Eingebürgerte US-Actionlegende Seagal tritt Partei Gerechtes Russland bei
29.05.2021, 22:35 Uhr
Wenn ein Steven Seagal in eine Partei eintritt, dann lässt sich auch der Vorsitzende, hier Sergei Mironow, nicht zwei Mal zur Aufnahmezeremonie bitten.
(Foto: picture alliance/dpa/TASS)
Steven Seagal ist einer der großen Action-Stars der 90er-Jahre. Mit zunehmendem Alter wird auch sein Leben zunehmend filmreif. Seit einigen Jahren ist er als Sonderbotschafter Russlands unterwegs. Nun ist er der Partei Gerechtes Russland beigetreten.
Der in Russland eingebürgerte US-Schauspieler Steven Seagal ist der Partei Gerechtes Russland beigetreten. Das berichtete die Moskauer Zeitung "RBK" unter Berufung auf Seagals Sprecherin. Gerechtes Russland ist als Teil der Opposition in der Staatsduma vertreten, gilt aber wie die ebenfalls vertretenen Kommunisten und die Ultranationalisten von der so bezeichneten Liberaldemokratischen Partei als systemtreue Partei.
Der Action-Darsteller Seagal war laut Sprecherin zuvor Mitglied der Partei Für die Wahrheit des regierungsnahen Schriftstellers Sachar Prilepin gewesen. Diese fusionierte kürzlich mit Gerechtes Russland und einer weiteren politischen Kraft.
Kultfilme von "Nico" bis "Hard to Kill"
Seine große Zeit im US-Filmgeschäft hatte der mittlerweile 69-jährige Seagal Ende der 1980er- und Anfang der 1990er- Jahre mit Actionfilmen wie "Alarmstufe Rot", "Nico" oder "Hard to Kill". Darin stellte er jeweils seine Kampfsport-Künste zur Schau. In Russland und anderen Ländern Osteuropas genießt Seagal immer noch Star-Status.
Kremlchef Wladimir Putin, der ebenfalls Kampfsportler ist, hatte Seagal 2016 die russische Staatsbürgerschaft verliehen. Das Staatsfernsehen übertrug die Zeremonie damals. Putin sprach von einem "Zeichen des Tauwetters" in den Beziehungen von Russland und den USA. Seagal besitzt weiterhin auch die amerikanische Staatsbürgerschaft. Daneben besitzt er auch noch die serbische Staatsangehörigkeit.
Für Russland ist Seagal seit einigen Jahren sogar als Sonderbotschafter unterwegs. Sein Schwerpunkt sind die russisch-amerikanischen Beziehungen. Dass damit nicht nur die Beziehungen von Russland zu den Vereinigten Staaten gemeint sind, zeigte sich erst vor wenigen Wochen. Da besuchte der 69-Jährige den venezolanischen Präsidenten Nicolas Maduro und überbrachte ihm ein besonderes Geschenk Russlands - ein Samurai-Schwert.
Ein angeblich dunkles Kapitel in der Biographie des Autors konnte nie aufgeklärt werden: 2018 hatte die Staatsanwaltschaft in Los Angeles Missbrauchsvorwürfe gegen Steven Seagal wegen Verjährung verworfen. Eine Frau hatte angegeben, 1993 als 18-Jährige von Seagal missbraucht worden zu sein.
Quelle: ntv.de, mpe/dpa