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Nach Castorf, Dercon, Pollesch Neuer Intendant der Berliner "Volksbühne" steht fest

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Er soll's machen: Berlins Kultursenator Joe Chialo stellt während einer Pressekonferenz Matthias Lilienthal, den neuen Intendanten der "Volksbühne" vor (v.r.).

Er soll's machen: Berlins Kultursenator Joe Chialo stellt während einer Pressekonferenz Matthias Lilienthal, den neuen Intendanten der "Volksbühne" vor (v.r.).

(Foto: picture alliance/dpa)

Seitdem Theaterlegende Frank Castorf 2017 die "Volksbühne" verlassen musste, verlief die Besetzung der Intendanz eher unglücklich, vorsichtig formuliert. Der ungeliebte Chris Dercon, Castorfs Nachfolger, trat schon 2018 zurück; der letzte Intendant René Pollesch starb 2024. Nun soll Matthias Lilienthal übernehmen.

Der Theatermacher Matthias Lilienthal übernimmt ab der Spielzeit 2026/2027 die Intendanz der Berliner "Volksbühne" am Rosa-Luxemburg-Platz. Er soll von einem beratenden Team unterstützt werden, das aus der österreichischen Performance-Künstlerin Florentina Holzinger und der kapverdischen Choreografin Marlene Monteiro Freitas besteht, wie Berlins Kultursenator Joe Chialo von der CDU mitteilte.

Als Frank Castorfs Chefdramaturg und Stellvertreter hatte Lilienthal zwischen 1991 und 1998 bereits an der Volksbühne gearbeitet. Von 2003 bis 2012 leitete er das HAU in Berlin. Er war auch Intendant der Münchner Kammerspiele.

Holzinger, die schon mehrfach an der Volksbühne inszeniert hat, bildet mit Freitas ein sogenanntes Artistic Board. Die mehrfach ausgezeichnete Österreicherin ist bekannt für ihre spektakulären Bühnenstücke - zuletzt etwa für die blutige und provokante Opernperformance "Sancta".

Der bisherige Volksbühnen-Intendant René Pollesch war im Februar des vergangenen Jahres unerwartet gestorben. Eine Übergangsintendanz für das renommierte Theater war zuletzt gescheitert.

"Bei der Volksbühne zwei Millionen einzusparen, das ist absurd"

Auch die Volksbühne - und damit dann auch Lilienthal - muss sich derzeit und in Zukunft mit den Sparplänen und Etatkürzungen des Berliner Senats herumschlagen.

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Der ehemalige Berliner Kultursenator Klaus Lederer (parteilos, früher Die Linke) hatte das Ende Dezember 2024 kritisiert: CDU und SPD hätten von Anfang an gemeinsam mit den betroffenen Kulturinstitutionen über Sparmöglichkeiten sprechen sollen: "Aber da das top-down gemacht wurde, am Grünen Tisch, frei von jeder Ahnung über die Dinge, die da laufen, wird es ganz viele Dinge geben, die sich gar nicht umsetzen lassen, weil da vertragliche Verpflichtungen bestehen. Also bei der Volksbühne zwei Millionen (Euro) einzusparen, das ist absurd", sagte er im rbb24 Inforadio dazu.

Den Kürzungsplänen folgten in den Wochen danach viele Proteste und Demonstrationen der Kultur-, Kunst- und Clubszene Berlins.

Quelle: ntv.de, abe/dpa

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