"Nicht im Schrank verstecken" Herzogin Sophie will Tampons sichtbar machen
25.01.2024, 02:39 Uhr Artikel anhören
Sophie, Herzogin von Edinburgh, bei einem Besuch eines Workshops an der Harris Girls Academy.
(Foto: picture alliance/dpa/PA Wire)
Das Smalltalkthema mutet ungewöhnlich an: Wenn Frauen ihre Periodenprodukte nicht mehr schamhaft im Schrank verstecken, können sie mit anderen besser über Menstruationsprobleme ins Gespräch kommen. Den Ansatz vertritt die Schwägerin von König Charles beim Besuch einer Mädchenschule.
Die britische Herzogin Sophie hat sich dafür ausgesprochen, um Menstruationsprodukte nicht mehr so ein Geheimnis zu machen. Beim Besuch einer Londoner Mädchenschule warb sie für einen offeneren Umgang. "Viele Unternehmen, die diese Produkte herstellen, ob es Binden sind oder Tampons oder etwas anderes, versuchen, die Verpackung relativ hübsch zu machen", sagte die 59-Jährige, die mit einem Bruder von König Charles III., Prinz Edward, verheiratet ist. "Aber wo bewahren wir die auf? Versteckt im Schrank." Die Produkte müssten raus aus dem Schrank, weil das auch dazu diene, besser ins Gespräch zu kommen.
"Wenn eure sechsjährige kleine Schwester eins davon in die Hand nimmt und fragt: "Wofür ist das?", dann könnt ihr darüber zuhause ein Gespräch führen", sagte Sophie der Nachrichtenagentur PA zufolge am Mittwoch. Wenn man Periodenprodukte verstecke, mache man daraus ein Tabu. Sie sprach zum Beispiel auch über starke Menstruation. Sophie, die den offiziellen Titel Herzogin von Edinburgh trägt, engagiert sich für die Organisation "Wellbeing of Women".
Bildung zur Menstruation
"Zu viele Frauen erzählen uns, dass sie erst Jahre nach den ersten Menstruationsbeschwerden den Mut aufbringen, Hilfe zu suchen", sagte die Vorsitzende der Kampagne, Lesley Regan. Frühzeitige Bildung könne unnötiges Leid für unzählige Mädchen und Frauen verringern. "Ich bin fest davon überzeugt, dass auch Jungen etwas über die Periode lernen müssen, damit sich junge Menschen nicht schämen, miteinander darüber zu reden. Gemeinsam können wir der Scham, dem Stigma und dem Schweigen rund um die Menstruationsgesundheit ein Ende setzen."
"Wellbeing of Women" sei die einzige britische Wohltätigkeitsorganisation, die sich mit der gesamten reproduktiven und gynäkologischen Gesundheit von Frauen befasst, heißt es auf der Website der Organisation. Frauen und Mädchen berichten an dieser Stelle auch über Kämpfe, die sie im Zusammenhang mit ihrer Periode erleben, und die Probleme, mit denen sie konfrontiert sind. "Viele haben zu Hause, in der Schule oder am Arbeitsplatz Schwierigkeiten, ihre Symptome in den Griff zu bekommen, und müssen lange auf Diagnose und Behandlung warten. Viele Mädchen und Frauen sprechen nicht über ihre Menstruationsbeschwerden und suchen keine Hilfe, weil sie befürchten, dafür beschämt zu werden", heißt es auf der Seite weiter.
Quelle: ntv.de, mau/dpa