Unterhaltung

Keine Konzerte in Russland Thomas Anders bezieht Stellung nach Absage

Will auf jeden Fall irgendwann wieder in Russland auftreten: Thomas Anders.

Will auf jeden Fall irgendwann wieder in Russland auftreten: Thomas Anders.

(Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress)

Thomas Anders hat in Russland eine große Fan-Base und auch mehrere Fanclubs vor Ort. Sie alle haben sich auf Konzerte ihres Lieblingssängers gefreut. Doch auch er sagt nun alle Termine wegen des Angriffs auf die Ukraine ab und zeigt sich schockiert angesichts der Lage.

Sänger Thomas Anders, der seit seiner Zeit mit Modern Talking eine große Anhängerschaft in Russland hat, verstören die Bilder aus dem ukrainischen Kriegsgebiet. "Es ist für mich unvorstellbar, und ich bin fassungslos", sagte Anders der Deutschen Presse-Agentur. Eine für die kommenden Wochen geplante Konzertreise durch Russland und die Ukraine habe er verschoben.

Der 59-Jährige, der in Koblenz lebt, warnt gleichzeitig davor, Menschen mit russischen Wurzeln in Deutschland zu stigmatisieren. "Wir müssen in uns gehen. Es ist doch nicht die russische Bevölkerung, die den Krieg möchte. Die Ukraine ist ein Brudervolk. Fast alle Russen, die ich kenne, haben Verwandte oder Freunde in der Ukraine und umgekehrt." Es sei für ihn ebenfalls falsch, russische Künstlerinnen und Künstler unter Generalverdacht zu stellen und ihre Auftritte abzusagen. Er wolle in Zukunft auch wieder in Russland auftreten.

"Singe nicht für die Politik"

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"Ich singe für die Bevölkerung, die es verdient hat, unterhalten zu werden und nicht für die Politik. Ich finde sogar, man muss es machen. Das ist ein Austausch der Kulturen." Die Feindseligkeit, die sich momentan aufbaue, könne dadurch entspannt werden, erklärte Anders.

Im Interview mit RTL räumte er außerdem mit einem Missverständnis auf. Es seien keine Newsletter an russische Fanclubs verschickt worden, in denen er über die Situation aufklärt. Er habe sich nur mit einer russischen Fanclub-Leiterin ausgetauscht, die ihr Bedauern darüber ausdrückte, dass die Konzerte wegen eines "kleinen Konfliktes" gecancelt werden. "Ich habe ihr dann geschrieben: Da fliegen Raketen auf Städte wie Kiew und andere, da sterben Menschen, das ist kein kleiner Konflikt."

Quelle: ntv.de, nan/dpa

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