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"Habt nichts für mich getan" Trump verlässt Schauspielergewerkschaft

Trump gehörte der Gewerkschaft seit 1989 an.

Trump gehörte der Gewerkschaft seit 1989 an.

(Foto: picture alliance / Dennis Van Tine/STAR MAX/IPx)

Die US-Schauspielgewerkschaft SAG-AFTRA hat genug von Donald Trump und arbeitet an seinem Rauswurf. Um diesem zuvorzukommen, steigt der Ex-Präsident nun selber schnell aus. "Wen kümmert's!", schreibt er in seinem Abschiedsbrief - bevor er mit seinen TV-Errungenschaften prahlt.

Donald Trump ist aus der US-Schauspielergewerkschaft SAG-AFTRA ausgetreten, nachdem die Vereinigung zuvor den möglichen Ausschluss des früheren US-Präsidenten angestrengt hatte. Via Schreiben an Gabrielle Carteris, Präsidentin der Gewerkschaft, erklärte der ehemalige US-Präsident seinen sofortigen Austritt. Er wolle mit SAG-AFTRA "nicht länger in Verbindung gebracht werden", heißt es in seinem Brief, den die Gewerkschaft veröffentlichte. Trump reagierte damit auf ein gegen ihn eingeleitetes Disziplinarverfahren, das seinen Ausschluss aus der Schauspielgewerkschaft hätte bedeuten können.

In dem Brief gibt sich der 74-Jährige unbekümmert. Er prahlt gar mit kleineren Filmrollen, die er vor seiner Präsidentschaft ergattert hatte. "Wen kümmert's!", schrieb Trump. Er kenne zwar keine Filme von Carteris, sei aber "sehr stolz auf meine Arbeit in Filmen wie 'Kevin - Allein in New York', 'Zoolander' und 'Wall Street: Geld schläft nicht' sowie in Fernsehshows wie 'Der Prinz von Bel-Air', 'Saturday Night Live' und, natürlich eine der erfolgreichsten Shows der Fernsehgeschichte, 'The Apprentice'. Um nur einige zu nennen!"

SAG-AFTRA hatte das Disziplinarverfahren gegen Trump im Januar dieses Jahres eingeleitet, kurz nachdem Anhänger des damals scheidenden US-Präsidenten das Kapitol gestürmt hatten. Das, kann der Ex-Präsident offensichtlich überhaupt nicht nachvollziehen: "Ich habe dem Kabelnachrichtenfernsehgeschäft (das angeblich eine aussterbende Plattform war und nicht mehr viel Zeit hatte, bis ich in die Politik ging) sehr geholfen und Tausende von Arbeitsplätzen für Netzwerke wie MSDNC und Fake-News-CNN geschaffen", schrieb er empört.

Gewerkschaft bedankt sich für Austritt

Trump bezeichnete das Verfahren als einen "unverhohlenen Versuch" der SAG-AFTRA, "die Aufmerksamkeit der Medien auf sich zu ziehen, um von Ihrer miserablen Bilanz als Gewerkschaft abzulenken. Ihr habt nichts für mich getan", wetterte der 74-Jährige. Stattdessen verbreite sie "gefährliche, unamerikanische Politik und Ideen".

Eine Antwort auf seine Austrittsverkündung folgte offenbar prompt. Wie der Sender Fox News als erstes berichtete, kommentierte die Schauspielgewerkschaft Trumps Abschied mit zwei simplen Worten: "Vielen Dank."

Mitte Januar hatte die Vereinigung eine Untersuchung für den möglichen Ausschluss Trumps wegen Verletzung der Statuten einberufen. Auslöser war die Erstürmung des Kapitols durch Trump-Anhänger. Dem Ex-Präsidenten wird vorgeworfen, seine Unterstützer bei einer Kundgebung zu den Krawallen aufgestachelt zu haben. Trump habe durch seine Aussagen auch Journalisten in Gefahr gebracht, kritisierte SAG-AFTRA, zu deren Mitgliedern TV-Reporter gehören.

Trump gehörte der Gewerkschaft seit 1989 an. Der Unternehmer und TV-Show-Gastgeber wirkte in Cameo-Auftritten in mehreren Filmen mit. Für seine Gastrolle in der Fantasy-Komödie "Mein Geist will immer nur das Eine", die an den Kinokassen völlig floppte, holte er den Spott-Preis "Goldene Himbeere" für besonders schlechte Darbietungen.

Quelle: ntv.de, lri/jpe/dpa/spot

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