Unterhaltung

Betäubt und missbraucht? Bill Cosby erneut wegen Vergewaltigung verklagt

Mehr als 60 Frauen hatten unterschiedliche Anschuldigungen gegen Bill Cosby erhoben.

Mehr als 60 Frauen hatten unterschiedliche Anschuldigungen gegen Bill Cosby erhoben.

(Foto: imago/UPI Photo)

Erst vor wenigen Wochen erhebt ein ehemaliges "Playboy"-Model schwere Missbrauchsvorwürfe gegen Bill Cosby. Nun meldet sich eine weitere Frau. Der Sitcom-Star soll sie in den 80er-Jahren vergewaltigt haben - nach demselben Muster.

Eine weitere Frau hat gegen Schauspieler und Komiker Bill Cosby schwere Vorwürfe erhoben. Die Sängerin Morganne Picard strebt einen Gerichtsprozess gegen den 86-Jährigen an. In entsprechenden Unterlagen, die der US-Seite "People" vorliegen, gibt die Sängerin an, in den späten 1980er-Jahren von Cosby erst unter Drogen gesetzt und dann vergewaltigt worden zu sein.

Cosby habe die damals aufstrebende Musikerin im Jahr 1987 zunächst ans Set seiner "Cosby Show" eingeladen und dort "darauf bestanden", dass Picard Getränke zu sich nimmt, durch die sie sich "extrem berauscht" gefühlt habe. Nach einem weiteren vermeintlich mit Drogen versetzten Getränk, dieses Mal in Cosbys Haus eingenommen, sei es zu der Vergewaltigung gekommen.

Picard habe dort einen Filmriss gehabt und sei später "nackt und mit Schmerzen in ihrem Intimbereich" wieder aufgewacht. Der ausformulierte Vorwurf in den Gerichtsunterlagen: "Als Frau Picard durch die unbekannte Substanz körperlich außer Gefecht gesetzt war, zog Cosby sie aus und vergewaltigte sie - ohne ihre Zustimmung oder dass sie in der Lage gewesen wäre, zuzustimmen." Auch mehrere Produktionsstudios sieht die Anklägerin in der Schuld, da diese "in keiner Weise" versucht hätten, die vermeintlichen Machenschaften ihres Stars zu untersuchen und zu unterbinden.

"Playboy"-Model spricht von Pillen

Im Juni dieses Jahres hatte das ehemalige "Playboy"-Model Victoria Valentino einen ähnlichen Vorfall zur Anklage gebracht. Sie gab an, vor mehr als fünf Jahrzehnten von dem Entertainer unter Drogen gesetzt und missbraucht worden zu sein. Valentino behauptet, sie habe Cosby 1969 kennengelernt, als sie als Schauspielerin und Sängerin arbeitete. Später hätten sie sich zufällig in einem Restaurant in Los Angeles getroffen. Er habe ihr an dem Abend eine Pille gegeben, die sie "handlungsunfähig" gemacht habe und sie missbraucht, heißt es in ihren Anschuldigungen. Cosbys Anwälte weisen in beiden Fällen die Anschuldigungen vehement ab.

Dass Picard und Valentino trotz der abgelaufenen Verjährungsfrist für die angeblichen Vorfälle vor Gericht ziehen dürfen, hat mit dem Ende 2022 eingeführten "Adult Survivors Act" zu tun. Durch das Gesetz des US-Bundesstaats Kalifornien wird Klägern und Klägerinnen, die angeben, sie seien im Erwachsenenalter sexuell missbraucht worden, ein einjähriges Zeitfenster eingeräumt, um Schadensersatz zu fordern - unabhängig davon, wie lange die mutmaßlichen Verbrechen zurückliegen.

Mehr zum Thema

Mehr als 60 Frauen hatten zuvor unterschiedliche Anschuldigungen gegen den Komiker und Schauspieler erhoben, der durch die Rolle des Cliff Huxtable in der nach ihm benannten Sitcom "The Cosby Show" berühmt wurde. Viele der Vorwürfe waren verjährt, Cosby hatte diese zudem zurückgewiesen.

Im Jahr 2018 wurde er wegen sexueller Nötigung verurteilt - zu drei bis zehn Jahren Gefängnis. Er verbüßte mehr als zwei Jahre der Haft. Dann wurde das Urteil aufgrund eines Verfahrensfehlers aufgehoben, er kam im Juni 2021 frei.

Quelle: ntv.de, can/spot

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen