"Können Sie ruhig schlafen?" Jauchs Nemesis ist wieder da
22.03.2021, 23:45 Uhr
Verliererin des Abends war Überhangkandidatin Eva Endruweit.
(Foto: TVNOW / Stefan Gregorowius)
Die Antipathie war schlagartig wieder da. Erneut hat es die feindselige "Katzenverweigerin" zu Jauch verschlagen. "Ich weiß bis heute nicht, wie die Katze heißt", klagt er. "Können Sie noch ruhig schlafen?", faucht es zurück.
So viel Abscheu kann Günther Jauch einfach nicht auf sich sitzen lassen. Er war natürlich vorgewarnt, dass sich unter den Jokern im Publikum am Montagabend bei "Wer wird Millionär?" eine ganz spezielle Ex-Kandidatin befand. Der Gastgeber hielt sich knapp eine Stunde im Zaum. Dann war er bereit für den Showdown.
"Da sehe ich... Frau Marquardt. Heute das erste Mal als große Gewinnerin bei uns", sagte Jauch und pirschte sich mit einem langen Stabmikrofon bewaffnet an. Mit dem hätte er vermutlich auch in distanzlosen Zeiten Abstand gewahrt. Der Moderator versuchte es mit einer Finte. "Frau Marquardt, wie geht es Ihnen?" "Danke, gut", spielte die Ex-Kandidatin mit. "Aber mehr wollen Sie mir auch nicht sagen, oder?" "Nein."
Wer ob der schier greifbaren Antipathie verwundert war: Ellen Marquardt hatte mit ihrem Auftritt im Mai 2019 bei "Wer wird Millionär?" für Schlagzeilen gesorgt. Die Kandidatin aus Neuss hatte zunächst stolz erzählt, welche Kunststücke ihr Kater beherrscht. Jauch fragte höflich: "Wie heißt er denn?" Die Reaktion fiel unerwartet kratzbürstig aus. "Das sag' ich nicht", blockte Marquardt. "Nachher brechen die Leute bei mir ein und klauen den."
Jauch zofft sich mit Kandidatin
"Sie verweigerte mir nachhaltig die Antwort. Ich weiß bis heute nicht, wie die Katze heißt", beschwerte sich Jauch beim erneuten Aufeinandertreffen. "Kriegen Sie heute auch nicht raus", triumphierte Marquardt und stichelte: "Können Sie noch ruhig schlafen, Herr Jauch?" "Es wird schwer", erwiderte der Gastgeber und erinnerte daran, wie die Marquardt damals zum Medienstar geworden sei: "Jede Zeitung war danach voll mit Ihnen als Katzenverweigerin."
Der Moderator setzte noch kurz aufs Motto "Angriff ist die beste Methode" und mutmaßte: "Ich glaube, die Katze lebt gar nicht mehr." Von so einer billigen Masche ließ sich Marquardt aber nicht aus der Reserve locken. Am Ende warf Jauch das Handtuch: "Verstockt." "Sie wird ihre Gründe haben", meinte Kandidatin Anja Eich diplomatisch. Die aktuellen Kandidatinnen machten Jauch das Leben höchstens durch ihre Nervosität schwer. Mediengestalterin Eich kannte zwar George Orwells Roman "1984" oder die Segel-Regatta Vendée Globe nicht, hatte dafür aber gute Joker und ab und an den richtigen Riecher. Die Bremerin freute sich am Ende über 32.000 Euro für ihre Hochzeit im nächsten Jahr.
Freude und Absturz bei WWM
Vorgängerin Gesche Irle aus Detmold hatte wegen ihrer Prüfungsangst während des Studiums alle Klausuren dreimal schreiben müssen. "Das ist für mich ein Horror hier", sagte die Innenarchitektin, die auf dem zweiten Bildungsweg zur Tischlerin umgeschult hat. Als eines ihrer Möbelstücke eingeblendet wurde, hatte Jauch Klärungsbedarf. "Das ist ein Couchtisch", hob er an. "Das ist ein Bett", musste ihn die Handwerkerin korrigieren. "Ich hätte tausend Fragen gehabt. Jetzt nicht mehr", machte der Moderator einen Rückzieher. Die sympathische Kandidatin ging trotz ihrer Nervosität ebenfalls mit 32.000 Euro nach Hause und freute sich "wie verrückt".
Verliererin des Abends war leider Überhangkandidatin Eva Endruweit. Die Hypnotiseurin aus Berlin hatte sich beherzt bis zur 125.000-Euro-Frage gezockt und ging mal wieder trotz Nichtwissens aufs Ganze. Sie tippte, dass die Deutschen beim Bierkonsum Weltmeister sind. Leider geht dieser Titel in der Getränkekategorie "Fruchtsaft" an die Bundesbürger. Ihr Lebensgefährte hatte das Debakel kommen sehen.
"Es gab Zoff zu Hause", hatte Endruweit zu Beginn der Doppelfolge erzählt. "Der Mann sagt: auf keinen Fall zocken. Die Frau sagt: Ich sitz hier einmal im Leben." "Missverständnisse gibt es in jeder Partnerschaft", warb Jauch um gegenseitiges Verständnis. Das war aber vor Frau Marquardt.
Quelle: ntv.de