"Bauer sucht Frau" - der Start Große Hände und kleine Löcher
17.10.2017, 01:05 Uhr
Sex-Film-Fantasien, Flatulenzen und spontane Vermehrungspläne: Beim eröffnenden Scheunenfest geht es in einigen Kennenlern-Stuben bereits ans Eingemachte.
Nicht nur Inka Bause staunt Bauklötze, auch der Zuschauer daheim vor den Fernsehgeräten spitzt die Lauscher. Der Grund: Deutschlands Single-Bauern wissen mehr denn je, was sie wollen. Noch bevor auf dem Scheunenfest die ersten Amor-Pfeile verschossen werden, stellen die diesjährigen "Bauer sucht Frau"-Kandidaten fundamentale Forderungen.
So schwört beispielsweise der Brandenburger Mischbetrieb-Bauer Micha auf antike Zweisamkeitsmuster. Soll heißen: Frau am Herd, Mann am Gerät. Traktorfan Benny aus dem schönen Südschwarzwald hingegen würde die Arbeit gerne erst einmal links liegenlassen und stattdessen gleich zur Sache kommen: "Ich wünsche mir Nachwuchs. Irgendwie hab ich das verpennt", so der Ackerbauer mit dem markanten Grinsen.
Den ultimativen Wow!-Vogel schießt aber Model-Farmer Gerald ab. Der Vorzeige-Landwirt mit Wohnsitz in Namibia (!) lässt sich während des Scheunenfests gleich von fünf lechzenden Damen bezirzen.
Die paarungswilligen Single-Damen geben von Beginn an Vollgas
Aber auch die Frauen haben es faustdick hinter den Ohren. Traktor-Expertin Rosemarie, Platin-Barbie Iris, Rammelhäschen Nadine und all die anderen paarungswilligen Single-Damen geben von Beginn an Vollgas.
Die zum Scheunenfest-Einmarsch pumpenden Pauken und Trompeten zwirbeln noch in den Ohren, da hüpft der einen oder anderen Dame bereits vor lauter Hibbeligkeit der Vorbau aus der Bluse. Schnell wird klar: Mit derart offenherzigen Begrüßungen ist so manch Landwirt in der Runde sichtlich überfordert. Aber in Kampfstellung gebrachte Fleischlandschaften sind erst der Anfang.
Die Bauern werden auch verbal in die Mangel genommen. Dabei verabschiedet sich so manch skurriles Statement ins Fremdschäm-Nirgendwo. Die dralle Karin beispielsweise outet sich im Beisein ihres Wunschbauern Reinhold als schmerzresistente Candlelight-Domina: "Kennste den Film Schäis of Gräis? Kennste nich? Na, dat is der geilste Schex-Film aller Zeiten!", flüstert sie Reinhold ins Ohr.
Oh je, Kopfkino!
Nach der Übergabe ihres Hallo-hier-bin-ich-Geschenks (eine "Fühlkiste", inklusive selbstgestricktem Topflappen) legt Karin noch eine Schippe drauf: "Kommst nicht rein? Du hast so große Hände, und das Loch ist zu klein." Oh je, Kopfkino! Schnell raus hier!
Über Berge von mitgebrachten Pudelmützen, Schlüsselanhängern, selbstgebrannten Schnäpsen und liebevoll gefalteten Hundekacktüten stolpert der Zuschauer in die nächste Kennenlern-Stube. Doch auch hier will man nicht lange verweilen. Die eine will mit ihren Geizen nicht reizen … Äh, wie jetzt? Andere Damen in prallgefüllter Dirndl-Wäsche beschäftigen sich mit ländlichen Flatulenz-Gewohnheiten und verruchten Dreitagebärten.
Nicht jeder Deckel passt
In dem ganzen Brunft-Chaos versucht Inka Bause kühlen Kopf zu bewahren. Doch das ist gar nicht so einfach. Die dauergrinsende Verkupplerin muss Händchenhalten, knuddeln und trösten. Und das alles auf Knopfdruck - denn während es in Zimmer eins schon um Vermehrungspläne geht, werden in Zimmer zwei unerwartet Körbe verteilt. Nicht jeder Deckel passt.
Kurz vor Ende der Sause sitzt ausgerechnet Micha allein am Tisch. Das Glas halbleer, die Augen glasig: Der Brandenburger versteht die Welt nicht mehr. Mit seinen klassischen Frau-Mann-Ansichten hat er sich ins Abseits manövriert: "Ick bin enttäuscht", schluchzt der passionierte Schafzüchter.
Tja, so ein Scheunenfest ist kein Zuckerschlecken, lieber Micha. Da muss man schon mehr auffahren als nur das Predigen von mittelalterlichen Traditionen. Bestes Beispiel: Farmerboy Gerald. Der hätte zum Feierabend wahrscheinlich alle anwesenden Frauen ins Flugzeug setzen können. Mit liebreizendem Charme und grenzenloser Offenheit trifft der Beau aus Namibia bei seinen Herzdamen voll ins Schwarze. Da klatscht sogar "Bauer sucht Frau"-Veteran Schäfer Heinrich begeistert in die Hände. Aus der Party-PA schallt sein Hit "Ladykiller". Micha und Gerald fühlen sich irgendwie beide angesprochen. Jeder auf seine Weise.
Quelle: ntv.de