Unterhaltung

ESC auf der Zielgeraden Jetzt kann nur noch Mr. Lordi helfen

Geballte Monster-Kraft: Saaro Aalto und Mr. Lordi aus Finnland.

Geballte Monster-Kraft: Saaro Aalto und Mr. Lordi aus Finnland.

(Foto: n-tv.de)

Es ist angerichtet. Am Samstagabend wird in Lissabon der Sieger des Eurovision Song Contests 2018 gekürt. Jetzt hilft nur noch hoffen, die Ruhe bewahren und Mr. Lordi höchstpersönlich - jedenfalls, wenn man Finnin ist.

Nanu, was ist denn hier los? Sind wir etwa in eine Zeitschleife geraten und 2006 wieder ausgespuckt worden? Kurz bevor es beim Eurovision Song Contest (ESC) in Lissabon ernst wird, beehrt auf jeden Fall noch einmal ein finnischer Ork (oder war es ein Oger, ein Hobgoblin oder ein Gremlin?) aus der Vergangenheit das heilige Pflaster der portugiesischen Hauptstadt. Sein Name: Mr. Lordi oder - wie manche Ungläubige absurderweise auch behaupten - Tomi Putaansuu.

Zu Gast beim Empfang der deutschen Botschaft in Lissabon: Michael Schulte.

Zu Gast beim Empfang der deutschen Botschaft in Lissabon: Michael Schulte.

(Foto: dpa)

Zwölf Jahre ist es mittlerweile her, dass dieser freundliche Zeitgenosse mit der nach seiner Wenigkeit schlicht Lordi benannten Kapelle und dem ultimativen "Hard Rock Hallelujah" den ESC in Athen gewann. Jetzt jedoch hat er eine neue Mission: Rückendeckung für die diesjährige ESC-Vertreterin Finnlands, Saara Aalto, die die Hürde des Halbfinales locker gemeistert hat und nun beim Finale am Samstagabend mit ihrem Song "Monsters" die Gesangskrone abermals nach Hause holen soll.

Das passt natürlich wie die Faust aufs Auge. Sie singe ja in ihrem Lied die Textzeile "I ain't scared no more" ("Ich habe keine Angst mehr"), sagt Aalto. Da sei es doch wohl klar, dass ihr auch das Monster neben ihr keine Furcht einflöße. Und bei genauerer Betrachtung: Ja, die beiden gäben vielleicht schon ein ganz schönes Paar ab.

Konzentration auf das Jury-Finale

Ob sich Mr. Lordis Einsatz für seine Epigonin auf den letzten Metern vor dem Showdown auszahlt, wird sich zeigen. Andere vertrauen derweil eher auf ihre innere Kraft. Deutschlands Hoffnungsträger Michael Schulte zum Beispiel. Er, die Vertreter der übrigen "Big 5"-Staaten Frankreich, Großbritannien, Spanien und Italien sowie die Sängerin Cláudia Pascoal aus dem Gastgeberland Portugal sagten eine ursprünglich für Freitagnachmittag angesetzte allerletzte Pressekonferenz kurzerhand ab. Offizielle Begründung: Man wolle den Künstlern lieber die Möglichkeit geben, noch etwas Erholung zu bekommen und sich auf das sogenannte Jury-Finale zu konzentrieren.

Das Jury-Finale am Freitagabend ist zugleich die zweite von insgesamt drei Generalproben, bevor es in der Live-Show 24 Stunden später dann wirklich ans Eingemachte geht. Doch erste Entscheidungen fallen bereits jetzt: So verteilen die nationalen Jurys, die neben dem TV-Publikum über das Wohl und Wehe der ESC-Beiträge mitentscheiden, auf der Basis der Auftritte in dieser zweiten Generalprobe ihre Punkte. Das Resultat unterliegt aber natürlich erst einmal strengster Geheimhaltung und wird erst am Ende des eigentlichen Finales gemeinsam mit den Abstimmungsergebnissen der Fernsehzuschauer bekanntgegeben.

So absolvierte Michael Schulte einen seiner letzten öffentlichen Auftritte in Portugal am Donnerstagabend. Da war er - zusammen mit Cláudia Pascoal und dem portugiesischen Fado-Star Mariza - auf Einladung der deutschen Botschaft zu Gast im lauschigen Garten des Goethe-Instituts in Lissabon.

Und natürlich kam er nicht umhin, auch zu diesem Anlass eine Kostprobe seines Könnens abzuliefern. Er dürfe so viele Songs spielen, wie er möchte, scherzte der 28-Jährige, um dann sein Lied "Collide" aus dem vergangenen Jahr, seinen aktuellen ESC-Beitrag "You Let Me Walk Alone" sowie ein Medley aus den ESC-Songs "Fly On The Wings Of Love" von den Olsen Brothers (auf Dänisch), "Satellite" von Lena und "Amor pelos dois" (auf Portugiesisch) von Vorjahressieger Salvador Sobral zum Besten zu geben.

"Wow", zeigte sich nicht nur "Tagesschau"-Sprecherin Linda Zervakis, die die Veranstaltung moderierte, beeindruckt. Eigentlich könne er ja für alle 43 ESC-Nationen antreten. Vielleicht gar keine schlechte Idee. Für den Anfang würde es allerdings schon mal völlig ausreichen, wenn Michael Schulte für Deutschland in Lissabon abräumt.

Quelle: ntv.de

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