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"Es war mir eine große Ehre" Peter Urban verabschiedet sich vom ESC

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Peter Urban ist beim ESC  künftig nur noch Zuschauer.

Peter Urban ist beim ESC künftig nur noch Zuschauer.

(Foto: dpa)

Die Qualität der Beiträge beim Eurovision Song Contest mag schwanken, doch auf den Kommentar von Peter Urban kann sich das deutsche Fernsehpublikum verlassen. Der Mann mit der sonoren Stimme führt seit 25 Jahren mit Expertise und Witz durch die Sendung. Jetzt macht er allerdings Schluss.

Für den langjährigen deutschen ESC-Kommentator Peter Urban war dieser Eurovision Song Contest in Liverpool ein ganz besonderer: Es war das letzte Mal, dass der 75-Jährige das Musikereignis für die ARD kommentierte. 25 Mal war er bei dem Song-Wettbewerb für die ARD am Mikrofon, seine trocken-ironischen und zugleich bildreichen Kommentare gehörten hierzulande zum ESC-Erlebnis ebenso dazu wie aufwändige glitzernde Kostüme und Bühnen-Feuerwerk. Nur der Schweizer Kommentator Jean-Marc Richard ist schon länger beim ESC dabei.

Auch in der Nacht zum Sonntag erfreute Urban seine Fans wieder mit kenntnisreichen, flapsigen und ironischen Kommentaren. "Scary! - Der Konfirmand im weißen Hemdchen im Kampf gegen die bösen Mächte", sagte er etwa über Serbiens Starter Luke Black. Zu der Darbietung der gesangsstarken Französin La Zarra, die mit einer meterlangen Schleppe auf einem tortenförmigen Podest stand, sagte er, ihr Auftritt sei "etwas leblos" gewesen. "Warum haben sie sie bloß auf diesem Turm festgebunden?"

"Endlich Sportreporter"

Seit 1997 kommentierte Urban mit nur einer krankheitsbedingten Ausnahme jedes ESC-Finale. In Urbans Premierenjahr wurde Deutschland durch Bianca Shomburg vertreten. Schon damals hatte Deutschland beim ESC einen schweren Stand: Die Sängerin wurden im Vorfeld zwar als eine der Favoritinnen gehandelt, am Ende landete ihr Beitrag aber auf Platz 18.

Dem Publikum in Norddeutschland war Urban früher schon durch Musik-Shows im NDR bekannt. Den Job als ESC-Kommentator bekam er, als 1997 der NDR die Federführung vom Mitteldeutschen Rundfunk übernahm. "Mein Gott, da kann ich endlich Sportreporter sein - das ist ja wie ein Wettstreit", war nach eigenen Angaben sein erster Gedanke. Urban trug dazu bei, das Musikereignis für ein jüngeres Publikum wieder attraktiver zu machen, indem er mehr Lockerheit in den angestaubt-steifen Wettbewerb brachte.

Am 14. April wurde Urban 75 Jahre alt. Dies und sein 25. ESC hätten ihn bestärkt, nach Liverpool Schluss zu machen, sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". "Es ist doch am besten, man hört auf, wenn es noch Spaß macht." Urban nahm am Ende der ESC-Übertragung in der ARD Abschied und bedankte sich bei Kollegen, Vorgesetzten und den Zuschauern. "Es war mir immer ein Vergnügen und eine große Ehre", sagte er. "Ich hoffe, ich habe Ihnen diese einmalige Veranstaltung und ihren Wandel schmackhaft gemacht". Urban dankte auch seiner "Familie, die oft auf mich verzichten musste". "Jetzt können wir zusammen schauen", fügte er mit Blick auf die künftigen ESC-Shows hinzu.

Quelle: ntv.de, ino/AFP

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