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Nach "Hitlergruß"-Eklat Polizei durchsucht Wohnhaus von Melanie Müller

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War zum Zeitpunkt der Razzia nicht zu Hause: Melanie Müller.

(Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress)

Melanie Müller bestreitet, irgendetwas mit Rechtsextremen zu tun zu haben. Doch spätestens seit ein Video aufgetaucht ist, in dem sie den Arm zum "Hitlergruß" zu heben scheint, ist ihre Glaubwürdigkeit schwer angekratzt. Nun rücken die Ermittler sogar zur Razzia bei ihr an.

Beinahe schien die Aufregung um Ex-Dschungelkönigin Melanie Müller schon wieder verflogen. Nachdem anscheinend belastende Videos aufgetaucht waren, sah es nahezu so aus, als würde auch schon wieder der Alltag Einzug halten. Jedenfalls stand die 34-Jährige bereits kurz darauf wieder auf der Bühne, als sei nichts gewesen.

Nun aber hat der mutmaßliche Nazi-Eklat dann doch ein handfestes Nachspiel. So rückten am Donnerstagmorgen Polizei und Staatsanwaltschaft zu einer Razzia in Müllers Leipziger Wohnhaus an. Einen entsprechenden Bericht der "Bild"-Zeitung bestätigten die Behörden.

Die Durchsuchung stünde im Zusammenhang mit einem Ermittlungsverfahren gegen Müller, bei dem es um den Verdacht des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen gehe, sagte eine Sprecherin der Leipziger Staatsanwaltschaft. Bei solchen Kennzeichen kann es sich etwa um Fahnen, Abzeichen, Uniformstücke, Parolen und Grußformen handeln.

Beweismittel in Wohnhaus von Melanie Müller sichergestellt?

Laut "Bild"-Zeitung fand die Razzia in den frühen Morgenstunden statt. So seien die Beamten gegen 4 Uhr morgens am Grundstück der Ballermann-Sängerin eingetroffen, ehe sie sich kurz darauf über die Hintertür Zutritt zum Gebäude verschafft hätten.

Müller selbst sei während der Durchsuchung nicht zugegen gewesen, berichtet die "Bild"-Zeitung. Sie befinde sich derzeit auf Mallorca. Ihre beiden Kinder seien hingegen bei ihrem Noch-Ehemann Mike Blümer in Obhut, von dem sich Müller Ende 2021 getrennt hatte.

Sehr wohl anwesend sei jedoch Müllers aktueller Lebensgefährte Andreas Kunz gewesen. "Der Hund schlug an, davon wurde ich wach, und dann standen auch schon die Polizisten vor mir", wird er von der Zeitung zitiert. Kunz soll ausgesagt haben, die Polizei sei bei der Suche nach Speichermedien im Haus erfolglos geblieben. Nach "Bild"-Informationen sollen hingegen Beweismittel sichergestellt worden sein.

"Sieg Heil" und "Hitlergruß"

Hintergrund der Razzia sind mehrere Videos von einem Auftritt Müllers im September. Die in Leipzig entstandenen Aufnahmen gelangten wenig später an die Öffentlichkeit. Auf ihnen ist zu sehen und zu hören, wie mehrere Konzertbesucher "Sieg Heil" rufen. Ein weiterer Clip zeigt Müller, wie sie mehrfach den rechten Arm in die Höhe reckt.

Die Sängerin bestritt anschließend, damit den sogenannten "Hitlergruß" gezeigt zu haben. Auch erklärte sie, sich von rechtem Gedankengut zu distanzieren. Nachdem sie auf die Parolen der Besucher aufmerksam geworden sei, habe sie ihren Auftritt in Leipzig abgebrochen. Einen Video-Beweis für diesen Konzertabbruch, den Müller versprach, blieb sie jedoch bis heute schuldig.

Müller war bereits in der Vergangenheit mit grenzwertigen politischen Äußerungen aufgefallen. So zog sie etwa 2017 bei Facebook über Flüchtlinge her: "Hauptsache unsere ausländischen Mitbürger haben ein neues Telefon und ewig finanzielle Unterstützung."

Quelle: ntv.de, vpr

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