"17 Jahre Einschüchterung" "King of Queens"-Star verklagt Scientology
03.08.2023, 07:25 Uhr Artikel anhören
Leah Remini ist vor allem aus der Kult-Sitcom "King of Queens" bekannt.
(Foto: imago images/Mary Evans)
Vor zehn Jahren tritt Leah Remini öffentlichkeitswirksam aus der Scientology-Organisation aus. Nach Schilderungen der "King of Queens"-Schauspielerin erlebt sie insgesamt 17 Jahre Belästigung, Einschüchterung, Überwachung. Vor Gericht fordert sie nun Schadenersatz und Redefreiheit.
"King of Queens"-Schauspielerin Leah Remini geht gerichtlich gegen die Scientology-Organisation vor. Die US-Amerikanerin reichte bei einem Gericht in Los Angeles eine Klage ein. "Nach 17 Jahren von Belästigung, Einschüchterung, Überwachung und Diffamierung" werde sie nun die Organisation und deren Vorsitzenden David Miscavige verklagen, schrieb die 53-Jährige auf Instagram.
Scientology habe es nicht geschafft, sie zum Schweigen zu bringen, führte die Schauspielerin weiter aus. Seit 2006 soll die Organisation eine Kampagne gegen Remini und ihre Familie und Freunde geführt haben, wie es in einer Presseerklärung heißt. Remini hatte nach jahrzehntelanger Mitgliedschaft im Jahr 2013 öffentlich ihren Austritt aus der umstrittenen Organisation bekanntgegeben.
Mit der Klage hoffe sie, das Recht zu schützen, dass sie und andere Personen Fakten über Scientology berichten können, "ohne Angst vor bösartiger und rachsüchtiger Vergeltung", schrieb Remini weiter. Die Schauspielerin pocht zudem auf Schadenersatz in nicht genannter Höhe für die angeblich erlittene Schädigung ihrer Karriere.
Remini war über ihre Mutter, eine gebürtige Österreicherin, in die Organisation gekommen, die sich selbst als Kirche bezeichnet und von Kritikern als gefährliche Sekte angesehen wird. In der Doku-Reihe "Leah Remini: Scientology and the Aftermath" (2016 bis 2019) sprach Remini unter anderem mit ehemaligen Mitgliedern über deren Erfahrungen mit Scientology. Auch ihre 2015 erschienenen Memoiren "Troublemaker: Wie ich Hollywood und Scientology überlebte" handeln von Erlebnissen bei der Organisation.
In ihrer Klageschrift, die unter anderem "Page Six" vorliegt, behauptet Remini, dass Scientology mittels Hunderter Accounts in sozialen Netzwerken "absichtlich bösartige und falsche Gerüchte" über sie streue. Auch sei sie nach Erscheinen ihrer Memoiren von Privatdetektiven verfolgt worden, die Scientology angestellt habe. Die Einschüchterungsmaßnahmen richteten sich ebenso gegen andere Aussteiger und seien symptomatisch für den Umgang mit ehemaligen Mitgliedern der Organisation. Remini habe dadurch sowohl persönliche Beziehungen als auch geschäftliche Möglichkeiten eingebüßt.
Quelle: ntv.de, chl/dpa/spot