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Rammstein-Gigs verhindern? Lindemanns Anwälte gehen gegen Petition vor

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Till Lindemann, der Sänger der Band Rammstein, ist im Juli in Berlin nicht bei allen gern gesehen.

Till Lindemann, der Sänger der Band Rammstein, ist im Juli in Berlin nicht bei allen gern gesehen.

(Foto: Jens Koch/dpa/Archiv)

Mehrere Frauen erheben Vorwürfe gegen Til Lindemann, bei denen es unter anderem um sexuelle Nötigung geht. Daraufhin soll eine Petition die drei für Berlin geplanten Konzerte verhindern. Die Anwälte des Rammstein-Sängers gehen nun gegen deren Initiatoren vor.

Mitte des Monats sollen Rammstein im Rahmen ihrer Europatournee gleich dreimal auf der Bühne des Berliner Olympiastadions stehen. Nach den Vorwürfen, die seit Ende Mai vielfach gegen den Sänger der Band, Till Lindemann, laut wurden, halten das einige für nicht vertretbar. Seit einiger Zeit können sie eine Online-Petition dagegen unterzeichnen. Mehr als 71.000 Menschen haben das bereits getan. Jetzt gehen die Anwälte des Sängers wiederum gegen diese Kampagne vor.

Gefordert wird in der Petition des Kampagnennetzwerks Campact unter der Überschrift "Keine Bühne für Täter", dass das Land als Eigentümer des Olympiastadions die geplanten und ausverkauften Rammstein-Konzerte verhindert. Nun haben die Initiatoren der Petition nach eigener Aussage ein Unterlassungsschreiben von Till Lindemanns Anwälten erhalten.

"Unser Mandant hat keine jungen Frauen missbraucht", heißt es in der Abmahnung der bekannten Kanzlei Schertz Bergmann, wie unter anderem t-online berichtet, wo man demnach einen Einblick in die Unterlagen erhielt. Als Grundlage für die rechtlichen Schritte gegen die Petition werden darin bestimmte Formulierungen genannt. Zwar stünde es der Petentin offen, sich mit Rammstein und Lindemann kritisch auseinanderzusetzen, dies rechtfertige aber nicht das "Aufstellen und Verbreiten unwahrer und ehrverletzender Tatsachenbehauptungen", so die Kanzlei.

"Nennung als 'Täter' stellt Vorverurteilung dar"

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"Der Rammstein-Sänger Till Lindemann soll junge Frauen bei Konzerten reihenweise und systematisch sexuell missbraucht haben", so die Petition. Aus diesem Grund müssten die Rammstein-Konzerte abgesagt werden. Berlin dürfe nicht zum Ort für sexuellen Missbrauch werden, es müsse Konsequenzen geben, heißt es weiter. Es könne nicht sein, dass sich Till Lindemann in Berlin feiern lasse. "Doch solange die Vorwürfe nicht geklärt sind, sind Konzerte der Band kein sicherer Ort für Mädchen und Frauen. Jetzt gilt es zu zeigen, dass Berliner*innen mutmaßlichen Tätern #KeineBühne bieten", endet der Text. Die Nennung Lindemanns als "Täter" stelle eine Vorverurteilung dar, behaupten nun seine Anwälte.

Die Nordirin Shelby Lynn hatte nach dem Tourauftakt im litauischen Vilnius in den sozialen Netzwerken als erste Frau Vorwürfe erhoben. Via Social Media wurden wenig später weitere Schilderungen von Rammstein-Konzerten veröffentlicht, die sich mit den Darstellungen von Lynn teilweise decken. Junge Frauen seien angeblich gezielt ausgewählt und zu Aftershowpartys eingeladen worden. Dabei soll es auch zu sexuellen Handlungen gekommen sein. Recherchen des NDR und der "Süddeutschen Zeitung" untermauerten das. Lindemann weist die Anschuldigungen zurück, seine Anwälte nannten sie "ausnahmslos unwahr".

Quelle: ntv.de, nan

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