"Ich werde ein paar Worte sagen" Jan Hofer moderiert das letzte Mal "RTL Direkt"
29.08.2024, 17:00 Uhr Artikel anhören
Will mehr Zeit für seinen achtjährigen Sohn: Jan Hofer.
(Foto: picture alliance/dpa/RTL)
Nun wird es wohl wirklich sein letzter Einsatz als Moderator einer Nachrichtensendung sein. Am Donnerstagabend beendet Jan Hofer seine Tätigkeit für "RTL Direkt", vor allem, um mehr Zeit mit der Familie zu haben. Was er wohl zu seinem Abschied geplant hat?
In der RTL-Nachrichten-Familie steht der nächste Abschied an. Hatten vergangene Woche erst Peter Kloeppel und Ulrike von der Groeben nach über 30 Jahren ihren Dienst bei "RTL Aktuell" quittiert, geht nun ein weiteres journalistisches Aushängeschild des Senders in den vergangenen Jahren von Bord: Jan Hofer. Der 74-Jährige moderiert am Donnerstagabend um 22.45 Uhr zum letzten Mal "RTL Direkt".
"Herzlichen Dank an Jan für den Einsatz in den vergangenen Jahren bei uns", heißt es auf dem Instagram-Account der Sendung zu Hofers Abschied. Der Moderator selbst sprach unter anderem mit dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (RND) darüber, weshalb es nach drei Jahren für ihn Grund zu gehen sei.
"Der Alltag mit meiner Frau und meinem Sohn wurde maßgeblich beeinträchtigt", erläutert Hofer. Er sei mehr als die Hälfte des Jahres nicht zu Hause gewesen, weil er für "RTL Direkt" in Berlin war und seine Familie auf Mallorca lebe. "Ich habe meinen Sohn nur temporär aufwachsen sehen, und das macht keinen Spaß", so Hofer. "Und die Abschiede von ihm, wenn ich nach Berlin reise, werden immer länger und tränenreicher. Kinder sind da gnadenlos, die wollen ihren Papa."
Und jetzt: Fußball mit dem Sohn
Seit vier Jahren pendle er zwischen Berlin und Mallorca, wo sein Sohn auch zur Schule gehe. "Er spricht inzwischen vier Sprachen perfekt: Englisch, Deutsch, Spanisch und Katalan."
Für sein Kind halte er sich mit einem Personal Trainer und Besuchen im Fitnessstudio fit, sagt Hofer weiter. "Die Schule meines Sohns macht regelmäßig Fußballturniere mit den Eltern. Das letzte Mal konnte ich dabei sein, da war er stolz wie Bolle, aber davor auch mal nicht, und das ist dann blöd."
Mitte Juni 2024 war Hofer von RTL zu seinem Abschied mit dem Statement zitiert worden: "Ein völlig neues Nachrichtenformat auf einem so prominenten Sendeplatz zu etablieren, war eine sehr spannende und herausfordernde Aufgabe. Jetzt ist die Zeit gekommen, wo ich auch erleben möchte, dass mein Sohn groß wird. Er ist erst acht und der möchte ganz gerne öfter Fußball spielen mit seinem Papa."
"Ich werde nicht verschwinden"
Auf die Frage, ob es das endgültige Ende seines Arbeitslebens sein wird, sagte Hofer damals: "Ich werde mit Sicherheit nicht aus den Medien verschwinden. RTL hat mir versichert, dass man mich als RTL-Gesicht sieht und ich offensichtlich von den Zuschauern auch als solches akzeptiert werde. Wir werden ab jetzt mit einzelnen Projekten weitermachen, die mir mehr Freiheit lassen - und ich werde natürlich in den sozialen Medien nach wie vor präsent sein."
Hofer heiratete im Oktober 2018 seine 28 Jahre jüngere Partnerin Phong Lan, die die Mutter seines Sohnes ist, der 2015 zur Welt kam. Aus einer früheren Beziehung hat er drei weitere Kinder.
Jan Hofer gehörte seit 1985 zum Sprecherteam der "Tagesschau", 2004 wurde er zum Chefsprecher ernannt. Ende 2020 verabschiedete er sich bei seiner letzten Ausgabe der ARD-Nachrichtensendung in dunklem Anzug und mit roter Krawatte, die er am Ende löste und neben sich auf das Pult legte. Wenig später wurde sein Wechsel zu RTL bekannt.
Pinar Atalay übernimmt
Für seinen Ausstand bei "RTL Direkt" habe er sich noch nichts Konkretes überlegt, sagt Hofer im RND-Gespräch. "Den Schlips kann ich ja nicht mehr abnehmen. Ich glaube, ich werde einfach ein paar Worte sagen und mich bei meinen Kollegen und den Zuschauern bedanken."
Nach Hofers Abschied wird Pinar Atalay alleinige Hauptmoderatorin. Die beiden hatten seit August 2021 abwechselnd durch "RTL Direkt" geführt. Atalays Vertretung übernimmt "RTL Direkt"-Redaktionsleiter Lothar Keller. Er gehörte bisher zum erweiterten Moderationsteam des "RTL Nachtjournals".
Quelle: ntv.de, vpr/spot