Bestechungsskandal an US-Unis Felicity Huffman auf Kaution frei
13.03.2019, 17:28 Uhr
Betuchte US-Amerikaner zahlen horrende Summen, um ihre Sprößlinge an den besten Universitäten des Landes unterzubringen. Nun will ein Zulassungsberater auspacken. Nach ersten Verhaftungen sind einige Promis auf Kaution wieder frei.
Nach Bekanntwerden des Bestechungsskandals an mehreren US-Universitäten ist die zunächst verhaftete Schauspielerin Felicity Huffman auf Kaution wieder frei. Wie das US-Magazin "Variety" berichtet, mussten für ihre Entlassung 250.000 Dollar, also umgerechnet 220.000 Euro, hinterlegt werden.
Der aus "Desperate Housewives" bekannten 56-Jährigen wird vorgeworfen, sie habe 15.000 Dollar bezahlt, um die Ergebnisse des SAT ihrer Tochter aufzubessern. Der SAT ist ein standardisierter Test in den USA, der für die Bewerbung an amerikanischen Colleges und Unis gefordert wird.
Auch Kollegin Lori Loughlin, bekannt aus den Serien "Full House" und "Fuller House", steht unter Verdacht, ihre Kinder durch die Zahlung von 500.000 Dollar ins Ruderteam der University of Southern California (USC) und damit überhaupt erst an die Uni gebracht zu haben, obwohl beide Töchter gar nicht rudern. Allerdings wurde nicht Loughlin verhaftet, sondern ihr Ehemann, der Modedesigner Mossimo Gianulli. Seine Kaution wurde auf eine Million Dollar, umgerechnet 880.000 Euro, festgesetzt. Auch er hat gezahlt und ist wieder auf freiem Fuß.
Huffman und Gianulli mussten ihren Pass abgeben und dürfen die USA vorerst nicht verlassen. Der nächste Gerichtstermin ist für den 29. März in Boston im US-Bundesstaat Massachusetts angesetzt.
Spitze des Eisbergs?
Insgesamt sollen 46 Personen in den Bestechungsskandal involviert sein. Darunter sollen sich auch Vorstandschefs von Unternehmen und Investoren befinden. Die Staatsanwaltschaft hat laut "Variety" Anklage gegen 33 Eltern erhoben. Sie sollen Millionenbeträge gezahlt haben, um ihre Kinder an Elite-Unis wie Georgetown, Yale, Stanford, USC und UCLA schicken zu können. Insgesamt seien etwa 25 Millionen Dollar geflossen. Dreh- und Angelpunkt ist dabei offenbar ein Sporttrainer namens William "Rick" Singer, Zulassungsberater aus Kalifornien. Er will sich jetzt wohl schuldig bekennen.
Wie ein anderes US-Promiportal meldet, könnte all das nur die Spitze des Eisbergs sein. Eine Quelle zitierend, schreibt "TMZ", die Behörden hätten in dem Fall rund zwei Monate ermittelt, bis sie zuschlugen. Die FBI-Agenten sollen zahlreiche Handys und Beweise beschlagnahmt haben, die in Zusammenhang mit weiteren Eltern und College-Angestellten stehen.
Quelle: ntv.de, nan/dpa