Frontmann Hetfield in Therapie Metallica sagen Konzerte ab
25.02.2020, 16:15 Uhr
Kämpft gegen seine Alkoholsucht: James Hetfield.
(Foto: imago images/ZUMA Press)
Seine Alkoholsucht holt Metallica-Sänger James Hetfield immer wieder ein. Erst vor Kurzem musste die Band deshalb Konzerte in Australien und Neuseeland abblasen. Auch 2020 fallen nun bereits geplante Auftritte ins Wasser. Seine Therapie hat für Hetfield Priorität.
"Meine Gesundheit geht vor" - das schreibt Metallica-Frontmann James Hetfield in einer neu veröffentlichten Erklärung zu den abgesagten Festival-Auftritten der Band im Mai und September. Die beiden USA-Konzerte würden mit Terminen seines Therapieprogramms kollidieren, erklärt der 56-Jährige. Weil er diese nicht verschieben könne, müssten die Headliner-Gigs beim "Sonic Temple"- und "Louder Than Life"-Festival ohne Metallica stattfinden. Seine Therapie gehe aber gut voran, so Hetfield. Der geplanten "WorldWired Tour", die Mitte April in Chile starten soll, stehe daher nichts im Weg.
"Von der positiven Seite betrachtet, verläuft meine Therapie gut. Es war absolut notwendig für mich, auf meine mentale, physische und spirituelle Gesundheit zu achten", erklärt der Sänger und Gitarrist. "Ich möchte betonen, dass die Band alle anderen für 2020 angekündigten Shows spielen wird."
Der Metallica-Frontmann gibt sich optimistisch und stellt klar, dass er jetzt vorrangig auf seine Gesundheit achten müsse. "Die Realität ist, dass ich meine Gesundheit im letzten Jahr auf Tour nicht priorisiert habe und ich weiß jetzt, dass meine geistige Gesundheit an erster Stelle steht."
Auftritt bei Tribut-Show
Hetfield signalisiert in seinem Brief auch die Verbundenheit zur Band. "Das mag wie eine Selbstverständlichkeit für die meisten von euch klingen, aber ich wollte das Metallica-Team/die Metallica-Familie nicht im Stich lassen und ich habe mich damit selbst komplett bloßgestellt." Hetfields Bandkollegen Kirk Hammett, Lars Ulrich und Robert Trujillo teilten seine Erklärung über Twitter.
James Hetfield musste sich im Herbst 2019 aufgrund seiner langjährigen Alkoholsucht erneut in den Entzug begeben, worauf Metallica ihre Tour durch Australien und Neuseeland komplett absagen mussten. Vergangene Woche trat der Sänger erstmals wieder auf. Bei einem Tribut-Konzert für Eddie Money spielte er eine Unplugged-Version von dessen Song "Baby Hold On".
Vor dem Hintergrund von Hetfields Alkoholkrankheit mutet eine Marketing-Idee, die Metallica vor rund eineinhalb Jahren realisierten, ziemlich befremdlich an. Da brachte die Band einen eigenen Whiskey mit dem Namen "Blackened" ("Geschwärzt") in Umlauf - eine Anspielung auf den gleichnamigen Song aus dem Album "... And Justice For All" von 1988.
Quelle: ntv.de, vpr/spot