Royale Pflichten trotz SkandalPrinzessin Beatrice lässt sich nichts anmerken

Trotz des Epstein-Skandals um ihren Vater präsentiert sich Prinzessin Beatrice bei einem öffentlichen Auftritt souverän. Der Krankenhausbesuch ist für die Tochter von Ex-Prinz Andrew eine emotionale Herzensangelegenheit.
Mit ruhigem Lächeln und fester Haltung trat Prinzessin Beatrice am Montag im Londoner Chelsea and Westminster Hospital vor die Kameras - ihr erster öffentlicher Auftritt, seit der Epstein-Skandal die königliche Familie endgültig erschüttert hat. Die Tochter von Andrew Mountbatten-Windsor, wie der Ex-Royal mittlerweile offiziell heißt, besuchte dort die Forschungslabore der Wohltätigkeitsorganisation Borne, deren Schirmherrin sie ist. Auf den von "Sky News" veröffentlichten Bildern wirkt sie gefasst und konzentriert - keine Spur von Nervosität oder Anspannung. Wer Anzeichen von Belastung suchte, wurde enttäuscht.
Dass Beatrice öffentlich so souverän auftritt, ist bemerkenswert, denn die vergangenen Wochen waren für sie zweifellos eine emotionale Belastungsprobe. König Charles III. hatte ihrem Vater Andrew sowohl den Prinzentitel als auch die Herzogswürde entzogen. Hintergrund sind seine langjährigen Verbindungen zum verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein. Die inzwischen verstorbene Virginia Giuffre hatte Andrew beschuldigt, sie im Alter von 17 Jahren sexuell missbraucht zu haben. Vorwürfe, die der Herzog von York stets zurückwies, dennoch soll er mehrere Millionen Pfund gezahlt haben, um eine außergerichtliche Einigung zu erzielen. Für Beatrice, die stets bemüht war, Distanz zu den Verfehlungen ihres Vaters zu wahren, muss der öffentliche Skandal schmerzhaft sein.
Ein Besuch mit persönlicher Bedeutung
Ihr Termin im Chelsea and Westminster Hospital war für die Prinzessin mehr als reine Pflichterfüllung - er war auch eine Herzensangelegenheit. In dieser Klinik brachte Beatrice im Januar ihre jüngste Tochter Athena mehrere Wochen zu früh zur Welt. Das kleine Mädchen wog bei der Geburt nur knapp zwei Kilogramm. Die Charity Borne, der sich Beatrice seit Jahren widmet, erforscht Möglichkeiten, Frühgeburten zu verhindern. Der Besuch, erklärte sie, habe ihr "so viel Hoffnung gegeben, weil das Thema inzwischen "unglaublich ernst genommen wird".
Trotz der Turbulenzen setzt Beatrice ihre royalen Verpflichtungen unbeirrt fort. Erst kürzlich wurde bekannt, dass sie die Rolle der stellvertretenden Schirmherrin des "Outward Bound Trust" übernommen hat - einer Organisation, bei der ihr Vater jahrzehntelang engagiert war, bis er 2019 infolge des Epstein-Skandals zurücktrat. In der offiziellen Mitteilung war von einem "neuen Kapitel" die Rede. Beatrice könne "ihr persönliches Engagement für die Entwicklung von Selbstvertrauen, Belastbarkeit und Ehrgeiz bei jungen Menschen" unter Beweis stellen. Unterstützt wird sie dabei von ihrem Onkel Prinz Edward, der als Schirmherr die Arbeit seines verstorbenen Vaters Prinz Philip fortführt. Prinz Andrew selbst wurde in der Mitteilung nicht erwähnt.
Kurz vor ihrem Krankenhausbesuch sorgten Berichte für Schlagzeilen, wonach Beatrice das Land verlassen habe. Das "People"-Magazin meldete, sie sei bei der "Future Investment Initiative" in Riad, Saudi-Arabien, gesichtet worden, wo sie einen Nachmittagstee für Geschäftsfrauen veranstaltete - während in Großbritannien die Krise um ihren Vater ihren Höhepunkt erreichte.
Die Reise löste Spekulationen aus, Beatrice könne in Andrews frühere Rolle als inoffizielle Handelsbotschafterin des Vereinigten Königreichs schlüpfen. Der Palast reagierte prompt auf weitere Gerüchte, wonach Prinz William seine Cousine gebeten habe, im Streit um die Royal Lodge Druck auf ihren Vater auszuüben. Laut "Mirror" bestritt der Kensington Palast, dass ein solches Treffen überhaupt stattgefunden habe.