Ungleiche Bezahlung Lars Eidinger spricht über Geld
09.01.2018, 12:09 Uhr
Gibt zu, dass es ihm sehr gut geht: Lars Eidinger. Das ist okay, Lars, wirklich.
(Foto: Christina Sabrowsky/dpa)
Geld haben ist nicht schwer - über Geld reden aber sehr. "Ich hab' ja schon sehr viel Geld - und das ist irgendwie auch ungerecht," sagt Lars Eidinger mutig im Gespräch mit einer Komparsin über die ungerechte Bezahlung am Filmset.
Nachdenklicher Promi: Eigentlich redet in Deutschland niemand gerne über das, was er verdient. Umso ungewöhnlicher, dass sich Schauspielstar Lars Eidinger auf ein Gespräch über Geld mit einer Filmkomparsin einlässt. Denn das war mutig. Und ehrlich. Und: Vor laufenden Kameras. In einem Mini-Clip des WDR-Projekts "docupy" kommt der bekannte Mime zu einem bemerkenswerten Fazit. Auf die Frage, ob er sein Salär für fair halte, sagte Eidinger am Ende der kleinen Diskussion: "Nee. Ich glaube nicht. Ich hab' ja schon viel Geld. Und das ist schon irgendwie ungerecht."

Lars Eidinger traf seine Kollegin Kristen Stewart aus "Personal Shopper" vor kurzem bei der Chanel-Show in der Hamburger Elbphilharmonie.
(Foto: dpa)
Zuvor hatte Eidinger die Tagesgage seiner Gesprächpartnerin, der Komparsion Nele Glier, falsch eingeschätzt. "Wahrscheinlich 150 Euro?", vermutete er. "Nee, meistens nicht. In der Regel so 85 bis 120", antwortete Glier. Er frage sich, "inwieweit ich mich jetzt verraten habe, dass ich das Verhältnis zum Geld komplett verloren habe", gestand Eidinger daraufhin scherzend ein. Auf die Schätzung seines Gegenübers, er verdiene zwischen 2000 und 5000 Euro pro Drehtag, grinste Eidinger nur - allem Anschein nach leicht verlegen.
"... dann will ich das auch!"
Er könne eigentlich von seinem Verdienst am Theater leben und die Filmgagen sparen, gab Eidinger aber zu - zudem müsse er im Unterschied zu seiner Gesprächspartnerin keine Miete zahlen. Soll heißen: Er hat es sich leisten können, eine Wohnung zu kaufen. Davon scheint Komparsin Glier weit entfernt. Dafür beeindruckt sie den 41-Jährigen mit ihrer Offenheit: "Meine Miete kostet so 750. Kalt."
Wieviel er tatsächlich verdient, wollte der Schauspieler allerdings nicht preisgeben. "Wenn ich jetzt sage, was ich verdiene, verhandeln alle mit diesem Wissen", erklärte der Schauspieler. "Die gehen dann hin und sagen: Ja, aber entschuldige mal, wenn der Eidinger soundsoviel kriegt, dann will ich soundsoviel."
Das Projekt "docupy" soll in jeweils sechsmonatigen Abschnitten gesellschaftspolitische Themen beleuchten. Aktuell geht es um das Thema "Ungleichland - Reichtum, Chancen, Macht". Involviert ist neben dem WDR auch das Unternehmen "bildundtonfabrik", das Jan Böhmermanns "Neo Magazin Royale" produziert.
Quelle: ntv.de, soe/spot