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Bericht zu "Manta, Manta" Til Schweiger tut alles "unendlich leid"

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Gibt sich im Nachhinein reumütig: Til Schweiger.

Gibt sich im Nachhinein reumütig: Til Schweiger.

(Foto: picture alliance/dpa)

Als vor mehreren Monaten Mitwirkende an der Komödie "Manta, Manta - Zwoter Teil" von unhaltbaren Zuständen am Set berichten, schlägt das hohe Wellen. Nicht zuletzt Regisseur Til Schweiger gerät massiv in die Kritik. Nun liegen die Ergebnisse einer Untersuchung zu den Dreharbeiten vor.

Mussten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Set der Til -Schweiger-Komödie "Manta, Manta - Zwoter Teil" in einem Klima der Angst zu Werke gehen? Dem Schauspieler und Regisseur waren im Mai in einem "Spiegel"-Bericht Macht- und Alkoholmissbrauch am Filmset vorgeworfen worden. Nun stehen die Ergebnisse des externen Gutachtens einer Anwaltskanzlei hierzu fest, wie das verantwortliche Filmstudio Constantin Film bekannt gab.

Insgesamt wurden demnach 50 der insgesamt 108 Beteiligten des Filmdrehs befragt, so auch Schweiger selbst. Die Wahrnehmung des Arbeitsklimas schwanke dabei sehr. So hätte ein Großteil die Stimmung als "sehr gut" bis "o.k." beschrieben, gleichzeitig sei sie von einer "nicht unerheblichen Zahl" auch als "eher mäßig" bis "sehr schlecht" bezeichnet worden.

Vereinzelt wurde zudem entweder selbst Angst empfunden oder dieses Gefühl bei anderen beobachtet. Auch sei Schweigers Wortwahl teils als "grenzwertig, übergriffig und verletzend" wahrgenommen worden. Doch auch hier gebe es andere Stimmen, die Schweiger als "wertschätzend" und "großzügig" bezeichneten, heißt es.

"Zu missbilligendes Verhalten" Schweigers

Viele der befragten Personen gaben an, Schweiger habe während des Drehs Alkohol zu sich genommen. Auch zu einer "tätlichen Auseinandersetzung" sei es deswegen gekommen. Die Produzenten hätten zudem immer wieder bei "zu missbilligendem Verhalten" Schweigers eingreifen müssen.

Constantin Film räumte auch eigene Fehler ein. So habe man für den Film keinen Produktionsleiter gewinnen können. Es habe zum Teil an einer klaren Zuweisung von Zuständigkeiten gefehlt. Die Probleme, die die Produktion insgesamt gehabt habe - "das hat mich schon umgehauen", gestand der Constantin-Vorstandsvorsitzende Martin Moszkowicz. Zugleich beteuerte er, man habe sich "intensiv mit den Vorwürfen und Vorkommnissen auseinandergesetzt". Bislang sei noch keine "Produktion in Deutschland so intensiv durchleuchtet worden".

Constantin Film kündigte an, die eigenen Produktionsstandards nun schärfen zu wollen. So sollten künftig etwa externe und unabhängige Vertrauenspersonen eingesetzt werden, an die sich Teammitglieder mit Beschwerden bezüglich möglicher Verstöße wenden können. Schulungen und Workshops würden für Abteilungsleiter - etwa von Regie, Produzenten, Herstellungs- und Produktionsleitung und Kamera - angesetzt. Auch solle es anonyme Feedbacksysteme und eine Vorgabe zur Dokumentation der Arbeitszeiten geben.

Schweiger entschuldigt sich

Die Anwaltskanzlei nahm nach eigenen Angaben auch die Arbeitsbedingungen zu dem Schweiger-Film "Das Beste kommt noch!" in den Blick. Die Komödie wurde bereits vor dem "Manta"-Film gedreht und kommt im Dezember in die Kinos. Von dieser Constantin-Produktion seien keine problematischen Umstände berichtet worden, hieß es. Die Prüfung sei aber auch nicht so intensiv wie zu "Manta" gewesen.

Constantin Film erhob auch eine medienpolitische Forderung für Fälle, in denen es zu einem Fehlverhalten am Set kommt. Man müsse Rahmenbedingungen schaffen, in denen es Produktionsfirmen ermöglicht werde, Sanktionen zu ergreifen, ohne das Projekt oder die Existenz der Firmen zu gefährden, sagte Moszkowicz. Die Verantwortung im Falle eines Abbruchs solle gemeinsam von Sendern, Filmförderungen, Produktionsfirmen und Partnern getragen werden. Jeder in der Branche wisse, dass ein Drehabbruch normalerweise zu einem "massiven Millionenschaden" führe.

Til Schweiger selbst tue alles "unendlich leid", berichtete unterdessen die "Bild"-Zeitung. Er habe sich im Zuge der Befragung "entschuldigt".

Quelle: ntv.de, vpr/spot/dpa

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