"Das Problem sind Sie" Jauch "schmeißt" langsame Kandidatin raus
03.04.2023, 23:33 Uhr Artikel anhören
Irgendwie ging es dem "Wer wird Millionär?"-Moderator am Montagabend bei der Autorin aus Halle nicht fix genug.
Die zögerliche Kandidatin ist für Jauch geradezu geschäftsschädigend. "Es schalten alle zehn Sekunden 4000 Leute ab", klagt er und macht kurzen Prozess. Es folgt ein "Pretty Woman"-Geständnis und die VW-Currywurst wird gefeiert.
Es dauerte nur wenige Minuten, da war der Puls von Günther Jauch gefühlt bereits auf 180. "Nein, nein, nein, nein, nein", fiel er Rückkehrerin Isabel Neumerkel bereits bei der dritten Frage ins Wort und stellte klar: "Das Problem sind Sie im Moment." Irgendwie ging es dem "Wer wird Millionär?"-Moderator am Montagabend bei der Autorin aus Halle nicht fix genug. Sein Wunschtitel für die Quizshow lautete an diesem Abend "Don't Talk to Me" ("Reden Sie nicht mit mir"). Jauch drohte sogar mit einer Regeländerung.
Sein Vorschlag: Nach jeweils 30 Sekunden sind zehn Prozent des potenziellen Gewinns weg: "Was meinen Sie, was das für eine spritzige Sendung hier wird." Bei der 64.000-Euro-Frage war auch für Neumerkel die nervöse Energie des Gastgebers nicht zu übersehen. "Sie wollen mich loswerden", stellte sie fest. Es folgte eines der schnellsten Jas der deutschen Fernsehgeschichte.
Doppelter "Rauswurf" bei Jauch "
Auch im Interesse des Publikums", stellte Jauch klar. "Zu Hause schalten momentan alle zehn Sekunden 4000 Leute ab - wenn es gut läuft. Aber auch in meinem eigenen Interesse würde ich gern etwas Fahrt in die Sendung bringen und das fällt momentan etwas schwer."
Neumerkel tat Jauch den Gefallen stieg mit 32.000 Euro aus. Bei ihrer Nachfolgerin entspannte sich der RTL-Moderator nur minimal. "Wir wollen ja alle gleich gerecht behandeln und deswegen schmeiße ich Sie jetzt mit 16.000 Euro aus der Sendung. Glückwunsch", komplementierte Jauch Christine Pashnjari zum Ausstieg - glücklicherweise. Denn die Betreiberin des Cafés im Berliner "Grips Theater" hätte die falsche Antwort eingeloggt.
Sie war wie die Mehrheit des Studiopublikums der Meinung, dass Liz Hurleys 1994 noch skandalträchtiges Sicherheitsnadelkleid von Stella McCartney entworfen worden war. Tatsächlich stammte die gewagte Kreation von dem italienischen Designer Gianni Versace. Apropos "freizügig": "Ich bin der einzige Mensch, den ich kenne, der noch nie in seinem Leben 'Pretty Woman' gesehen hat", verriet Jauch.
Dazu passte thematisch, dass der Hamburger Kandidat Patrick Walkowiak mal in einem ehemaligen Bordell gelebt hat. Die Wohnung zeichnete sich durch eine Eckbadewanne sowie "den einen oder anderen Fund" aus, wie der wissenschaftliche Mitarbeiter eines Linken-Abgeordneten in der Bürgerschaft berichtete. Da konnte Jauch ebenfalls eine Geschichte beisteuern.
WWM: Wenn einem das Ex-Bordell bekannt vorkommt
Eine "sehr bekannte Kollegin" habe ebenfalls mal in einem ehemaligen Bordell gewohnt und den Unterhaltungschef einer großen deutschen Fernsehanstalt zu sich eingeladen, erzählte der Moderator. Der Gast habe gemeint: "Ich habe das Gefühl: In der Wohnung war ich schon mal." Die Erkenntnis, warum dem so war, wurde dem einflussreichen Herren erspart.
"Haben wir uns sehr viel Zeit gelassen. Aber bei 64.000 kann man ja mal eine Minute drauflegen", verabschiedete sich der mittlerweile deutlich entspanntere Jauch nach dieser Anekdote von Walkowiak. Für den Hamburger hätte es beinahe zu 125.000 Euro gereicht. Er hatte die starke Vermutung, dass bei der Frage nach einem rätselhaften Naturphänomen die singenden Dünen und nicht etwa grunzende Gletscher gesucht wurden.
Ein wahres Loblied stimmte Jauch in der aktuell besonders langen Ausgabe von "Wer wird Millionär?" an, als es um die VW-Currywurst ging. "VW produziert pro Jahr mehr Currywürste als Autos", konnte der Moderator sein Publikum aufklären. 2022 seien rund 6,4 Millionen dieser Würste europaweit in VW-Kantinen oder auch in Supermärkten verkauft worden.
"Angeblich kann man sie auch bei VW-Händlern richtig unter einer Ersatzteilnummer bestellen, einschließlich der Soße", berichtete Jauch. Tatsächlich firmiert die Curry-Bockwurst (so der offizielle Name) laut "Braunschweiger Zeitung" unter der Originalteilenummer 199 398 500 A.
Moritz Kühn aus Pforzheim kam an diesem Montag bis zur 4000-Euro-Frage. Er muss sich etwas gedulden und kehrt erst in zwei Wochen zurück. "Wer wird Millionär?" sendet am Sonntag und Montag jeweils ein großes Oster-Special.
Quelle: ntv.de