Ehrgeiz zerstörte Beziehung Obama wollte zunächst eine andere heiraten
03.05.2017, 16:40 Uhr
Nicht die erste Wahl? Der Autor David Garrow behauptet, Obama habe vor Michelle um die Hand einer anderen Frau angehalten - vergeblich.
(Foto: AP)
Ex-US-Präsident Obama gilt vielen nicht nur als Politiker, sondern auch als Ehemann als Vorbild. Eine neue Biografie enthüllt nun wenig schmeichelhafte Details aus der Zeit vor seiner politischen Karriere, die er in seinen eigenen Büchern nicht erwähnt.
Vor seiner Liebe zu seiner jetzigen Ehefrau Michelle hatte Ex-US-Präsident Barack Obama einer neuen Biografie zufolge einer anderen Frau einen Heiratsantrag gemacht. Sheila Miyoshi Jager, die heute als Professorin für Asien-Studien in Ohio arbeitet, habe den ehrgeizigen jungen Studenten letztlich jedoch zurückgewiesen, berichtet der Autor David Garrow in seinem neuen Buch "Rising Star. The Making of Barack Obama". Die Biographie soll kommende Woche erscheinen. Mehrere US-Medien zitieren bereits aus dem Inhalt.
Obama selbst hat in seiner eigenen Autobiografie die Beziehung zu Jager mit keinem Wort erwähnt. In "Dreams From My Father" kommt nur eine andere Ex-Freundin vor. Von einem Heiratsantrag ist nicht die Rede. Garrow beruft sich bei seiner Schilderung auf ausführliche Interviews mit Jager und anderen Gefährten aus Obamas Studienzeit.
Garrow zufolge war Jagers Familie gegen die 1986 von Obama vorgeschlagene Heirat. Vor allem die Mutter meinte, dass ihre Tochter mit damals 22 Jahren noch zu jung für die Ehe sei. Obama war zu diesem Zeitpunkt 25. Jager zufolge gingen die beiden zwar noch eine Weile miteinander aus. Doch die Beziehung sei etwa ein Jahr später zerbrochen, unter anderem weil Obama sich immer stärker politisch in der schwarzen Community in Chicago engagiert habe. "Ich erinnere mich speziell, dass er 1987, als unsere Beziehung etwa seit einem Jahr bestand, bereits das Ziel vor Augen hatte, Präsident zu werden."
Obamas "hohler Kern"
Garrow zufolge soll der ehrgeizige Obama damals darüber gesprochen haben, dass es für die Karriere eines schwarzen Politikers besser sei, mit einer Afro-Amerikanerin liiert zu sein. Bereits als Student habe Obama keineswegs nur davon geträumt, erster farbiger Präsident der Vereinigten Staaten zu werden, sondern diesem Ziel alles untergeordnet - einschließlich der Liebe. Alle Aktivitäten, wie sein Engagement für benachteiligte Schwarze in Chicago, hätten vor allem als Basis für Obamas politische Karriere dienen sollen, schreibt Garrow. Er kommt zu dem wenig schmeichelhaften Schluss, dass der spätere Präsident dabei wie in einem "Schmelztiegel" einen "eisernen Willen" geformt habe. "Aber der Kern des Gefäßes war hohl."
1988 verlies Obama Chicago, um an der Eliteuni Harvard Jura zu studieren. Dort lernte er wenig später Michelle Robinson kennen. Doch laut Garrows Schilderung wäre Jager der Beziehung fast dazwischen gekommen. Denn auch Jager kam nach einem Studienaufenthalt nach Harvard und traf sich mehrfach mit Obama, obwohl der bereits mit der späteren First Lady liiert war. "Ich habe mich immer schlecht gefühlt deswegen", zitiert die "Washington Post" Jager laut dem Buch.
Doch schließlich entschied sich Obama für Michelle. 1991 verlobten sich die beiden und heirateten im folgenden Jahr. Der Kontakt zu Jager, so Garrow, riss jedoch nicht ganz ab. Noch während Obamas Präsidentschaft schrieben sich die beiden gelegentlich Briefe.
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Quelle: ntv.de, mbo