Standing Ovations für Comeback Brendan Fraser ringt weinend um Fassung
05.09.2022, 18:19 Uhr
Da wusste er noch nicht, wie das Publikum reagieren würde: Brendan Fraser bei der Ankunft zur Premiere von "The Whale" in Venedig.
(Foto: picture alliance / Vianney Le Caer/Invision/AP)
Mehrere Jahre leidet Hollywood-Star Brendan Fraser unter einem Karriereknick. Schuld daran sind auch private Probleme. Nun könnte er mit dem Streifen "The Whale" fulminant zurückkehren. Dass er bei den Filmfestspielen in Venedig frenetisch gefeiert wird, rührt den Schauspieler zu Tränen.
"The Whale" gehört zu den vielversprechendsten Werken, die bei den diesjährigen Filmfestspielen von Venedig gezeigt werden. Die Weltpremiere des Dramas von Darren Aronofsky am Sonntagabend war ein voller Erfolg. Insbesondere Brendan Fraser erntete als Hauptdarsteller viel Applaus. Nicht nur seine Rückkehr nach Hollywood dürfte er damit eingeläutet haben. Auch für einen Oscar wird er bereits heiß gehandelt.
Das Publikum spendete dem 53-Jährigen ganze sechs Minuten lang Beifall. Videos, die in den sozialen Medien kursieren, zeigen, wie Fraser angesichts der Standing Ovations um Fassung ringt und vor Rührung mit den Tränen kämpft. Er sei jedoch nicht der Einzige im Saal gewesen, der von seinen Emotionen überwältigt worden sei, berichtet unter anderem "Variety". Vielmehr hätten während der letzten Szenen von "The Whale" auch viele Kinobesucherinnen und -besucher ein Taschentuch gebraucht.
Verwandlung zum 270-Kilo-Mann
Die Rolle hat Fraser einiges abverlangt: Um den depressiven Englischlehrer Charlie zu verkörpern, verwandelte sich der Schauspieler in einen 270-Kilo-Mann. Dafür trug er einen speziellen Anzug, der "nicht gerade bequem" gewesen sei, wie er in einem "Variety"-Interview verriet. Bis zu sechs Stunden am Tag verbrachte der Schauspieler demnach in der Maske.
Er habe "Muskeln entwickelt, von denen ich nicht wusste, dass ich sie habe", scherzte Fraser. Beim Abnehmen des Anzugs sei ihm am Ende eines jeden Drehtages schwindelig gewesen. "Das hat mich für diejenigen sensibilisiert, deren Körper ähnlich ist. Man muss eine unglaublich starke Person sein, geistig und körperlich, um dieses physische Wesen zu bewohnen", erklärte er.
"The Whale" handelt von dem Englischlehrer Charlie, den der Tod seines Partners in die Fettsucht getrieben hat und der die letzte Chance verstreichen sieht, sich mit seiner entfremdeten Tochter auszusöhnen. Der Streifen stellt das eindrucksvolle Comeback von Fraser auf der ganz großen Leinwand dar. Es ist seine erste Hauptrolle in einem Film seit "Breakout" (2013).
Kampf gegen Depression
Fraser hatte seine Film- und Fernsehkarriere Anfang der 90er-Jahre begonnen. Mit Filmen wie "Airheads" (1994), "Die Mumie" (1999) oder "Der stille Amerikaner" (2002) schaffte er es, sich in Hollywood zu etablieren. 2007 trennte sich Fraser nach neun Jahren Ehe von seiner Frau Afton Smith, mit der er drei Söhne hat. Der Rosenkrieg, aber auch gesundheitliche Probleme, der Tod seiner Mutter und das Erlebnis einer sexuellen Nötigung 2003 trieben Fraser nach eigenen Angaben in eine Depression. Mit "The Whale" könnte der Karriereknick nun endgültig überwunden sein.
Wann das Drama in den deutschen Kinos starten wird, ist noch nicht bekannt. In den USA soll der Streifen ab dem 9. Dezember zu sehen sein.
Quelle: ntv.de, vpr/spot