Unterhaltung

Missbrauch und Vergewaltigung Schwere Vorwürfe gegen Soul-Legende Smokey Robinson und Ehefrau

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Sollen gemeinsame Sache gemacht haben: Frances Gladney und Smokey Robinson.

Sollen gemeinsame Sache gemacht haben: Frances Gladney und Smokey Robinson.

(Foto: IMAGO/ZUMA Wire)

Vier ehemalige Haushaltshilfen werfen Soul-Ikone Smokey Robinson wiederholte sexuelle Übergriffe und Vergewaltigung vor. Die Klage reicht bis ins Jahr 2007 zurück und belastet auch seine Ehefrau Frances schwer.

Die Motown-Legende Smokey Robinson steht im Fokus schwerwiegender Vorwürfe: Vier Frauen beschuldigen den heute 84-Jährigen und seine Ehefrau, sie über Jahre hinweg sexuell belästigt, missbraucht und wiederholt vergewaltigt zu haben. Alle vier haben einst als Haushaltshilfen bei dem Paar gearbeitet. Die Anschuldigungen, die in einer am Dienstag in Los Angeles eingereichten Klage detailliert geschildert werden, reichen bis ins Jahr 2007 zurück und werfen ein düsteres Licht auf das Privatleben des Soul-Stars.

Die Klägerinnen, die aus Angst um ihren Job und ihren Aufenthaltsstatus anonym bleiben, berichten von systematischem Missbrauch in Robinsons Anwesen im San Fernando Valley und in Las Vegas. Laut Klageschrift habe Robinson gezielt Situationen geschaffen, in denen er die Frauen isolieren konnte, um sie zu sexuellen Handlungen zu zwingen - trotz ihrer wiederholten Proteste. Die Vorwürfe umfassen sexuelle Nötigung, Gewalt, Freiheitsberaubung und geschlechtsspezifische Übergriffe.

Missbrauch in zahlreichen Fällen?

Smokey Robinson (l.) 1983 mit Stevie Wonder.

Smokey Robinson (l.) 1983 mit Stevie Wonder.

(Foto: imago images/Mary Evans)

Besonders erschütternd sind die Schilderungen der vier Klägerinnen: Jane Doe 1 berichtet von mindestens sieben Übergriffen zwischen Januar 2023 und Februar 2024. Robinson habe sie regelmäßig in ein bestimmtes Schlafzimmer gelockt, die Tür verschlossen und sie trotz ihrer Ablehnung missbraucht. Jane Doe 2 schildert 23 nicht einvernehmliche sexuelle Handlungen während ihrer Anstellung zwischen 2014 und 2020. Sie beschreibt, wie Robinson sie zu Oralsex zwang und sie wiederholt ohne Kondom penetrierte. Jane Doe 3 spricht von einem regelrechten "Ritual", das sich über Jahre hinweg mindestens 20 Mal wiederholt habe. Auch sie sei zu sexuellen Handlungen gezwungen worden, teils gegen Geldangebote, die sie ablehnte. Jane Doe 4, die seit 2006 für das Ehepaar arbeitete, gibt an, bereits 2007 erstmals vergewaltigt worden zu sein. Nach weiteren Übergriffen ab 2019 habe sie im April 2024 schließlich gekündigt.

Die Klageschrift, die dem Magazin "Rolling Stone" vorliegt, schildert die Übergriffe in erschütternder Detailtiefe. Robinson habe nie ein Kondom benutzt und die Frauen gezielt erniedrigt. Die Klägerinnen geben an, aus Angst vor Jobverlust oder negativen Auswirkungen auf ihren Einwanderungsstatus geschwiegen zu haben. Robinsons Prominenz und sein einflussreicher Freundeskreis hätten sie zusätzlich eingeschüchtert.

Auch Frances Robinson, die Ehefrau des Sängers, wird in der Klage schwer belastet. Sie habe ein feindseliges Arbeitsumfeld gefördert und trotz Kenntnis der Übergriffe keine Maßnahmen ergriffen. Laut Klageschrift habe sie sogar bereits Vergleiche mit anderen betroffenen Frauen geschlossen.

Smokey Robinson prägte als Frontmann der Band Miracles in den 1960er-Jahren den Motown-Sound, schrieb zahlreiche Hits wie "The Tracks Of My Tears" und "Tears Of A Clown" und war später als Solokünstler und Produzent erfolgreich.

Quelle: ntv.de, nan

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen