Königin des Indie-Films Gena Rowlands ist tot
15.08.2024, 05:33 Uhr Artikel anhören
Gena Rowlands im Jahr 2014. Kurz danach zog sie sich aus dem Filmgeschäft zurück.
(Foto: Chris Pizzello/Invision/AP)
Gena Rowlands verkörperte oft düstere, emotionale Charaktere, Frauen am Rande des Abgrunds. Oft spielte sie in den Filmen ihres Mannes John Cassavetes. Jetzt ist die Schauspielerin mit 94 Jahren gestorben.
Die US-Schauspielerin Gena Rowlands ist tot. Das bestätigte die Künstleragentur WME, die Rowlands Sohn Nick Cassavetes vertritt. Rowlands, die mit "Eine Frau unter Einfluss" international bekannt wurde, starb am Mittwoch im Kreise ihrer Familie in ihrem Haus im südkalifornischen Indian Wells, wie US-Medien berichteten. Rowlands wurde 94 Jahre alt.
Der Regisseur Nick Cassavetes hatte im Juni der "New York Times" gesagt, dass seine Mutter seit fünf Jahren an Alzheimer leide. Er hatte Rowlands 2004 für das Liebesdrama "Wie ein einziger Tag" ("The Notebook") vor die Kamera geholt. In der Bestseller-Verfilmung spielte sie eine an Alzheimer leidenden Frau in einem Pflegeheim. Zuletzt stand sie 2014 für die Komödie "Six Dance Lessons in Six Weeks" vor der Kamera, danach bestätigte sie, dass sie sich aus dem Filmgeschäft zurückgezogen habe.
Rowlands Karriere ist untrennbar mit dem Schauspieler und Independent-Regisseur John Cassavetes verbunden, mit dem Rowlands 35 Jahre lang bis zu seinem Tod 1989 verheiratet war. Das Paar hatte drei Kinder, die ihnen ins Filmgeschäft folgten. Mit Cassavetes drehte sie innovative Filme wie "Eine Frau unter Einfluss" und "Gloria, die Gangsterbraut". Beide brachten ihr eine Oskar-Nominierung ein. Nach dem Tod ihres Mannes spielte Rowlands unter anderem in "Night on Earth". Rowlands Rollen waren insbesondere in Cassavetes Filmen oft düstere und emotionale Charakterstudien von Frauen am Rande der Gesellschaft.
2015 zollte die Filmakademie der damals 85-jährigen Schauspielerin mit einem Ehren-Oscar Anerkennung für ihr Lebenswerk. Die Schauspielerin Cate Blanchett würdigte damals in ihrer Laudatio Rowlands "intensive Authentizität" und die "Unmittelbarkeit ihres Schauspiels".
Quelle: ntv.de, ino/dpa