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"Er hat meine Oma terrorisiert" Dakota Johnson macht Hitchcock Vorwürfe

Hat von ihrer Großmutter viel gelernt: Dakota Johnson.

Hat von ihrer Großmutter viel gelernt: Dakota Johnson.

(Foto: imago/ZUMA Press)

US-Schauspielerin Tippi Hedren wirft dem 1980 verstorbenen Star-Regisseur Alfred Hitchcock vor, sie in den 1960er-Jahren mehrmals sexuell belästigt zu haben. Ihre Enkelin äußert sich nun ebenfalls zu den Vorwürfen. Hitchcock habe ihre Großmutter "terrorisiert".

Als Tochter von Melanie Griffith und Don Johnson hat US-Schauspielerin Dakota Johnson nicht nur berühmte Eltern, sondern auch Großeltern. Ihre Großmutter mütterlicherseits, Tippi Hedren, wurde in den 1960er-Jahren durch Alfred Hitchcock zum Hollywood-Star. Seit einigen Jahren wirft die heute 91-Jährige dem 1980 verstorbenen Regisseur sexuellen Missbrauch vor. Ihre Enkelin Dakota Johnson ist nun in einem Interview ebenfalls auf diese Vorwürfe eingegangen.

Tippi Hedren hat ihrer Enkelin einiges beigebracht, was ihr in Hollywood nützlich sein könnte.

Tippi Hedren hat ihrer Enkelin einiges beigebracht, was ihr in Hollywood nützlich sein könnte.

(Foto: imago images/Everett Collection)

Während einer Live-Aufnahme des Podcasts "Awards Chatter" von "The Hollywood Reporter" sagte die 32-jährige Schauspielerin, Hitchcock habe die Karriere ihrer Großmutter "ruiniert". Auf die Frage, ob Hedren sie trotz ihrer negativen Erfahrungen in der Branche dazu ermutigt habe, mit der Schauspielerei zu beginnen, sagte Johnson: "Sie hat mich ermutigt. Sie war immer sehr ehrlich und entschlossen, für sich selbst einzustehen. Das hat sie getan."

"Immer noch ein glamouröser Filmstar"

Dann fuhr sie fort: "Hitchcock hat ihre Karriere ruiniert, weil sie nicht mit ihm schlafen wollte, und er hat sie terrorisiert und wurde nie zur Rechenschaft gezogen." Johnson fügte hinzu: "Es ist für Menschen in einer Machtposition völlig inakzeptabel, diese Macht über jemanden in einer schwächeren Position auszuüben, unabhängig von der Branche."

Nach einer kurzen Pause, in der sie emotional zu werden schien, sagte die "Fifty Shades of Grey"-Darstellerin: "Es ist schwer, darüber zu sprechen, weil sie meine Großmutter ist. Man will sich nicht vorstellen, dass jemand seine Großmutter ausnutzt." Hedren habe ihr und ihrer Mutter beigebracht, "keine Scheiße von irgendjemandem dulden zu müssen" - wobei sie es "viel eloquenter" ausdrücken würde: "Sie ist immer noch ein so glamouröser Filmstar. Sie verbringt ungefähr drei Stunden am Tag damit, sich fertig zu machen, auch wenn sie das Haus nicht verlässt."

Hedren berichtet über Belästigung und Stalking

Nach dieser legendären Szene brach Hedren zusammen und musste eine Woche medizinisch überwacht werden.

Nach dieser legendären Szene brach Hedren zusammen und musste eine Woche medizinisch überwacht werden.

(Foto: imago/United Archives)

Tippi Hedren wurde 1963 in Alfred Hitchcocks Klassiker "Die Vögel" berühmt. Auch für "Marnie" (1964) stand sie für ihn vor der Kamera. Nach dem Ende der Dreharbeiten drohte er ihr, sie zu ruinieren und sprach nie wieder ein Wort mit ihr. Die Universal-Studios hinderte Hitchcock aber noch daran, Hedren für einen Oscar zu promoten. Nie wieder hatte sie danach Erfolg in Hollywood.

In ihrer Biografie "Tippi: A Memoir" von 2016 wirft sie dem Regisseur vor, sie mehrmals sexuell belästigt zu haben und beschreibt ihn als perversen Sadisten. So habe er sie während der Dreharbeiten zu "Die Vögel" gebeten, ihn "anzufassen". Zudem habe er seinen Fahrer angewiesen, öfter an Hedrens Haus vorbeizufahren.

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Einmal habe sich Hitchcock in seiner Limousine auf sie geworfen und versucht, sie zu küssen. "Es war ein schrecklicher, schrecklicher Moment", schrieb Hedren. Sie habe niemandem von dem angeblichen Vorfall erzählt, weil "sexuelle Belästigung und Stalking Begriffe waren, die es damals nicht gab".

Auch am Set musste sie demnach ein Martyrium erleiden. Für eine Angriffsszene mit Spatzen wurden an der Schauspielerin eine Woche lang Vögel mit Bändern festgebunden, damit sie aggressiv auf sie losgehen konnten. Sie seien ihr ins Gesicht geworfen worden. Es sei "hässlich, brutal und unbarmherzig gewesen", schrieb Hedren. Mehrfach hätten die Vögel nach ihren Augen gepickt. Nach der Arbeit brach Hedren zusammen und musste eine Woche medizinisch überwacht werden.

Quelle: ntv.de, lpe

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