Mr. Speaker im Dschungelcamp? John Bercow fordert Mega-Gage
01.11.2019, 10:58 Uhr
Seine "Order"-Rufe werden wohl leider nicht durch den Dschungel hallen: John Bercow.
(Foto: picture alliance/dpa)
Das ging schnell. Kaum hat John Bercow seine Karriere als britischer Parlamentssprecher beendet, ist er auch schon für das Dschungelcamp in seinem Land im Gespräch. Angeblich soll er jedoch eine Gage gefordert haben, die den Machern der Show so gar nicht gefällt.
Heute hui, morgen pfui. Dieses Schicksal haben schon viele Menschen in der Öffentlichkeit erlebt. Und einige von ihnen bevölkern Jahr für Jahr das Dschungelcamp. Nicht nur in der deutschen Ausgabe bei RTL, sondern auch in der britischen Version. "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" heißt dort "I'm a Celebrity ... Get Me Out of Here!". Seit 2002 wird die Show, ähnlich erfolgreich wie in Deutschland, vom privaten Fernsehnetzwerk ITV ausgestrahlt.
Zu den Prominenten, die es sich im britischen Dschungelcamp bereits gemütlich gemacht haben, gehören etwa der frühere Sex-Pistols-Sänger John Lydon, Prinzessin Dianas ehemaliger Butler Paul Burrell oder Ex-Boxenluder Katie Price. Darf sich in diese Ahnenreihe schon bald ein Herr einreihen, der bis eben noch in aller Munde war - und das nicht nur in Großbritannien, sondern praktisch auf der ganzen Welt?
Die Rede ist von John Bercow, dem bisherigen Sprecher des britischen Unterhauses, der erst am Donnerstag sein Amt niedergelegt hat. Seine imposante Art, die wild gewordenen Abgeordneten im Brexit-Streit zu bändigen und mit seinen "Order"-Rufen zur Räson zu rufen, machte ihn in den vergangenen Monaten zu einer internationalen Berühmtheit.
"Es ist eine Schande"
Nach übereinstimmenden Informationen britischer Medien wäre er damit ein idealer Kandidat für einen Ausflug ins Dschungelcamp gewesen. Und offenbar fanden darüber tatsächlich auch Gespräche statt. Diese seien jedoch an der exorbitant hohen Honorarforderung Bercows für seine Teilnahme an dem Format gescheitert, heißt es.
So zitiert die Zeitung "Daily Mirror" einen angeblichen TV-Insider: "John hat für sich ein marktunübliches Honorar von einer Million Pfund gefordert, weit mehr, als je jemand in der Show bekommen hat." Und weiter: "Es ist eine Schande, er hätte im Dschungel eine interessante Rolle spielen können, nicht zuletzt wegen seines extrem umfangreichen Vokabulars."
Angesichts seiner langen Karriere in der Politik und seines guten Charakters hätte Bercow perfekt in die Sendung gepasst, heißt es in den britischen Medien. "Aber vielleicht hat er ja das verrückte Honorar gefordert, weil er es einfach nicht machen will? Vielleicht hat er Angst vor Spinnen. Oder davor, Känguru-Hoden zu essen", spekuliert der vom "Daily Mirror" ausgegrabene Insider.
Bercows Frau bei "Promi Big Brother"
Tatsächlich hätte Bercow die Dschungelcamp-Teilnahme zumindest finanziell sicher nicht nötig. Laut "Daily Mail" wurde er als "Mr. Speaker" mit 150.000 Pfund im Jahr entlohnt. Seine jetzigen Pensionsansprüche sollen sich auf rund 38.000 Pfund belaufen. Dementsprechend soll Bercow der "Daily Mail" zufolge auch tatsächlich erklärt haben, er werde für kein Geld der Welt ins Dschungelcamp ziehen. Dies würde die Annahme bestätigen, dass er die Fantasie-Forderung von einer Million Pfund wohl nur stellte, weil er sich ohnehin nicht für eine Teilnahme an der Show interessiert.
Ganz so abwegig, wie es vielleicht klingt, wäre ein Reality-TV-Auftritt Bercows allerdings nicht. Schließlich hat seine Frau Sally den bereits hinter sich gebracht. Sie zog 2011 für "Celebrity Big Brother" - die britische Variante von "Promi Big Brother" - in den TV-Container, den sie jedoch nach neun Tagen als erste wieder verlassen musste.
Quelle: ntv.de, vpr