Trauer in Japan Prinzessin Yuriko stirbt mit 101
15.11.2024, 19:58 Uhr Artikel anhören
Möglicherweise starb Prinzessin Yuriko an den Folgen einer Lungenentzündung.
(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
Japans Kaiserfamilie verliert ein weiteres Mitglied: Prinzessin Yuriko ist im hohen Alter von 101 Jahren gestorben. Die Witwe von Prinz Mikasa lebte zuletzt zurückgezogen, nachdem sich ihr Gesundheitszustand bereits im März verschlechtert hatte.
Die japanische Prinzessin Yuriko ist tot. Wie das kaiserliche Hofamt mitteilte, starb sie am Freitagmorgen Ortszeit im St.-Luke's-Krankenhaus von Tokio.
Yuriko war mit 101 Jahren das älteste noch lebende Mitglied der kaiserlichen Familie von Japan. Zuletzt lebte sie zurückgezogen im Palast Akasaka. Dort soll sie bis kurz vor ihrem Tod noch Zeitschriften gelesen, Baseball-Spiele im Fernsehen verfolgt und Ausflüge in den Palastgarten unternommen haben.
Angaben zur genauen Todesursache wurden nicht gemacht. In japanischen Medien heißt es jedoch, Yuriko sei an den Folgen einer Lungenentzündung gestorben. 2022 hatte die Prinzessin noch eine Covid-19-Infektion überstanden. Im März war sie wegen eines leichten Hirninfarkts bereits im St.-Luke's-Krankenhaus behandelt worden.
Yuriko wurde 1923 als Adelige geboren und heiratete im Alter von 18 Jahren während des Zweiten Weltkriegs Prinz Mikasa, den jüngsten Bruder von Kaiser Hirohito. Die beiden waren 75 Jahre lang verheiratet, als er 2016 im ebenfalls hohen Alter von 100 Jahren starb.
Drei Söhne starben jung
Gemeinsam bekam das Paar fünf Kinder, von denen die drei Söhne wiederum verhältnismäßig früh starben: Prinzessin Yasuko (geboren 1944), Prinz Tomohito (1946-2012), Prinz Katsura (1948-2014), Prinzessin Masako (geboren 1951) und Prinz Takamado (1954-2002).
Yuriko zog die Kinder groß und unterstützte Mikasas Forschungen zur altorientalischen Geschichte. Gleichzeitig kam sie ihren offiziellen Pflichten nach und beteiligte sich an philanthropischen Aktivitäten, darunter die Förderung der Gesundheit von Müttern und Kindern.
Mit Yurikos Tod schrumpft Japans kaiserliche Familie auf 16 Personen, darunter vier Männer. Da Frauen auf dem japanischen Thron nicht zugelassen sind, sondern sogar von der Familie ausgeschlossen werden, falls sie eine bürgerliche Person heiraten sollten, droht dem Kaiserhaus ein Dilemma. Als potenzielle Thronfolger stehen aktuell nur noch der fünf Jahre jüngere Bruder des 64-jährigen Kaisers Naruhito, der 88-jährige Onkel sowie der gerade mal 18-jährige Neffe bereit.
Zum Tod von Yuriko äußerte sich auch Japans Premierminister Shigeru Ishiba. "Ich bin zutiefst betrübt über die Nachricht vom Tod Ihrer kaiserlichen Hoheit Prinzessin Yuriko von Mikasa", teilte er in einer Stellungnahme mit.
Quelle: ntv.de, vpr/spot