Zoff um royale Residenzen Prinz Andrew knüpft seinen Auszug an Bedingungen
27.10.2025, 15:52 Uhr Artikel anhören
König Charles (r.) will seinen jüngeren Bruder schon lange aus der Royal Lodge haben.
(Foto: REUTERS)
Der Skandal um seine Epstein-Verbindungen und sein mietfreies Leben in der Royal Lodge sorgen für Empörung. Jetzt zeigt sich Prinz Andrew aber offenbar zu einem Umzug bereit - doch nur, wenn seine Ex-Frau Sarah Ferguson ein eigenes Anwesen bekommt.
Der Streit um Prinz Andrews Wohnsitz nimmt eine überraschende Wendung: Der 65-Jährige soll bereit sein, die großzügige Royal Lodge in Windsor zu verlassen - allerdings nur unter einer besonderen Bedingung. Der britischen Zeitung "The Sun" zufolge verlangt er, dass seine Ex-Frau Sarah "Fergie" Ferguson ein eigenes Anwesen erhält, sollte er selbst in das deutlich kleinere Frogmore Cottage umziehen.
Momentan wohnen die beiden gemeinsam in der Royal Lodge mit 30 Zimmern. Seit Monaten versucht König Charles Medienberichten zufolge bereits, seinen jüngeren Bruder und dessen Ex-Frau zum Umzug zu bewegen, bisher erfolglos. In den vergangenen Tagen ist der öffentliche Druck aber gestiegen, da die Empörung über Andrews Verbindungen zum Sexualstraftäter Jeffrey Epstein weiter anhält. So wurden die Memoiren des Epstein-Opfers Virginia Giuffre veröffentlicht, in denen sie behauptet, zum Sex mit dem Prinzen gezwungen worden zu sein, als sie noch minderjährig war. Der Royal bestreitet vehement alle Vorwürfe.
Laut "The Sun" sollen Andrew und Fergie nun angeblich zugestimmt haben, umzuziehen - vorausgesetzt, dass sich ihre Wünsche für ihre künftigen Domizile erfüllen. Im Frogmore Cottage, wo der Prinz fortan leben soll, hatten zuvor sein Neffe Harry und dessen Ehefrau, Herzogin Meghan, gewohnt, bevor sie in die USA auswanderten. Das Adelaide Cottage wird demnächst frei. Prinz William, Prinzessin Kate und die drei gemeinsamen Kinder, die dort derzeit leben, ziehen nächsten Monat in die Forest Lodge im Windsor Great Park um.
"Andy ist bereit zu gehen, aber das sind seine Forderungen. Er ist realistisch und weiß, dass seine Zeit in der Royal Lodge abgelaufen ist. Wenn er gehen muss, dann hat er um das Frogmore Cottage gebeten", wird eine Prinz Andrew nahestehende Quelle von der "Sun" zitiert. Dass seine Ex-Frau, mit der er seit der Scheidung im Jahr 1996 immer noch eng befreundet ist und zusammen lebt, nicht mit ihm gehen will, kommt dem Bericht zufolge überraschend. "Es ist ein Neuanfang für beide", heißt es aber von der Quelle.
Prinz Andrew zahlt seit 22 Jahren keine Miete
Prinz Andrew hatte am 17. Oktober wegen des Epstein-Skandals bereits seine Titel zurückgegeben. "In Gesprächen mit dem König und meiner unmittelbaren sowie weiteren Familie sind wir zu dem Schluss gekommen, dass die anhaltenden Anschuldigungen gegen mich von der Arbeit Seiner Majestät und der Königsfamilie ablenken", hieß es in einer persönlichen Erklärung Andrews.
Er habe sich dazu entschieden, "meine Pflicht gegenüber meiner Familie und meinem Land an erste Stelle zu setzen", heißt es. Und weiter: "Mit Zustimmung Seiner Majestät sind wir der Ansicht, dass ich nun einen Schritt weiter gehen muss. Ich werde daher meinen Titel und die mir verliehenen Ehren nicht mehr führen. Wie ich bereits zuvor gesagt habe, weise ich die gegen mich erhobenen Vorwürfe entschieden zurück."
Kurz darauf wurde bekannt, dass Prinz Andrew seit 22 Jahren keine Miete für sein Anwesen in Windsor zahlt. Der private Pachtvertrag mit dem Crown Estate ermöglicht es ihm zudem, noch bis zum Jahr 2078 in der Royal Lodge wohnen zu bleiben. Aus dem in der "Times" abgedruckten Vertrag geht hervor, dass Andrew seit 2003 jährlich "ein Pfefferkorn (falls verlangt)" Miete gezahlt hat. "The Independent" berichtete, dass Prinz Andrew eine Million Pfund für die Pacht des Anwesens sowie mindestens 7,5 Millionen Pfund für Renovierungsarbeiten im Jahr 2005 an den Crown Estate bezahlt habe. Im Gegenzug sei ihm die Miete für das Anwesen erlassen worden.
Quelle: ntv.de, lpe/spot