"Stimme eines irischen Engels" Stars trauern um Dolores O'Riordan
16.01.2018, 12:27 Uhr
Viele Stars ziehen nach ihrem Tod den Hut vor ihr: Dolores O'Riordan.
(Foto: imago/CTK Photo)
Der überraschende Tod von Dolores O'Riordan sorgt auch bei ehemaligen Show-Kollegen der Cranberries-Sängerin für Bestürzung. In den sozialen Netzwerken bringen sie ihre Trauer zum Ausdruck - von Duran Duran über U2 und R.E.M. bis Slash.
Mit nur 46 Jahren ist Cranberries-Frontfrau Dolores O'Riordan überraschend gestorben. Nicht nur bei den Fans der Gruppe, sondern auch bei vielen ehemaligen Kollegen der Sängerin löste dies große Trauer aus. Viele Stars aus der Musik-Szene und der Showbranche kondolierten in den sozialen Netzwerken.
So schrieb etwa die britische Band Duran Duran: "Wir sind bestürzt darüber, vom Tod von Dolores O'Riordan zu hören. Unsere Gedanken sind in dieser schrecklichen Zeit bei der Familie." O'Riordan war rund 20 Jahre mit Don Burton verheiratet, mit dem sie drei Kinder hat. Burton fungierte früher als Tourmanager von Duran Duran.
Ein Herzchen von Adele
U2, die wie die Cranberries aus Irland stammen, posteten ein altes Schwarz-Weiß-Foto zusammen mit O'Riordan. "Vom Westen her kam dieser Sturm einer Stimme - sie hatte so eine Überzeugungskraft und konnte zugleich die Zerbrechlichkeit in uns allen adressieren", schrieben die Bandmitglieder und beendeten die Nachricht persönlich mit ihren Namen - "Bono, The Edge, Adam und Larry".
Die Band R.E.M. um ihren Sänger Michael Stipe erklärte auf Twitter: "Wir alle sind von der Nachricht betroffen. Dolores war eine brillante und großherzige Seele mit schlagfertigem Humor und einer umwerfenden Stimme." Superstar Adele erklärte ihre Anteilnahme schlicht und einfach mit einem Herz-Emoji.
"Zu viele, zu früh"
Auch Slash, Gitarrist der Rockgruppe Guns n' Roses, meldete sich mit einem schlichten "RIP" zu Wort, während Smashing-Pumpkins-Sänger Billy Corgan seiner Trauer mit den Worten "Zu viele, zu früh" und einem Schwarz-Weiß-Bild O'Riordans bei Instagram Ausdruck verlieh. Auch die Gruppe Garbage erklärte ihre Betroffenheit via Twitter.
US-Sängerin Liz Phair schrieb, sie sei "am Boden zerstört", und ergänzte: "Dolores O'Riordan hatte so eine erlesene Stimme, so charakteristisch und prägend für eine ganze Ära. Sie wäre bis zum Ende eines langen Lebens ein seltener musikalischer Schatz gewesen."
Dave Davies, seit deren Anfangstagen in den 60er-Jahren Mitglied der Rock'n'Roll-Urgesteine The Kinks, postete ein Foto von sich mit der Sängerin. Er sei von ihrem Tod "wirklich geschockt", merkte der 70-Jährige dazu an. "Ich habe mit ihr ein paar Wochen vor Weihnachten gesprochen. Sie wirkte glücklich und wohlauf. Wir haben sogar darüber gesprochen, vielleicht ein paar Songs zusammen zu schreiben. Es ist unglaublich. Gott segne sie."
"Eine wahre Pionierin"
Die Band Foster The People nahm die Nachricht von O'Riordans Tod "mit gebrochenem Herzen" auf. Die Cranberries seien wegweisend dabei gewesen, aufzuzeigen, "dass man maskuline und feminine Energie vollständig zu einem geschlossenen Sound zusammenbringen kann". O'Riordan sei "eine wahre Pionierin" gewesen.
Der irische Folkrock-Musiker Hozier erinnerte sich auf Twitter daran, wie "unvergesslich" es gewesen sei, als er das erste Mal die Stimme von O'Riordan gehört habe. Über den Tod der Sängerin sei er "geschockt und traurig". Auch die Alternative-Rocker der irischen Band Kodaline zeigten sich "absolut geschockt". Und sie erinnerten daran, dass die Cranberries ihnen vor einigen Jahren die Chance gegeben hätten, sie auf ihrer Frankreich-Tour zu begleiten.
Ex-Pussycat-Doll Kaya Jones twitterte: "Es tut mir im Herzen weh, vom Tod von Dolores zu hören. Ihre Stimme war zeitlos. Mein tiefstes Beileid gilt ihrer Familie und der Band in dieser schwierigen Zeit. Ruhe in Frieden Dolores O'Riordan - Stimme eines irischen Engels."
"Es tut mir so leid"
Auch der britische Entertainer James Corden, der in den USA große Erfolge mit seiner "Carpool Karaoke" feiert, teilte seine Erinnerung an Dolores O'Riordan auf Twitter. Er habe sie getroffen, als er selbst gerade 15 Jahre alt gewesen sei. "Sie war freundlich und liebenswürdig, ich bekam ein Autogramm von ihr auf mein Zugticket. Das machte mich sehr glücklich. Sie hatte die unglaublichste Stimme und Präsenz. Es tut mir so leid, zu hören, dass sie heute verstorben ist."
Sogar der irische Präsident Michael Higgins meldete sich zu Wort. In einer Erklärung, die er verbreiten ließ, heißt es: "Dolores O'Riordan und die Cranberries hatten einen derart enormen Einfluss auf die Rock- und Popmusik in Irland und international." Für alle, die sich für irische Musik interessierten und diese unterstützten, sei der Tod der Sängerin "ein großer Verlust".
Dolores O'Riordan starb am Montag völlig unerwartet in einem Londoner Hotel. Zur Todesursache wurden zunächst keine Angaben gemacht. Die Sängerin hinterlässt neben ihrem 20-jährigen Sohn Taylor und den beiden Töchtern Molly (16) und Dakota (12) noch einen Stiefsohn namens Donny.
Quelle: ntv.de, vpr/spot