Rapper reist aus Dubai an Clan-Boss muss Millionenstrafe an Bushido zahlen
28.04.2023, 14:08 Uhr Artikel anhören
Eine Widerklage des Rappers hat Erfolg vor einem Berliner Gericht.
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Seit mehr als zweieinhalb Jahren beschäftigt der Zwist zwischen Bushido und seinem ehemaligen Geschäftspartner Arafat Abou-Chaker das Gericht. Nun gibt es laut einem Bericht einen Teilerfolg für den bekannten Rapper.
Im Prozess gegen Arafat Abou-Chaker und drei seiner Brüder hat der Berliner Rapper Bushido vor dem Amtsgericht Berlin in einer Sache recht erhalten: Der Clan Boss muss demnach rund 2,2 Millionen Euro nebst Zinsen an seinen früheren Geschäftspartner Bushido zahlen, wie eine Gerichtssprecherin sagte. Laut "Bild"-Zeitung handelt es sich um ein Versäumnisurteil. Dies ist bei Zivilprozessen der Fall, wenn ein Beteiligter etwa nicht erscheint zum Termin oder keinen Antrag stellt. Konkret muss der Ex-Manager 2.205.658,87 Euro samt Zinsen zahlen.
Die einstigen Freunde und Partner seien beide bei der Verhandlung am Mittwoch anwesend gewesen, so die Sprecherin weiter. Der Kläger habe jedoch keinen Antrag gestellt. Der Rapper, der mittlerweile samt seiner Familie nach Dubai ausgewandert ist, reiste für das Urteil extra nach Berlin an.
Abou-Chaker hatte eigentlich Bushido wegen angeblich offener Rechnungen verklagt und wollte "Anteile an den Einnahmen des Beklagten" geltend machen. Dabei berief er sich nach Angaben von Bushidos Anwalt auf einen Vertrag, den das Gericht aber nicht anerkannte. Der Musiker reagierte auf die Forderung des Ex-Partners mit einer sogenannten Widerklage. Er wollte das Geld zurück haben, das Abou-Chaker auf Grundlage dieses Vertrags bereits erhalten hatte. Bushido bekam Recht. Gegen das Urteil kann Abou-Chaker binnen zwei Wochen Einspruch einlegen.
Die Trennung des Rappers und des Clanchefs beschäftigt seit Jahren die Berliner Justiz. Vor dem Landgericht begann am 17. August 2020 ein Strafprozess gegen den Clanchef und drei seiner mitangeklagten Brüder. Die Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten unter anderem Freiheitsberaubung, versuchte schwere räuberische Erpressung, Nötigung, gefährliche Körperverletzung, Beleidigung und Untreue vor.
Zu den mutmaßlichen Taten soll es gekommen sein, nachdem Bushido die Beziehungen zu seinem Manager aufgelöst hatte. Ein Großteil der Vorwürfe basiert auf den Aussagen des Rappers, der auch Nebenkläger in dem Prozess ist. Ein Urteil ist nicht in Sicht. Zuletzt waren weitere Verhandlungstermine bis zum 26. Juli festgelegt. Aktuell wird noch immer um die Authentizität eines Tondokuments gestritten, dass vor rund 14 Monaten aufgetaucht war.
Quelle: ntv.de, ysc/jwu/dpa