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Beifall, Jubel und Kritik Kronprinzessin Leonor legt Verfassungseid ab

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Hat ihre Aufgabe an ihrem 18. Geburtstag erfüllt: Kronprinzessin Leonor.

Hat ihre Aufgabe an ihrem 18. Geburtstag erfüllt: Kronprinzessin Leonor.

(Foto: picture alliance / abaca)

Andere feiern an ihrem 18. Geburtstag einfach nur eine ausgelassene Party. Auf Spaniens Kronprinzessin Leonor wartet hingegen auch eine gewichtige Pflichtaufgabe, mit der nicht alle einverstanden sind: Um einmal den Thron besteigen zu können, schwört sie im Parlament auf die Verfassung.

Spaniens Kronprinzessin Leonor hat an ihrem 18. Geburtstag einen Treueeid auf die Verfassung abgelegt. Sie leistete den Schwur im weißen Hosenanzug und unter den Augen ihres Vaters König Felipe VI., ihrer Mutter Königin Letizia und ihrer jüngeren Schwester Sofia vor beiden Kammern des Parlaments in Madrid.

Ihre Familie um Vater Felipe VI. war sichtbar stolz auf Leonor.

Ihre Familie um Vater Felipe VI. war sichtbar stolz auf Leonor.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

"Ich schwöre, mein Amt gewissenhaft auszuüben, die Verfassung und die Gesetze zu wahren, die Rechte der Bürger und der autonomen Gemeinschaften zu achten und dem König die Treue zu halten", erklärte Leonor in ihrer Eidesformel. Anschließend gab es minutenlangen Beifall, während ihr Vater sie in die Arme schloss.

Der Treueeid ist eine wichtige Voraussetzung, damit die Kronprinzessin ihrem Vater auf dem Thron nachfolgen kann. Sollte Leonor dies eines Tages tun, wäre sie das erste weibliche Staatsoberhaupt Spaniens seit 1868.

Tausende säumen die Straßen

Zur Feier des Tages waren auf dem zentralen Platz Puerta del Sol in Madrid Großbildleinwände aufgestellt worden, auf denen eine Menschenmenge die Zeremonie live verfolgen konnte. Zahlreiche vor dem Parlamentsgebäude versammelte Menschen riefen "Lang lebe Spanien" und schwenkten die spanische Flagge. Überall in der Hauptstadt prangten Flaggen und große Leonor-Bilder. Bei der Fahrt der Königsfamilie vom Königlichen Palast zum "Congreso de los Diputados" säumten Tausende die Straßen.

Leonors wegen einer Reihe von Skandalen in Ungnade gefallener und in Abu Dhabi im Exil lebender Großvater Juan Carlos I. nahm nicht an der Zeremonie teil. Medienberichten zufolge sollte er jedoch am Abend einer privaten Feier im El Pardo-Palast nahe Madrid beiwohnen - dem ersten formellen royalen Familientreffen seit seinem Gang ins Exil vor drei Jahren.

Im Gegensatz zu ihrem Großvater genießt Prinzessin Leonor in Spanien einen guten Ruf und große Beliebtheit. Trotz der Versuche von Felipe VI., nach der Abdankung seines Vaters den Ruf der Monarchie aufzupolieren, dauert die Debatte um deren Abschaffung an. So wurde die Vereidigung auch von fünf der elf im Unterhaus vertretenen Parteien boykottiert, die gegen die Monarchie sind. Zudem blieben zwei Ministerinnen und ein Minister der linken Regierungskoalition der Zeremonie fern.

Quelle: ntv.de, vpr/dpa/AFP

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