Unterhaltung

Wir wollen wieder "Video Games" spielenHallo? Lana Del Rey?

21.06.2016, 14:22 Uhr
imageVon Sabine Oelmann
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Kann auch nicht düster: Elizabeth Woolridge Grant. (Foto: imago/Future Image)

Sie hat Geburtstag. Und sonst so? Die Frau hat uns aus den Söckchen geblasen vor sechs Jahren, als ihr Song "Video Games" herauskam. Grundgütiger, war das ein Hype, man dachte, die nächste Madonna wäre geboren.

Heute feiert sie Geburtstag. Dummerweise dachte ich, dass sie 30 wird. Sie wird aber 31. Kein Grund für eine große Feier also, aber die Frage: "Was macht eigentlich Lana Del Rey?" stand nun mal im Raum. Warum dann nicht am 31. Geburtstag eine Antwort darauf finden?

Seit sechs Jahren geistert sie - für uns sichtbar zumindest - durch die Musikszene, aber es ist ruhig um sie geworden. Okay, eine junge Frau, die sich auf ein paar Plattenmilliönchen ausruhen kann, muss jetzt auch nicht hektisch in Betriebsamkeit verfallen und unbedingt was Neues machen. Sie kann erstmal genießen. Aber wir vermissen sie schon, denn dieser Sommer damals versprach so vieles: heiße Nächte bis in den Morgen, verheißungsvolle Beziehungen, Leidenschaft. Aber es war auch ein bisschen kaputt alles. So wie Lana Del Ray. Zumindest wirkte sie so.

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Dieser Schmollmund ... (Foto: imago/Matrix)

Und jetzt der Blick aus dem Fenster: Regen. Es könnte langsam mal wieder heiß werden so mitten im Juni.

Wir erinnern uns: Plötzlich war Lany Del Rey da. Sie sah klasse aus, ihre Stimme hatte etwas Verbotenes. Aber auch etwas Falsches, denn es wirkte, als hätte sie von allem zu viel. Zu viel Mund, zu viel Haar, vielleicht sogar zu viel Talent. Offensichtlich war außerdem, dass man an Lana Del Rey nicht vorbeikommen würde. Viele Fragen taten sich auf: Wenn Sie eine Frau sind, und ein Mädchen wie Lana Del Rey wäre in Ihrer Klasse gewesen - hätten Sie sie zu Ihrer besten Freundin gemacht? Wenn Sie ein Mann sind und ein Mädchen wie Lana Del Rey wäre in Ihrer Klasse gewesen, hätten Sie Ihren besten Freund vor ihr gewarnt?

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Mit dem Ex und der italienischen Vogue-Chefin Franca Sozzani beim Frühstück. (Foto: imago/Independent Photo Agency)

Wenn Sie eine Mutter sind und Ihre Tochter bringt ein Mädchen wie Lana Del Rey mit nach Hause - würden Sie Ihren Mann dann mit ihr alleinlassen? Und wenn Ihr Sohn ein Mädchen wie Lana Del Rey mit nach Hause bringt - fangen Sie schon an, die Hochzeitsglocken zu hören oder sehen Sie eher Verderben und Höllenqualen auf Sie und Ihre Lieben zukommen?

Von der düsteren, unerfüllten Liebe

Mhh, alles blöde Vorurteile, hätte man meinen können, aber jetzt mal wirklich: diese große Augen, diese vollen Lippen, die wirklich große Frisur, die großartige Figur. Und die Stimme! Sie kommt aus der Tiefe, sie kann ganz hoch und mädchenhaft werden, sie liebt, sie leidet, sie zittert und bebt, sie frohlockt, sie stößt zurück und sie macht auf schüchtern. Sie macht einen verrückt. Sie könnte für James Bond singen, sie klingt, wie ein Tarrantino-Film aussehen muss und sie könnte, auch wenn sie bisher eher scheu agiert, in "Wild At Heart 2" eine neue Lula sein, die Sailor um den Finger wickelt.

Es war ihr immer egal, was andere über sie denken. Aber: Es ist ja alles gut gegangen seither. Mittlerweile hat die New Yorkerin vier Alben herausgebracht ("Honeymoon" aus dem Jahr 2015 ist das letzte) - doch es kommt uns wie eine Ewigkeit vor. Also Lana, bitte melden!

Wir wissen ja nicht einmal, ob sie einen Freund hat. Ihre letzte Beziehung mit dem Fotografen Francesco Carrozzini ging Ende 2015 in die Brüche, und davor das Ding mit Marilyn Manson, das klang zugleich amüsant, aber auch gefährlich. Angeblich lag der Schock-Rocker ihr zu Füßen, und sie, die so gern von der düsteren, unerfüllten Liebe singt, schien so bestens in sein Beuteschema zu passen. Bis dieses Video mit der angeblich inszenierten Vergewaltigung auftauchte. Und da wurde es dann sehr konfus. Wieder die Frage: Was soll man glauben, was nicht? Das hatte man schon mal erlebt mit ihr, als herausgefunden wurde, dass sie bereits ein Album vor "Video Games" aufgenommen hatte, unter anderem Namen und als man dann noch feststellte, dass sie gar nicht ärmlich, sondern eher wohlhabend aufgewachsen war. Und der Name, ist der wenigstens echt, fragte man sich damals. Natürlich nicht. "Ich habe doch aber nichts versteckt, ich habe meinen Namen nicht im Geheimen geändert", sagt sie dazu, und: "Ich habe meinen Namen nur geändert, weil ich fand, dass er besser zu meiner Musik passt."

Aber das ist lange her - und so harren wir nun der Dinge, die da geschehen könnten. Ob sie nun stimmen oder nicht, egal.

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Quelle: ntv.de

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