Unterhaltung

Einen Tag nach Weinstein-Urteil Plácido Domingo bedauert Fehlverhalten

Übt sich in Reue: Plácido Domingo.

Übt sich in Reue: Plácido Domingo.

(Foto: imago images/Future Image)

Filmproduzent Harvey Weinstein drohen viele Jahre im Knast. Doch im Zuge der MeToo-Bewegung sind auch andere Showgrößen ins Zwielicht geraten. Startenor Plácido Domingo zum Beispiel. Er geht nun mit einer Erklärung in die Offensive und entschuldigt sich für sein Handeln - irgendwie jedenfalls.

Opernstar Plácido Domingo hat sich bei den Frauen entschuldigt, die ihm im Zuge der MeToo-Bewegung Übergriffe vorgeworfen haben. "Ich möchte, dass sie wissen, dass mir der Schmerz, den ich ihnen zugefügt habe, wirklich leidtut", heißt es in einer Mitteilung des 79-Jährigen. "Ich übernehme die volle Verantwortung für mein Handeln, und ich bin aus dieser Erfahrung gewachsen."

Rund 20 Frauen lasten Domingo an, ihnen Küsse aufgezwungen, sie begrapscht oder ohne ihr Einverständnis gestreichelt zu haben. Die Vorwürfe reichen bis zu Vorfällen in den 80er-Jahren zurück. Domingos Verhalten soll auch deshalb lange folgenlos geblieben sein, weil er als einer der größten Opernstars der Welt unantastbar schien.

Domingo hatte die Vorwürfe in der Vergangenheit noch zurückgewiesen. Alle seine sexuellen Beziehungen und Handlungen seien "immer willkommen und einvernehmlich" gewesen, betonte er bislang.

Domingo hat nachgedacht

Nach den Vorwürfen war Domingo im Oktober 2019 als Chef der Oper in Los Angeles zurückgetreten. Einige Opernhäuser und Orchester in den USA sagten Auftritte des Spaniers ab. Andere - vor allem in Europa - hielten jedoch weiter an dem Klassik-Weltstar fest.

Trotz seiner Entschuldigung weist Domingo zwischen den Zeilen eine Teilverantwortung auch den Frauen zu. So heißt es in seiner Mitteilung: "Ich habe mir in den letzten Monaten Zeit genommen, um über die Anschuldigungen nachzudenken, die verschiedene Kolleginnen von mir gegen mich erhoben haben." Und weiter: "Ich verstehe jetzt, dass einige Frauen vielleicht befürchtet haben, sich ehrlich zu äußern, weil sie befürchteten, dass ihre Karriere dadurch beeinträchtigt werden könnte. Das war zwar nie meine Absicht, aber man sollte niemandem dieses Gefühl vermitteln."

Domingos Erklärung erfolgt einen Tag nach der Verurteilung des früheren Filmproduzenten Harvey Weinstein in New York. Weinstein wurde der sexuellen Nötigung und der Vergewaltigung für schuldig befunden. Wie hoch sein Strafmaß ausfällt, ist noch nicht entschieden.

Quelle: ntv.de, vpr/dpa

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