrand und Prosecco laden uns die "Tauschkonzert"-Interpreten noch einmal in ihren inneren Zirkel ein.
Musik spielt am letzten Abend nur untergeordnete Rolle
Gesungen und getanzt wird natürlich auch. Zum Abschluss gibts nochmal ein paar opulent aufbereitete Duette auf die Ohren. Aber die Musik spielt am letzten Abend nur eine untergeordnete Rolle. Was heute zählt, ist das gesprochene Wort.
Jeder darf noch einmal resümieren, sein Fazit kundtun und den anderen Patienten auf Südafrikas mittlerweile berühmtester Therapie-Couch sein Herz öffnen. Und aus allen sprudelt es nur so raus. Paddy dankt Mark, Gentleman dankt Lena, Stef dankt Moses: Schon wieder haben alle glasige Augen. Der Dank geht natürlich zurück. Jeder adelt jeden. Zwischendurch wird immer wieder geknuddelt und gedrückt. Diese Stunden, diese Tage, diese Wochen werde man nie vergessen, jauchzt Mark Forster. Darauf ein Faust-auf-Faust-Shake, Digger! Und nochmal hoch die Tassen. Auf die Freundschaft!
Während am anderen Ende der Welt verschiedene fleischgewordene Genres zu einem großen Ganzen verschmelzen, kleben daheim zigtausende einsame Herzen vor der TV-Mattscheibe. Wie gerne würde man jetzt ein Last-Minute-Ticket buchen und all den knuddeligen Gestalten vor Ort um den Hals fallen. Geht aber natürlich nicht. A: Oben rechts auf dem Bildschirm prangt kein Button mit der Aufschrift "live". Und B: Oben rechts auf dem Bildschirm prangt kein Button mit der Aufschrift "live".
Quatsch mit Soße?
Die vierte "Sing meinen Song"-Staffel ist längst Geschichte. Lena, Paddy und Co sitzen wahrscheinlich selbst gerade vor den heimischen Flatscreens und "leiden" und "feiern" noch einmal mit. Und während sie das tun, sitzt "Hitmonster" und Tausendsassa Mark Forster bei den Vox-Verantwortlichen im Büro und handelt seine Host-Vertragsmodalitäten für die kommende fünfte Staffel aus. Quatsch mit Soße? Och, gar nicht mal so abwegig. Den Testlauf als Aushilfs-Showmaster hat das Männlein mit dem Käppchen in der vergangenen Woche schließlich mit Bravour gemeistert.
Und man stelle sich nur mal vor, er würde die Sender-Chefs davon überzeugen können, dem Ganzen in Zukunft einen internationaleren Anstrich zu verpassen … Hui, dann säßen im Sommer 2018 vielleicht Leute wie Snoop Dog, Justin Bieber und Rihanna auf der "Tauschkonzert"-Couch. Das wär doch mal was, oder?