"Brennender Zaster" Schriftsteller Ricardo Piglia ist tot
06.01.2017, 23:55 Uhr
Ricardo Piglia (hier im Jahr 2013) war unheilbar krank.
(Foto: picture alliance / dpa)
Sein erstes Buch wurde veröffentlicht, da war der Ricardo Piglia 25 Jahre alt. Sein internationaler Durchbruch kam 1980 mit "Künstliche Atmung". Nun ist einer der bedeutendsten Schriftsteller Argentiniens gestorben.
Der argentinische Schriftsteller Ricardo Piglia ist im Alter von 75 Jahren gestorben. Dies bestätigte der Verlag Anagrama. Piglia litt seit mehreren Jahren an der unheilbaren Muskel- und Nervenkrankheit ALS (Amyotrophe Lateralsklerose).
Piglia war eine der bedeutendsten argentinischen Schriftsteller der letzten 50 Jahre. Nach seinem ersten veröffentlichten Werk, dem Erzählungsband "La invasión" (1967), schrieb er fünf Romane und zahlreiche Kurzgeschichten. Piglia gewann unter anderem 2011 mit "Blanco nocturno" ("Ins Weiße zielen") den Rómulo-Gallegos-Preis in Venezuela und 2015 den spanischen Formentor-Preis für sein Gesamtwerk.
Der Roman "Respiración artificial" ("Künstliche Atmung", 1980) bedeutete den internationalen Durchbruch Piglias und kennzeichnete einen Wendepunkt in der modernen argentinischen Literatur. Piglia verband hier wie auch in weiteren Werken die Handlung eines Kriminalromans mit politischem Geschehen und literarischen Zitaten. Er beschäftigte sich auch intensiv mit der Beziehung zwischen Literatur und Film und lehrte an den US-Universitäten von Harvard und Princeton.
Piglia schrieb die Drehbücher mehrerer Filme. Auch sein Roman "Plata quemada" ("Brennender Zaster") wurde verfilmt, unter der Regie von Marcelo Piñeyro, der mit der Produktion den spanischen Goya-Preis gewann.
Quelle: ntv.de, rpe/dpa