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"Inakzeptabel und völlig unfair" ESC-Organisatoren verurteilen Kampagnen gegen Teilnehmer

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Plakate gegen Israels Teilnahme am Eurovision Songcontest.

Plakate gegen Israels Teilnahme am Eurovision Songcontest.

(Foto: IMAGO/TT)

Bevor der ESC startet, erhält die israelische Teilnehmerin Eden Golan Morddrohungen. Ohne sich direkt auf den Vorfall zu beziehen, veröffentlichen die Organisatoren des Eurovision Songcontests ein klares Statement gegen Hassrede. Darin betonen sie auch Meinungsfreiheit.

Die Organisatoren des Eurovision Song Contests (ESC) haben "gezielte Kampagnen" gegen an dem Musikwettbewerb teilnehmende Künstler als "inakzeptabel" verurteilt. Die Europäische Rundfunkunion (EBU), die den ESC organisiert, erklärte, sie verstehe, dass die Menschen sich an einer Debatte beteiligen und ihre Ansichten über die aktuellen Ereignisse im Nahen Osten zum Ausdruck bringen wollten. Sie sei jedoch besorgt über "gezielte Kampagnen in sozialen Netzwerken gegen einige unserer teilnehmenden Künstler".

In der EBU-Erklärung wird betont, dass die Meinungsfreiheit und das Recht auf Meinungsäußerung in einer demokratischen Gesellschaft nachdrücklich unterstützt würden. Die EBU wende sich jedoch entschieden gegen jede Form von Beschimpfungen im Internet, Hassreden oder Belästigungen, die sich "gegen unsere Künstler oder Personen richten, die mit dem Wettbewerb in Verbindung stehen". Künstler des ESC ins Visier zu nehmen, sei "inakzeptabel und völlig unfair".

In der Erklärung wurde kein bestimmter Künstler genannt. Sie wurde jedoch zu einer Zeit veröffentlicht, zu der die 20-jährige Eden Golan, die Israel in diesem Jahr vertreten wird, Morddrohungen auf ihrem Profil im Onlinenetzwerk Instagram erhalten hat. Die EBU erklärte, der israelische Rundfunk sei Mitglied der Rundfunkunion und könne daher am ESC teilnehmen.

Textänderung verlangt

Die EBU hatte Israel jedoch aufgefordert, den Text von Eden Golans Lied "October Rain" (auf Deutsch: Oktoberregen) zu ändern, da er als zu politisch angesehen wurde - dies verstößt gegen die Regeln des Wettbewerbs. Das ursprüngliche Lied galt als Anspielung auf die Opfer des beispiellosen Großangriffs der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober, der den Krieg im Gazastreifen auslöste.

Im vergangenen Monat akzeptierte Eurovision die Teilnahme der israelischen Künstlerin mit einem anderen Lied, "Hurricane" (auf Deutsch: Hurrikan). Es handelt sich um die gleiche Musik, jedoch um einen anderen Text. Der ESC ist in diesem Jahr im schwedischen Malmö. Die beiden Halbfinale finden am 7. und am 9. Mai statt, das Finale am 11. Mai. Deutschland geht mit dem 29-jährigen Sänger Isaak und seinem Lied "Always On The Run" an den Start.

Quelle: ntv.de, tkr/AFP

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