"Lag im Sterben" Lil Wayne trauert um Polizisten, der ihn als Kind rettete
26.07.2022, 20:00 Uhr
		                      Der US-amerikanische Rapper Lil Wayne trauert um seinen Retter, einen Polizisten.
(Foto: picture alliance / newscom)
Mit nur zwölf Jahren wäre Lil Wayne fast gestorben, weil er sich selbst mit einer Pistole in die Brust schoss. Ein Polizist brachte ihn damals ins Krankenhaus. Als dieser nun stirbt, betrauert ihn der Südstaaten-Rapper. "Du hast dich geweigert, mich sterben zu lassen."
Der bekannte US-Rapper Lil Wayne, mit bürgerlichem Namen Dwayne Michael Carter Jr., trauert um den ehemaligen Polizeibeamten Robert Hobbler, der vor Kurzem im Alter von 65 Jahren gestorben ist. 1994, da war Lil Wayne zwölf Jahre alt, hatte er sich mit einer Pistole in die Brust geschossen. Hobbler fand den Jungen und half, sein Leben zu retten. Den Vorfall hat Lil Wayne bereits mehrfach öffentlich geschildert. Noch zu Beginn seiner Karriere hatte der heute 39-jährige Künstler das Ereignis aus seiner Kindheit als Unfall beschrieben. Doch in aktuellen Interviews, wie etwa mit "HipHop DX", spricht er inzwischen von mentalen Problemen und einem versuchten Suizid.
Auf Instagram postete Lil Wayne nun ein Foto seines damaligen Lebensretters und teilte seine Gedanken zu "Onkel Bob", wie er Hobbler selbst nennt. "Alles passiert aus einem Grund, ich lag im Sterben, als ich dich zum ersten Mal genau an diesem Ort traf. Du hast dich geweigert, mich sterben zu lassen." Alles das, was nicht geschehe, habe einen Grund. "Dieser Grund bist du und der Glaube. RIP Onkel Bob. Tante Kathie hat schon auf dich gewartet. Ich werde euch lieben und vermissen und für euch uns alle leben."
Die US-Webseite Nola.com berichtet, dass sich der Polizist Robert Hobbler an dem Tag vor 28 Jahren nicht im Dienst befunden habe. Er kam dem Jungen aber trotzdem zur Hilfe, als er den Notruf über Funk abhörte. Fünf weitere Beamte seien ebenfalls zum Tatort gefahren. Gegenüber "HipHop DX" erinnert sich der Rapper, dass Polizisten zunächst über ihn hinweg gesprungen seien und nach Drogen und Waffen gesucht hätten.
Lil Wayne thematisiert Kindheitstrauma in Song
Es sei Hobbler gewesen, der sich sofort um ihn kümmerte und nicht auf den Krankenwagen warten wollte. Die Polizei selbst habe ihn dann in die Klinik gefahren. Dem Bericht von Nola.com zufolge versuchte der Polizeibeamte, mit ihm zu sprechen. "Bleib wach, Sohn. Du wirst das überstehen, du wirst sehen", soll er demnach gesagt haben, während der Junge auf seinem Schoß gelegen habe.
Lil Wayne gibt an, den Polizisten Jahre später nach dem Vorfall wiedergetroffen zu haben. Hobbler hatte laut Nola.com, die sich auf seinen Enkel beziehen, in den vergangenen Jahren mit vielen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen, darunter mit Diabetes und den Folgen eines Verkehrsunfalls.
Während in den 90er-Jahren nur über East- und Westcoast-Rap gesprochen wurde, ist es Lil Wayne, der neben Outcast oder Gucci Mane als ein Wegbereiter für das extrem populäre Dirty-South-Genre gilt. Im Song "I Feel Like Dying" (2007) hat er sich bereits mit dem Thema Depression auseinandergesetzt. Seine Erlebnisse als Zwölfjähriger hat er ebenso bereits musikalisch verarbeitet, nämlich in "Let It All Work Out" von seinem Hit-Album Tha Carter V (2018).
- Bei Suizidgefahr: Notruf 112
 Deutschlandweites Info-Telefon Depression, kostenfrei: 0800 33 44 5 33
- Beratung in Krisensituationen: Telefonseelsorge (0800/111-0-111 oder 0800/111-0-222, Anruf kostenfrei) oder Kinder- und Jugendtelefon (Tel.: 0800/111-0-333 oder 116-111)
 - Bei der Deutschen Depressionshilfe sind regionale Krisendienste und Kliniken zu finden, zudem Tipps für Betroffene und Angehörige.
 - In der Deutschen Depressionsliga engagieren sich Betroffene und Angehörige. Dort gibt es auch eine E-Mail-Beratung für Depressive.
 - Eine Übersicht über Selbsthilfegruppen zur Depression bieten die örtlichen Kontaktstellen (KISS).
 
Quelle: ntv.de, ysc