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Filmprojekt kostet 120 Millionen Regisseur Coppola finanziert "Megalopolis" aus eigener Tasche

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Francis Ford Coppola (l.) mit Hauptdarsteller Adam Driver.

Francis Ford Coppola (l.) mit Hauptdarsteller Adam Driver.

(Foto: IMAGO/ABACAPRESS)

Mit "Megalopolis" stellt US-Regisseur Francis Ford Coppola in Cannes sein neues Megaprojekt vor. Den Film finanziert der 85-Jährige aus den Einnahmen aus seinem Weingut. Kolportiert werden Produktionskosten von Dutzenden Millionen Dollar - die kein Filmstudio aufgrund der Komplexität des Films mittragen wollte.

US-Regisseur Francis Ford Coppola macht sich nach eigenen Worten wegen des finanziellen Risikos seines umstrittenen neuen Films "Megalopolis" keine Sorgen. "Das Geld spielt keine Rolle", sagte der 85-Jährige in Cannes. "Was wichtig ist, sind Freunde, denn ein Freund wird euch nie im Stich lassen. Geld kann sich verflüchtigen." Coppola hat Berichten zufolge rund 120 Millionen Euro in sein neues Science-Fiction-Drama gesteckt, weil kein Studio das ausschweifende Projekt finanzieren wollte.

Coppola habe Geld, das er mit seinem Weingut gemacht habe, in den Film gesteckt, erläuterte er. Er sei damals beim Kauf des Weinguts ein Risiko eingegangen, das sich ausgezahlt habe - und das Gleiche habe er nun mit seinem neuen Film gemacht. "Ich habe keine Geldprobleme", sagte er. "Und noch etwas: Meine Kinder, Sofia, Roman (...) haben ausnahmslos wunderbare Karrieren." Sie müssten von ihm seiner Ansicht nach kein Vermögen erben. Sofia und Roman Coppola arbeiten beide selbst als Regisseure und Drehbuchautoren.

"Megalopolis" ist ein politischer Science-Fiction-Film, der Bezug zum Römischen Reich nimmt. Die Handlung spielt in einer an New York angelehnten Stadt namens New Rome. Darüber, wie in der Stadt regiert wird und wie sie neu gestaltet werden soll, entbrennt ein Streit zwischen dem Bürgermeister Franklyn Cicero (Giancarlo Esposito) und dem visionären Erfinder Cesar Catilina (Adam Driver). Kritiker beschrieben den Film als ausschweifend, grotesk und vollgestopft mit Ideen. "In der Branche hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass dieser Film niemals ein breites Publikum finden wird, und man kann ihr nur zustimmen", schrieb das Branchenmagazin "Hollywood Reporter".

"Megalopolis" wird auch von negativen Schlagzeilen überschattet. Der "Guardian" berichtete unter Bezug auf mehrere anonyme Quellen, Coppola habe versucht, Statistinnen während einer Szene am Set von "Megalopolis" zu küssen. Der ausführende Produzenten Darren Demetre wies das zurück.

Auf einer Pressekonferenz musste Coppola keine Fragen dazu beantworten - viele der anwesenden Journalistinnen und Journalisten konnten wegen der begrenzten Zeit allerdings ihre Fragen auch nicht stellen. Thema war hingegen kurz sein legendärer Film "Der Pate", von dem drei Teile erschienen sind. Coppola sagte, dass er mit der Idee spiele, eine neue Szene von "Der Pate" zu veröffentlichen - was in der Pressekonferenz zu einigem aufgeregten Raunen führte.

Sein Oscar-prämiertes Meisterwerk "Apocalypse Now" lief vor 45 Jahren im Wettbewerb von Cannes und gewann die Goldene Palme. 1974 hatte er für "Der Dialog" (Originaltitel: "The Conversation") schon einmal den Hauptpreis des Festivals gewonnen.

Quelle: ntv.de, mba/dpa

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